A United Kingdom - DVD

DVD Start: 17.08.2017
FSK: ab 6 - Laufzeit: 111 min

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Inhalt

A UNITED KINGDOM basiert auf außergewöhnlichen, wahren Begebenheiten. Im Jahr 1947 verliebte sich Seretse Khama (David Oyelowo), designierter König von Bechuanaland, dem heutigen Botswana, in die Londoner Büroangestellte Ruth Williams (Rosamund Pike). Ihre Heirat wurde nicht nur von ihren beiden Familien, sondern auch von den Regierungen Großbritanniens und Südafrikas abgelehnt und sabotiert. Doch Seretse und Ruth trotzten ihren Familien, der Apartheit und dem britischen Empire – ihre Liebe war stärker als jedes Hindernis, das sich ihnen in den Weg stellte. Ihre Liebe und ihre Entschlossenheit veränderten die Geschicke einer Nation und inspirierten die ganze Welt.

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DVD Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Eurovideo / Alamode
Tonformate:
Deutsch (Dolby Digital 5.1)
Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel:
Deutsch
Bildformat: 16:9 / 2,35:1 Anamorph Widescreen
Bonusmaterial:
Trailer, Interviews mit Cast und Crew, B-Rolls, Featurettes, Wendecover

Video on demand - A United Kingdom

DVD und Blu-ray | A United Kingdom

DVD
A United Kingdom A United Kingdom
DVD Start:
17.08.2017
FSK: 6 - Laufzeit: 111 min.

zur DVD Kritik
Blu-ray
A United Kingdom A United Kingdom
Blu-ray Start:
17.08.2017
FSK: 6 - Laufzeit: 113 min.

DVD Kritik - A United Kingdom

DVD Wertung:
Film: | 7/10
Bild: | 9/10
Ton: | 7/10
Extras: | 6/10
Gesamt: | 7/10


Seit 1885 war das Gebiet des heutigen Botswana noch ein britisches Protektorat, bis das Land im Süden Afrikas schließlich erst 1966 unabhängig wurde. Das damals noch unter dem Namen Betschuanaland bekannte Territorium ist der Schauplatz von „A United Kingdom“, der die Romanze zwischen dem damaligen Thronfolger Seretse Khama und der weißen Britin Ruth Williams mit all ihren politischen Folgen in den Mittelpunkt stellt. A United Kingdom SzenenbildRegie führte die Britin Amma Assante, die bereits mit dem Historiendrama „Dido Elizabeth Belle“ für Aufmerksamkeit sorgte. Mit der herausragenden Besetzung um David Oyelowo und Rosamund Pike entstand hier ein gut gemachter und aufwändiger, wenn auch recht konventioneller Film vor faszinierendem historischem Hintergrund.

Seretse Khama (David Oyelowo) ist ein Jura-Student im Nachkriegs-London der 40er Jahre, der seinen Ursprung jedoch beim Bamangwato-Stamm in Betschuanaland hat. Sein Studium soll ihn für seine Thronfolge in seinem Heimatland vorbereiten. Bei einem Tanzabend trifft er auf die als Sekretärin arbeitende Weiße Ruth Williams (Rosamund Pike). Zwischen den Beiden baut sich direkt eine tiefgehende Verbindung auf, jedoch erfährt Ruth erst später, dass es sich bei Seretse um einen zukünftigen afrikanischen König handelt, der schon bald England verlassen muss. Seretse hält um Ruths Hand an, doch ihre Liebe steht schon in England unter einem schlechten Stern. Weder Ruths Vater, noch die Größen des britischen Empires oder auch ihre gesellschaftliche Umgebung wollen die Beziehung zwischen einem Afrikaner und einer Weißen tolerieren. Hinzu kommt dann schließlich die Schwierigkeit, dass die britische Regierung auch politische Ängste hat, denn die wirtschaftlich wichtige Beziehung zum rassistischen Apartheid-Südafrika könnte angesichts dieser kontroversen Ehe ernsthaft in Gefahr sein. Als das Paar in Betschuanaland eintrifft, steht es auch dort sowohl im Kreuzfeuer von Khamas argwöhnischer Familie als auch der britischen Repräsentanten in Form von Sir Alastair Canning (Jack Davenport). Doch das Paar beharrt auf ihrer Ehe und kämpft sowohl für ihr eigenes Recht als auch schließlich für die Freiheit ihres noch fremdgesteuerten Landes.

Die Geschichte von „A United Kingdom“ ist zweifelsohne faszinierend und erzählenswert. Der Film selbst präsentiert sich betont altmodisch und erinnert an große melodramatische Gefühlsepen vor bedeutungsvollem historischem Hintergrund vergangener Zeit im Stile eines Richard Attenborough oder David Lean, ohne aber je deren Qualität zu erreichen. A United Kingdom SzenenbildMan spürt dem Film sicher auch die Leidenschaft seiner Beteiligten für die Thematik an, jedoch will der Funke nur bedingt auf den Zuschauer überspringen. Einer der entscheidenden Faktoren dafür liegt möglicherweise darin, dass die Beziehung von Seretse und Ruth überaus schnell innerhalb der ersten Zwanzig Minuten etabliert wird, ohne dass ihre Anziehungskraft jedoch völlig nachvollziehbar inszeniert wird. Das liegt sicher nicht an den gut aufgelegten Darstellern, die eine gute Chemie zueinander aufbauen. Man spürt eher Regisseurin Amma Assante an, dass sie schnellstmöglich den Fokus auf das Politikum legen will, das ihre Beziehung in den beiden Ländern auslöst.

So erscheint der Film durchaus ambitioniert, denn er will nicht nur eine klassische „Liebe-gegen-alle-Widerstände“-Geschichte erzählen (Rechtfertigendes Zitat Seretse: „Und wenn ihr Vater Fisch auf dem Markt verkauft, ich liebe sie!“), er will auch ein Zeit- und Gesellschaftsportrait sein, das komplexe geopolitische Verstrickungen analysiert. Das gelingt dem Film tatsächlich sehr gut, denn man erhält ein weitreichendes Bild damaliger gesellschaftlicher Zustände und den jeweiligen, wenn auch fragwürdigen, Motivationen der Beteiligten. Seretse kämpft dafür, dass unsinnige Traditionen gebrochen werden, wo er nicht nur an seine Landsmänner, sondern auch an seine eigene Familie appellieren muss. Dabei ist er auch bestrebt, die sein Land entmachtenden Einflussbereiche Großbritanniens zu lösen, um schließlich ein demokratisches und freies Land zu formen. Das ist sicherlich spannendes Material, das dem Film hier eine starke Grundlage bietet, jedoch wirkt hier alles eher betulich und überraschenderweise wenig aufregend. Auch in seiner Charakterzeichnung kommt der Film nicht über eine gewisse Schwarz-Weiß-Darstellung hinaus (ohne Zweideutigkeit gemeint), denn während die Protagonisten unzweifelhaft zurecht als noble und couragierte Helden dargestellt werden, besteht kein Zweifel an den boshaften Absichten der höhnischen, missmutigen und gierigen Briten.

Dennoch, der Film besitzt durchaus einiges an Wert, denn es gelingt ihm auf zugängliche und publikumsfreundliche Art und Weise, in seiner klassischen Machart altmodisch und zugleich in seiner Aussage überaus modern und relevant zu sein. A United Kingdom SzenenbildViele Dialoge und auch Monologe kommen letztlich sehr programmatisch und wenig subtil daher, jedoch ist „A United Kingdom“ auch spürbar bestrebt, seine Botschaften so deutlich und unmissverständlich wie möglich zu machen. Dafür bedient man sich an zahlreichen leidenschaftlichen, bedeutungsschwangeren und tränenreichen Reden, für die David Oyelowo spätestens seit dem Martin Luther King-Biopic „Selma“ Experte ist. Hier hat der Film durchaus seine kraftvollen Momente, wenn Seretse flammend an sein Volk appelliert, Oyelowo hat unbestreitbare aufopferungsvolle Präsenz, mit der er die Leinwand immer wieder ausfüllt. Nicht zu vergessen sind auch die schönen Bilder Afrikas (es wurde an Originalschauplätzen gedreht) und den allgemein spürbaren Aufwand, die damalige Zeit detailfreudig wieder auferstehen zu lassen.

Zur altmodischen Machart des Films passt dann auch die Inszenierung der Beziehung zwischen Seretse und Ruth. Hier spürt man selten intensive und überwältigende Leidenschaft, sondern oft eher eine tiefgehende Freundschaft. Berührend ist das trotzdem, auch wenn man am Ende das Gefühl hat, dass der Film mehr wollte, als er in 111 Minuten erreichen konnte.

Bild
Das Bild der DVD mit seinen zahlreichen pittoresken Impressionen Afrikas weiß insgesamt sehr zu gefallen. Es präsentiert sich eine reichhaltige und kraftvolle Farbpalette, die vom nebligen, oft eher in gräulich-kühleren Tönen gehaltenen London zum sonnendurchfluteten, orangen und erdigeren Betschuanaland ragt. Kontraste und Schwarzwerte sind hervorragend. Der Bildeindruck gestaltet sich als betont filmisch und weniger einer digitalen Ästhetik verschrieben. Schärfe- und Detailwerte bewegen sich auf einem für das DVD-Format hohen Niveau.

A United Kingdom Szenenbild Ton
Akustisch präsentiert sich die DVD auch in einem sehr guten Zustand. Stimmen und Dialoge ertönen in bester Klarheit und Verständlichkeit, aber auch atmosphärische Umgebungsgeräusche und die Filmmusik verbreiten sich immer wieder subtil auf die Surroundsprecher. Dynamische Szenen sind hier eher rar gesät, ebenso wie druckvolle Momente, die den Einsatz des Subwoofers nötig machen würden.

Extras
Das Bonusmaterial der DVD verlagert sich auf sehr viele Einzelemente, was insgesamt etwas unübersichtlich erscheint. Hier liegt natürlich leider auch sehr viel inhaltliche Redundanz vor. Dennoch überzeugen vor allem die ausführlichen Interviews, die im Grunde als Informationslieferant ausreichen. Die diversen Featurettes sind kurzweilig und bieten einen guten Blick auf die Hintergründe der Produktion. Noch etwas mehr Tiefe, gerade über die historischen Hintergründe, wäre jedoch wünschenswert gewesen.
B-Rolls (Dreh in Botswana (02:18 Min.), Dreh in Großbritannien (02:18 Min.))
Featuretten (EPK-Featurette (03:52 Min.), EPK-Featurette 2 (03:36 Min.), London Filmfest (05:50 Min.), Making Of (06:00 Min.), Botswana (05:48 Min.))
Interviews (Amma Assante (Regie, 10:34 Min.), Guy Hibbert (Drehbuch, 04:23 Min.), Rosamund Pike (10:53 Min.), David Oyelowo (12:54 Min.), Arnold Ocheng (03:22 Min.), Jack Davenport (04:59 Min.), Jack Lowden (03:48 Min.), Laura Carmichael (06:10 Min.), Terry Pheto (03:49 Min.), Vusi Kunene (03:06 Min.))
Trailer (02:24 Min.)
Trailershow (Mr. Holmes, Egon Schiele, Unterwegs mit Jacqueline, Die dunkle Seite des Mondes, Picknick mit Bären, Escobar – Paradise Lost), Der Staat gegen Fritz Bauer, Learning to Drive – Fahrstunden fürs Leben))


Fazit:
„A United Kingdom“ erzählt eine faszinierende Geschichte vor packendem historischem Hintergrund. Der Film ist altmodisch inszeniert und versucht klassisches und persönliches Melodram mit zeitgemäßer politischer Aussage zu verknüpfen. Getragen wird der Film von zwei guten Hauptdarstellern, die dem Film die nötige Leidenschaft verleihen.


by Florian Hoffmann
Bilder © Eurovideo / Alamode




A United Kingdom - Trailer



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