Hinter Kaifeck - DVD

DVD Start: 16.10.2009
FSK: ab 16 - Laufzeit: 83 min

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Inhalt

In einem kleinen bayerischen Dorf werden Fotograf Marc (Benno Fürmann) und sein Sohn Tyll (Henry Stange) mit den Spuren eines uralten Verbrechens konfrontiert. Der Schlüssel zu dem sechsfachen Mord scheint in den Visionen und Alpträumen zu liegen, die Marc seit seiner Ankunft quälen. Auf der Suche nach der Antwort forscht Marc in der Vergangenheit nach. Er stößt auf ein dunkles Geheimnis, dass direkt mit ihm verbunden ist. Die Dorfgemeinde scheint verschworen und je tiefer er gräbt, desto größer wird die Lebensgefahr für ihn, seinen Sohn und die junge Dorfbewohnerin Juliana (Alexandra Maria Lara), die sich auf seine Seite stellt...

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DVD Details

Regionalcode: 2
Vertrieb: Kinowelt Home Entertainment
Tonformate:
Deutsch (Dolby Digital 2.0), Deutsch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel:
Deutsch
Bildformat: 16:9 / 1,78:1 Anamorph Widescreen
Bonusmaterial:
Behind the Scenes

Interviews

Geschnittene Szenen

Fotogalerie

Presseheft (DVD-Rom)

Video on demand - Hinter Kaifeck

DVD und Blu-ray | Hinter Kaifeck

DVD
Hinter Kaifeck Hinter Kaifeck
DVD Start:
16.10.2009
FSK: 16 - Laufzeit: 83 min.

zur DVD Kritik
Blu-ray
Hinter Kaifeck Hinter Kaifeck
Blu-ray Start:
16.10.2009
FSK: 16 - Laufzeit: 86 min.

DVD Kritik - Hinter Kaifeck

Genre-Unterhaltung findet in Deutschland in erster Linie im Fernsehen statt. Ob Krimi, Action oder Thriller – all diese Gattungen existieren in der deutschen Kinolandschaft praktisch nicht. Das gilt im besonderen Maß für Mystery und Horror und so wundert es kaum, wenn selbst prominent besetzte Hochglanzfilme wie „Hinter Kaifeck“ erst auf DVD ihr Publikum finden. Für das Publikum ist eine solche Produktion also vergleichbar mit einer Oase nach langer Durststrecke – da stört es den dürstenden Zuschauer wohl kaum, wenn etwas Staub im Wasser schwimmt. Wenngleich „Hinter Kaifeck“ kaum mehr bietet als Standard-Ware, setzt er sich doch durch seine klar erkennbare Herkunft vom Gros der vergleichbaren Filme ab.

So unvorteilhaft und wenig eingängig der Titel auch klingt, kann der Film dahinter sich durchaus mit internationaler Konkurrenz messen. Auch wenn hier keineswegs in der Oberliga gespielt wird, ist allein schon die ambitionierte Inszenierung respektabel.Vollkommen unironisch und altmodisch langsam erzählt, ist „Hinter Kaifeck“ inspiriert von einem berühmten deutschen Kriminalfall, der nie aufgeklärt wurde und eine stimmige Vorlage bietet für dunklen Volksglauben und eine mysteriöse Adaption: In einem beschaulichen Dorf in der tiefsten bayerischen Provinz geschahen in den 1920er Jahren sechs Morde. Bis heute ranken sich Legenden um das grausame Verbrechen, die bereits in Dokumentarfilmen und Büchern Verwendung fanden und sich noch heute ungebrochener Faszination erfreuen.

Die Handlung ist in der Gegenwart platziert und führt einen außen stehenden Protagonisten in das besagte Dorf, dessen Einwohner offensichtlich ein Kollektivgeheimnis bergen. Der Fotograf Marc (Benno Fürmann) reist mit seinem Sohn Tyll (Henry Stange) durch einsame deutsche Landstriche und schießt Bilder für das kommende Buch eines Freundes. Tyll ist bereits genervt von der trockenen Tätigkeit seines Vaters, der nur wenig Verständnis für seinen nähebedürftigen Sprössling hat. Ihr Weg führt die beiden nach Hinterkaifeck – ein schweigsamer kleiner Ort mit einer unheimlichen Atmosphäre. Hier verbringen sie als einzige Gäste die Nacht im Gasthof der freundlichen Juliana (Alexandra Maria Lara). Doch schon bald plagen Marc beunruhigende Visionen und auch das Verhalten der Einheimischen ist ihm keineswegs geheuer.

Regisseurin Esther Gronenborn („alaska.de“, „Adil geht“) schafft es, sich solide an einschlägigen Vorbildern zu orientieren und der genuin deutschen Geschichte dennoch nicht ihre Identität zu rauben. In unterkühlter Ästhetik bedient sich der Film an bewährten Stilmitteln und universellen Klischeebildern der Horror-Geschichte: Ausgebleichte Farben, unheilvoll drein blickende Dorfbewohner, dichte Nebelschwaden, ein bedrohlicher dichter Wald und natürlich ein bestialisches Verbrechen. Diese Motive werden geschickt verpackt in einem unverkennbar deutschen Kontext und der zugrunde liegende reale Fall wurde nicht nur sorgfältig recherchiert sondern auch angemessen modernisiert, verfremdet und dramaturgisch neu aufbereitet.

Unter Aussparung grafischer Gewaltszenen konzentriert sich „Hinter Kaifeck“ auf gediegenen Grusel, der sich nicht vornimmt, besonders abgebrühte Zuschauer schocken zu wollen. Dementsprechend versucht man sich an einer psychologischen Herangehensweise, die allerdings allzu plakativ und offensichtlich in Szene gesetzt wird und die angestrebte Subtilität eindeutig verfehlt. Dieses Manko äußert sich dann vor allem in der zweiten Filmhälfte, in der viel mysteriöses aufgedröselt wird und der Film an Tempo, Spannung und auch an innerer Glaubwürdigkeit nachlässt. Da gezielt mit den Erwartungen des Zuschauers gespielt wird bleiben die entscheidenden Handlungskurven hier ungenannt, eins sei aber gesagt: Unausgegoren werden abenteuerliche Theorien heran gezogen, die den Film viel vom eigenen Understatement kosten. So ähnelt er in seinen oberflächlichen Zuspitzungen frappierend an eine Folge „Galileo Mystery“ (bei zwei Episoden der Show führte Esther Gronenborn Regie) in Spielfilmlänge. Wem aber ein milder Gruselfilm, garantiert ohne verstörendes Potential, als abendliche Unterhaltung ausreicht, der kann getrost zu diesem deutschen Genrevertreter greifen.

Fazit:
Esther Gronenborn bemüht sich um eine dichte Atmosphäre, einen sich schleichend entwickelnden Spannungsbogen und ein ursprüngliches deutsches Setting. Auch wenn sie fraglos in vielen Details übers Ziel hinaus schießt und die Gestaltung doch sehr konventionell anmutet, ist ihr ein vor allem optisch gelungenes Werk geglückt, das zudem von routiniert aufspielenden Darstellern profitiert. Mehr davon würde dem deutschen Film sicher nicht schaden und ihm ein wenig von der verstockten Spießigkeit nehmen, die ihm nicht von ungefähr immer wieder konstatiert wird.

Zur DVD:
Die DVD von Kinowelt ist reichhaltig ausgestattet mit geschnittenen Szenen, Interviews und einem Blick auf die Dreharbeiten (Behind-The-Scenes). Oben drauf gibt es zwei Trailer, eine Fotogalerie und umfangreiches Pressematerial. Neben den ordentlichen Extras wartet die DVD mit einer vorzüglichen Bildqualität auf, welche die frostige Ästhetik des Films adäquat einzufangen weiss. Die deutsche Originalfassung ist auf zwei verschiedenen Tonspuren enthalten, die beide sauber klingen und frei von Störungen sind. Alles in allem eine vernünftige Version, bei der leider auf einen Audiokommentar verzichtet wurde.


by Marco Siedelmann
Bilder © Kinowelt Home Entertainment




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