DVD Kritik - Das Geheimnis der Mondprinzessin
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| 8/10 |
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| 7/10 |
Das Geheimnis der Mondprinzessin ist ein netter Film für die gesamte Familie, spricht natürlich mehr Kinder an als die Erwachsenen. Zum Inhalt
Marias (Dakota Blue Richards) Vater ist gestorben und ihr Onkel (Ioan Gruffudd) nimmt das Mädchen bei sich auf. Noch weiß die junge Waise nicht, welches Geheimnis sich hinter der bröckelnden Fassade des Anwesens versteckt. Das Anwesen Moon Acre Manor scheint selbst ein Eigenleben zu besitzen. Nach und nach kann das Mädchen kleine Geheimnisse von den Mitarbeitern entlocken und einiges erfährt sie aus dem Zauberbuch, dass ihr Vater ihr vererbt hat. Sie erfährt, dass sie die Einzige ist, die zerfeindeten Häuser der Merryweathers und der De Noirs wieder vereinen kann. Denn ihr Onkel war einst kurz davor, Loveday De Noir (Natascha McElhone) zu ehelichen, bevor er sich mit ihrem Vater zerstritt. So beginnt eine Reise der Aufklärung und Abenteuer für die junge Maria.
Das Märchen um das Geheimnis der Mondprinzessin ist ein solides kleines fantasievolles Abenteuer, dass mit ein paar netten Ideen zu gefallen weiß. Leider ist es aber auch streckenhaft sehr langweilig und wirkt hin und wieder wie eine Sat 1 Mehrteiler-Produktion. Es sind einige bekannte Schauspieler dabei, wie Tim Curry, der hier wieder gewohnt den unsymphatischen Bösewicht mimt oder Natascha McElhone, die bei einigen Bekanntheit durch die Serie „Californiacation“ erlangt hat. Ioan Gruffudd dürfte bei einigen Comic-Fans durch die Rolle des Mr. Fantastic in „Die fantastischen Vier“ in Erinnerung sein. Der Regisseur Gabor Csupo konnte mit „Die Brücke nach Terabithia“ wirklich überzeugen, dieses gelingt ihm leider in „Das Geheimnis der Mondprinzessin“ nicht über die volle Distanz. Dafür wirkt das Werk zu einfach und letzten Endes merkt man, dass hier anscheinend kein allzu großes Budget vorhanden war. Einiges an diesem Film erinnert an „Die Chroniken von Narnia“ in einer billigeren Variante, gemixt mit Feinheiten aus dem Trickfilm „Das letzte Einhorn“. Zum Schauspiel, die Hauptheldin Maria, gespielt von Dakota Blue Richards war meiner Meinung nach fehlbesetzt, da sie abgesehen von geringem schauspielerischen Talent, noch zusätzlich eher unsymphatisch wirkt und somit nicht wirklich eine Identifikationsfigur für Kinder darstellt. Es gab Momente, wenn man ihrem Mimenspiel zuschaute, die Amateurhaft wirkte. Tim Curry in einer Nebenrolle wiederholte hier einfach die übliche Performance seiner vergangenen Werke. Natascha McElhone wirkte auch hier, so wie in Californiacation, gleich liebenswert oder symphatisch ohne besondere Akzente zu setzen. Insgesamt gesehen ist das ein Film, den Kinder bis zu 12 Jahren vielleicht gut finden werden, darüber hinaus bin ich mir nicht sicher, ob das Anklang bei Teenagern finden würde. Dieses schräge „Alice im Wunderland“-Version kann an einem lauen Sonntag-Mittag gefallen, wenn man aber zuvor bessere Märchenfilme gesehen hat, wirkt es eher wie die zweite Wahl. Die Kulissen wirkten insgesamt gesehen in Ordnung, es gab Momente, wie in der Küche oder im Zimmer von Maria, die auch von einer größeren Produktion hätten sein können. Die Effekte jedoch waren eher unter Durchschnitt, besonders die Animation des Löwen wirkte, wie aus einer Folge von der TV-Serie „Herkules“ oder „Xena“, aus den 90’igern. Die Bildqualität war absolut in Ordnung, die Bildern waren teilweise farbenfroh und die Tonqualität gefiel ebenso. Die Extras sind auch eher in dem unterdurchschnittlichen Bereich.
by Marc Engel
Bilder © Ascot Elite
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Ein Herz für Märchen
Mit „Das Geheimnis der Mondprinzessin“ kommt eine Verfilmung des Buches „Das kleine weiße Pferd“ von Elizabeth Goudge als DVD heraus. Der Film reiht sich ein in die Filme der letzten Jahre wie „Die Chroniken von Narnia“, „Die Brücke nach Terabithia“ und „Der goldene Kompass“. Vor allem die beiden letztgenannten spielen hier eine Rolle. Zum einen ist der Regisseur von „Die Brücke nach Terabithia“ und „Das Geheimnis der Mondprinzessin“ derselbe und zum anderen spielt die grandiose Dakota Blue Richards hier und in „Der goldene Kompass“ die Hauptrolle. Wie auch in „Kompass“ ist sie grandios. Sehr subtil spielt die gerade mal 16-jährige die Wandlung einer Hochnäsigen zu einer verantwortungsbewussten jungen Frau. Ihre Ausstrahlung mag den Film komplett zu tragen. Wenn sie in den nächsten Jahren ein glückliches Händchen bei ihrer Filmauswahl hat, kann aus ihr ein großer Star werden. Aber auch die anderen Darsteller sind nicht nur bekannt, sondern auch sehr gut. Tim Curry, mal wieder als Schurke, ist gut wie immer. Ioan Gruffudd (Reed Richards aus „The Fantastic Four“) war noch nie besser, weil er hier einen differenzierten Charakter darstellen kann. Natascha McElhone ist wie immer eine ausdrucksstarke Darstellerin, die mühelos Humor und Tragik miteinander verweben kann. Was macht es angesichts dieser Darsteller und der schön skurrilen Nebenfiguren, das der Film ganz typisch für ein Märchen oder einen Fantasyfilm ist? Ja, er ist teilweise sehr kitschig. Ja, er ist vorhersehbar. Ja, er ist schwarz-weiß gezeichnet. Ja, er hat eine platte Botschaft. Aber verdammt. Er ist einfach schön. Man kann sich nicht dagegen wehren, er nimmt einen einfach gefangen. Ob er nun durch die Verwendung all der bekannten Topoi und Elemente das Herz gefangen nimmt, oder ob er das Unterbewusstsein der Zuschauer so anspricht, dass sie sich beim Ansehen wieder als Kind fühlen. Es ist erstaunlich, dass er trotz einiger Mängel zu packen weiß. Das Set ist sehr gut und nicht mit Effekt überladen, sondern es wird wirklich eine Geschichte erzählt. Die Tricks sind ordentlich, wirken aber bisweilen trotz CGI etwas altmodisch. Das der Löwe als Raubtier hier ein schwarzes Fell hat und zusammen mit dem weißen, reinen Einhorn eine vollständige Harmonie symbolisiert ist zwar eine platte Symbolik. Aber der Film ist so voller Rätsel, Humor, Spannung, Romantik und Charme das man ihn immer gerne wieder sehen wird. Manchmal ist er zwar etwas sprunghaft und erfindet das Genre nicht neu, aber das muss ja nicht bei jedem Film der Fall sein. Aber die liebevolle Gestaltung macht ihn zu einem hervorragenden und kurzweiligen Genrefilm.
Das Bild und der Ton sind sehr gut. Das Making Of legt mehr Wert auf die Figuren als auf die Tricks. Die B-Roll ist okay. Und die Deleted Scenes wurden zu Recht geschnitten. Trailer gibt es natürlich auch. So liebevoll wie der Film sind die Extras leider nicht.
Kitschig? Vorhersehbar? Platt? Ja, aber wunderschön. Charme und tolle Darsteller und die liebevolle Gestaltung erschaffen einen schönen Genrefilm, der im Märchenfilm und im Fantasygenre einen oberen Platz beansprucht.
by Jons Marek Schiemann