Die Nebel von Avalon - DVD

DVD Start: 15.07.2010
FSK: ab 12 - Laufzeit: 176 min

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Inhalt

England: Die Unruhe äußerer Bedrohungen durch die Sachsen wird durch den Widerstreit zwischen alter und neuer Religion verstärkt. Eine Macht des Landes ist die Hohepriesterin Viviane (Anjelica Huston) von der heiligen Insel Avalon. Sie schmiedet einen Plan, der einen König hervorbringen soll, der Land und Religion für alle Zeiten stärkt: Arthur (Edward Atterton), der Halbbruder ihrer Nichte Morgaine (Julianna Margulies). Vivianes Plan könnte aufgehen, wäre da nicht ihre Schwester Morgause (Joan Allen) mit ihren Plänen.

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DVD Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Paramount Home Entertainment
Tonformate:
Deutsch (Dolby Digital 5.1)
Englisch (Dolby Digital 5.1)
Bildformat: 16:9 / 1,78:1 Anamorph Widescreen
Bonusmaterial:
Interview Bernd Eichinger und Anjelica Huston, Darsteller-Infos, Trailer

Video on demand - Die Nebel von Avalon

DVD und Blu-ray | Die Nebel von Avalon

DVD
Die Nebel von Avalon Die Nebel von Avalon
DVD Start:
15.07.2010
FSK: 12 - Laufzeit: 176 min.

zur DVD Kritik

DVD Kritik - Die Nebel von Avalon

DVD Wertung:
Film: | 6/10
Bild: | 6/10
Ton: | 7/10
Extras: | 2/10
Gesamt: | 5/10


Umwölkte Helden
Der Roman „Die Nebel von Avalon“ von Marion Zimmer Bradley war zum Erscheinungszeitpunkt deswegen so neu und aufregend, weil die Artussage aus der Sicht von Frauen in einer männerdominierten Zeit und Welt geschildert wird. Zwar haben in der ursprünglichen Artussage mit Morgan LeFay, Guinevere und Viviane gleich mehrere Frauen eine handlungsbestimmende Rolle, aber dennoch sind die männlichen Helden im Vordergrund (interessanterweise nicht unbedingt Artus, sondern auch Galahad, Lancelot und Parzifal). „Die Nebel von Avalon“ betreibt aber auch eine Ehrenrettung der ursprünglichen Schurkin Morgan LeFay aus deren Sicht hauptsächlich die Geschehnisse geschildert werden. Schon aus der resultierenden Schwierigkeit, dass sie somit keine Schurkin mehr sein kann wegen der dann folgenden Identifikationsprobleme mit dem Publikum, muss jemand anderes diese Antagonistin geben. Also erfindet man flugs noch eine Tante, die nun die Böse ist und mehr oder weniger offen gegen Artus agiert. Wenn man die Rezeptionsgeschichte der Sage betrachtet, wirkt das leider etwas hilflos. Generell wird die Artussage nicht neu geschrieben. Auch bei der geänderten Perspektive hält sich der Film sehr nah an die Vorlage. Aber feministisch ist der Film dennoch nicht. Die Frauen sind zwar alle starke Charaktere, aber dennoch in der Zeit und Gesellschaft gefangen. Ausgeschlossen von dem Kriegshandwerk und den Staatsgeschäften blieben ihnen „nur“ Intrigen. Auch hier wird viel davon Gebrauch gemacht, auch wenn sich alle selber in den Netzen fangen und schlussendlich scheitern. Ein großer Schwerpunkt in dieser Interpretation liegt auf dem Gegensatz und dem Wechsel vom Heidentum zum Christentum, welches ein zentrales Thema auch schon der mittelalterlichen Quellen ist. Nur wurde das selten so offensichtlich, um nicht zu sagen platt, gezeigt. Insofern ist es erstaunlich, dass die Suche nach dem Heiligen Gral komplett entfällt. Der Aspekt Patriarchat versus Matriarchat ist nur in den Figurenkonstellationen feststellbar, wird aber nicht weiter verfolgt. Die Zeitenwende findet aber nicht nur anhand dieser Aspekte statt, sondern auch mit dem Einfall der Sachsen (die bekanntlich blieben). Ist es durchaus interessant, wie sich diese Verfilmung in den Mythos einfügt, hat der fürs Fernsehen produzierte aufwendig produzierte dreistündige Streifen auch einige erhebliche Schwachstellen. Der Esoterik-Kitsch wäre noch zu ertragen. Die schwachen männlichen Darsteller auch (die weiblichen, allen voran Anjelica Huston und Julianna Margulies mit ihrer Ausstrahlung, wissen hingegen zu brillieren). Das Pathos hingegen wird bei mehr als einer Szene leider allzu peinlich. Aber was einem den Film wirklich stellenweise verleiden kann, sind die grottenschlechten Dialoge, wie zum Beispiel: „Das Leiden bringt uns Frauen näher zu Gott“. Insgesamt kann man nur feststellen, dass die beste Artusverfilmung immer noch „Excalibur“ von John Boorman aus den Siebzigern ist.

Das Bild und der Ton sind gut. Der Nebel kommt im Bild zwar etwas, nun ja, schlierig daher, aber ansonsten ist es sehr gut. Als Extras gibt es zwei Interviews. Eines mit dem Produzenten Bernd Eichinger, der über die Produktionsbedingungen und Entstehung des Projektes berichtet. Das Interview mit Anjelica Huston ist insofern amüsant, da sie alles toll und wunderbar findet und man den Eindruck gewinnt, dass sie überhaupt keine Ahnung hat, was sie stellenweise sagen soll. Ansonsten gibt es nur Trailer.

Nicht uninteressanter Ansatz, der leider von Pathos, schwachen männlichen Darstellern und richtig schlechten Dialogen geschmälert wird. Wer einen guten Film zur Artussaga sehen will, sollte immer noch zu „Excalibur“ greifen.


by Jons Marek Schiemann
Bilder © Paramount Home Entertainment




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