Der große Crash - Margin Call - DVD

DVD Start: 24.02.2012
FSK: ab 12 - Laufzeit: 102 min

Der große Crash - Margin Call DVD Cover -> zur DVD Kritik

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Inhalt

Wall Street 2008: Vermögensberater, Broker und Börsenmakler jonglieren noch ohne schlechtes Gewissen mit hohen Einsätzen und erzielen schwindelerregende Gewinnmargen. Doch die Finanzkrise hat bereits Einzug gehalten. Hauptleidtragender in einer großen Investmentfirma ist Top-Risk-Analyst Eric Dale (Stanley Tucci). Dale arbeitete an einer Analyse der aktuellen Unternehmenssituation und übergibt die brisanten Daten bei seiner Entlassung seinem ehemaligen Schützling, dem smarten Jungtalent Peter Sullivan (Zachary Quinto). Sullivan stellt daraufhin weitere Berechnungen an und erkennt, dass der finanzielle Untergang seiner Firma bevorsteht. Von den Zahlen alarmiert, beschließt die Konzernführung um Will Emerson (Paul Bettany), Sam Rogers (Kevin Spacey), Jared Cohen (Simon Baker), Sarah Robertson (Demi Moore) und John Tuld (Jeremy Irons) zum bevorstehenden Wochenende eine hochspekulative Rettungsaktion. Es beginnt eine moralische und zunehmend dramatische Achterbahnfahrt, die alle Beteiligten innerhalb der nächsten Stunden an den Rand der Katastrophe katapultieren wird.

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DVD Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Koch Media Home Entertainment
Tonformate:
Deutsch (Dolby Digital 5.1)
Englisch (Dolby Digital 5.1)
Deutsch (DTS 5.1)
Untertitel:
Deutsch
Bildformat: 16:9 / 1,85:1 Anamorph Widescreen
Bonusmaterial:
Audiokommentar mit Regisseur JC Chandor und Produzent Neal Dodson, Interviews, Hinter den Kulissen, entfallene Szenen, Original Kinotrailer

Video on demand - Der große Crash - Margin Call

DVD und Blu-ray | Der große Crash - Margin Call

DVD
Der große Crash - Margin Call Der große Crash - Margin Call
DVD Start:
24.02.2012
FSK: 12 - Laufzeit: 102 min.

zur DVD Kritik
Blu-ray
Der große Crash - Margin Call Der große Crash - Margin Call
Blu-ray Start:
24.02.2012
FSK: 12 - Laufzeit: 106 min.

DVD Kritik - Der große Crash - Margin Call

DVD Wertung:
Film: | 9/10
Bild: | 8/10
Ton: | 7/10
Extras: | 5/10
Gesamt: | 8/10


Film zur Krise
„Der große Crash - Margin Call“ ist der Film zu der Finanzkrise und schildert die Auslösung des großen Zusammenbruchs. Auch wenn der Name der Firma in diesem Film nie genannt wird, so ist es doch unverkennbar, dass es sich um eine Mischung aus Goldman-Sachs und der Lehmann-Brothers Bank handelt. Innerhalb von 24 Stunden werden einige Banker und Vorstände dabei beobachtet, wie sie über einen Fehler in den Bilanzen stolpern und erkennen müssen, dass sie in den letzten Jahren im Immobilienbereich eine große Blase geschaffen haben, die nun droht zu platzen. Um sich selber und die Firma noch halbwegs retten zu können, entschließen sie sich zu einem folgenschweren Schritt, der die ganze Weltwirtschaft bedroht. Manch ein Zuschauer mag sich fragen, wie ein Film packend werden kann, der sich im Grunde nur um Zahlen und die Wirtschaftsmaterie dreht. Diese Kunst ist gelungen. Denn der Film handelt nicht von den einzelnen Zahlen, sondern von den Profilen der Banker und Manager. Und das ist sehr spannend und erleuchtend geworden. Gier, Ignoranz, Mitläufertum und Engstirnigkeit und zu einem großen Teil auch Dummheit haben wesentlich zu dem Crash beigetragen. Solch ein Film benötigt eine starke Cast und die kann hier wirklich glänzen: Kevin Spacey, Stanley Tucci, Jeremy Irons, Demi Moore, Paul Bettany und viele andere liefern hervorragende Leistungen ab. Auch Zachary Quinto, in dem „Star Trek“-Relaunch noch arg blass, kann hier überzeugen. Jeder von ihnen liefert ein gutes Psychogramm der Broker ab und bietet unterschiedliche Sichtweisen. Wie Jeremy Irons am Ende sagt, als er seine Firma gerettet wähnt und ihm alles andere egal ist: „Es ist doch nur Geld. Gedrucktes Papier das noch nicht mal real ist, sondern nur in den Computern existiert.“ Was für ein ignoranter Trugschluss, der sich hinter dem Abstrakten versteckt und auch das Handeln so sehr abstrahiert, dass der Realitätsbezug vollkommen verloren geht. Einer der jungen Händler entspricht so ganz dem naiven Ehrgeizling, der sich nur dafür interessiert, was andere so verdienen und wie er zu noch mehr Geld kommt. Einige haben immerhin etwas übrig vom sozialen Gewissen und denken an die langfristigen Folgen oder an die Auswirkungen auf die Menschen und die Wirtschaft generell. Dem oberen Management ist das herzlich egal. Sie wollen nur sich selber retten. Da interessiert es sie auch nicht, dass sie ihre eigenen Produkte nicht mehr verstehen und sie sich diese von ihren Angestellten erklären lassen müssen. Und diese Derivate werden auch kaum noch von Bankern erstellt und bewertet, sondern von ehemaligen Ingenieuren, die besser mit abstrakten Zahlen arbeiten können. Wären diese Charaktere in ihrer Schwäche nicht schon so tragisch, könnte man glatt eine permanente Wut bekommen. Aber zu sehen, wie für diese Menschen eine Welt zusammenbricht, entschädigt den Zuschauer immerhin emotional. Filmsprachlich ist es sehr geschickt gemacht, dass trotz vieler Glasfassaden und offener Büros alle Figuren eingesperrt wirken und in die Enge getrieben werden. Der ganze Wirtschaftskomplex ist ein selbst errichtetes Gefängnis und die Akteure sind so sehr vom Leben isoliert, dass sie kaum noch einen Lebensbezug ihrer Arbeit wahrnehmen können. Und auch ihren Einfluss vermögen sie nicht mehr einzuschätzen und irgendwann verliert sich dieser auch in den virtuellen Zahlen. Aber es ist ja nur Geld. Einer der besten und spannendsten Filme zur Krise und zusammen mit dem vergleichbaren „Company Men“ ein Muss.

Der Ton hat zwar nicht viel zu tun, da der Film vorrangig von den Dialogen getragen wird und auch keine Soundeffekte damit glänzen können. Aber er ist gut. Auch an dem Bild ist nicht viel auszusetzen. Es ist schön scharf und hat ein passendes Format. Das manche Köpfe leicht abgeschnitten sind, liegt an der Perspektivauswahl des Regisseurs. Leider sind die Extras etwas durchwachsen. Der Audiokommentar des Regiedebütanten J. C. Chandoor und seines Produzenten ist ordentlich, hat aber leider keine deutschen Untertitel, so dass gerade das Wirtschaftsvokabular eine Herausforderung darstellt. Das Interview mit dem Regisseur ist gelungen, da er auch die Produktionsschwierigkeiten, insbesondere in punkto Finanzierung, nicht verschweigt. Die entfallenen Szenen kann man sich optional mit einem Kommentar ansehen. Das Making Of ist leider das übliche gegenseitige Lob und nervt auf Dauer etwas. „Am Set“ ist okay und zeigt immerhin gut die Stimmung auf. Dann gibt es noch eine Fotogalerie und Trailer.

Hervorragend gespielt und geschickt inszeniert wird der Auslöser der Finanzkrise mit dem Platzen der Immobilienblase geschildert. Das ist spannend und liefert gute psychologische Profile ab. Sehr sehenswert.


by Jons Marek Schiemann
Bilder © Koch Media Home Entertainment




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