The Timber - Blu-ray

Blu-ray Start: 27.02.2015
FSK: 16 - Laufzeit: 87 min

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Inhalt

1898. Vom Yukon Goldrausch werden nicht nur Glücks- und Goldsucher angelockt, sondern auch brutale Mörder und Banditen. Der Schlimmste von ihnen ist Jebediah Seagrave, der das Yukon Gebiet in seine persönliche Hölle verwandelt hat, in der Gier, Verrat und Blutvergießen an der Tagesordnung sind. Seine Söhne Samuel und Wyatt haben ihren Vater nie richtig kennengelernt, da er die Familie verließ, als sie noch klein waren. Eines Tages stehen sie vor der Entscheidung, ihr Haus und Grundstück an die Bank zu verlieren oder aber das Kopfgeld auf ihren Vater zu kassieren. Auf der Jagd nach dem Vater geht es bei den Beiden um Leben oder Tod. Denn das, was sie auf ihrem abenteuerlichen Ritt erleben, übersteigt ihre Vorstellungskraft bei Weitem.

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Blu-ray Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: WVG Medien
Tonformate:
Deutsch (Dolby Digital 5.1)
Englisch (Dolby Digital 5.1)
Bildformat: 16:9 Widescreen (2.35:1) 1080p HD
Bonusmaterial:
Trailer, 3 Versionen "Making Of"

Video on demand - The Timber

DVD und Blu-ray | The Timber

Blu-ray
The Timber The Timber
Blu-ray Start:
27.02.2015
FSK: 16 - Laufzeit: 87 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
The Timber The Timber
DVD Start:
27.02.2015
FSK: 16 - Laufzeit: 82 min.

Blu-ray Kritik - The Timber

Blu-ray Wertung:
Film: | 7/10
Bild: | 8/10
Ton: | 8/10
Extras: | 4/10
Gesamt: | 7/10


Finanznot statt Rache – allein für diesen Motivwechsel im arg abgehangenen Wild-West-Genre hätte das Drehbuch-Trio Anthony O’Brien (auch Regie), Steve Allrich und Colin Ossiander einen Kreativpreis verdient (jedenfalls einen kleinen). Denn die beiden Brüder Wyatt (James Ransone) und Samuel (Josh Peck) begeben sich im lakonischen Schnee-Western „The Timber“ nicht aus reiner Vergeltungssucht auf Kopfgeld-Jagd nach ihrem verschollenen Vater Jebediah Seagrave (William Gaunt), sondern aus pekuniären Zwängen. Heißt im Klartext: Die Bank setzt den Hochverschuldeten die Daumenschrauben an und wollen sie der Zwangsvollstreckung entgehen und ihr Land nicht verlieren, muss Kohle her. So verlassen Wyatt und Samuel ihr bekanntes Terrain und begeben sich auf einen gewagten Ritt – bei dem die launische Natur noch ihr geringstes Problem ist.

Ob gewollt oder nicht, aktuelle Bezüge sind in „The Timber“ offensichtlich. Denn in Dawson City, einer Kleinstadt unweit des Yukon, laufen die Dinge im ausgehenden 19. Jahrhundert kaum anders als vielerorts heute. Die Banken regieren, Schulden und Steuerrückstände treiben die Menschen in die Enge. Das Gesetz – hier Sheriff Snow (David Bailie) – hat quasi ausgedient und ist nahezu machtlos gegen Bankier Howell (Julian Glover), Paradebeispiel eines gierigen Salon-Intriganten mit wirtschaftlichem Weitblick. Denn er weiß genau, was die Stunde geschlagen hat, wo die Einnahmequellen der Zukunft liegen. Der Goldrausch in Nordamerika verursacht nur noch Kater, Erdöl und Pelze versprechen fette Gewinne.

Jetzt gleich von einer Frischzellenkur für den Western zu sprechen, wäre vielleicht etwas zu hoch gegriffen. Aber keine Frage, Regisseur Anthony O’Brien hat mit „The Timber“ einen kleinen, feinen Genre-Beitrag abgeliefert. Sicher nicht so zynisch-brutal wie die legendäre Italo-Variante „Leichen pflastern seinen Weg“ mit Klaus Kinski als eiskaltem Killer. Und auch nicht ganz so mitreißend wie das deutschsprachige Genre-Highlight „Das finstere Tal“ von Andreas Prochaska aus dem vergangenen Jahr. Aber O’Brien ist schlau genug zu wissen, dass sein Story-Ansatz zwar durchaus originell ist, aber einen Zwei-Stunden-Film sicher nicht tragen würde. Und so setzt er in knackigen 87 Minuten ausgiebig auf den zweiten großen Trumpf seines in Rumänien (!) gedrehten Werkes: die weiße Weite. Und die Schnee-Kulisse ist schlichtweg beeindruckend und wird in zahlreichen langen Kameraeinstellungen stimmungsvoll eingefangen.

Schade nur, dass sich O’Brien einige inszenatorische Mätzen nicht verkneifen kann und es mit Zeitlupen und Rückblenden stellenweise etwas übertreibt. Dies untergräbt das ohnehin schon gemächliche Tempo der Handlung zusätzlich. Überhaupt, wer hier auf viel Pistolen-Rabatz und Mündungsfeuer-Action wartet, braucht Geduld. Das Ende allerdings kommt dann doch eher konventionell daher und rückt die alten Machtverhältnisse im kalten Nordwesten (vorerst) wieder zurecht.

Während die rumänische Schnee-Landschaft wirklich überzeugt, bleibt aus dem eher unbekannten (vermutlich daher auch sehr billigen) Cast eigentlich nur Elisa Lasowski als Samuels Frau Lisa in Erinnerung. In ihrem Gesicht spiegeln sich Sorge und Entschlossenheit und wenn sie stumm mit geladenem Gewehr das Haus bewacht, würde sich auch ein John Wayne dreimal überlegen, ob er den Vollstreckungsbefehl ausführt. Dagegen bleiben sowohl Josh Peck als Samuel als auch James Ransone als Wyatt eher blass – und das nicht nur wegen der konstanten Minustemperaturen.

Die Extras der Blu-ray sind ein Witz – leider ein schlechter. Neben zwei Trailern gibt es ein Behind the Scenes (OmU), das seinen Namen nur sehr bedingt verdient. In einem „Interview“ albern Elisa Lasowski und Josh Peck vor allem herum. Der Rest besteht aus Inhaltsangaben und Pecks Geständnis, dass er in seiner Rolle als junger Vater Samuel seine Angst vor Babys überwinden musste. Aha. In den weiteren Teilen „Nightmare“ und „Gunfight“ gibt es nur Regieanweisungen zu sehen und zu hören. Gähn! Dabei hätten ein paar Auskünfte zur Inspiration der Geschichte und vor allem zum Drehort Rumänien doch auf der Hand gelegen. An Bild und Ton gibt es dagegen wenig zu mäkeln. Das 16:9-Format verwandelt den heimischen Bildschirm in einen grandios-plastischen Flockensturm.

„The Timber“ belebt ein altes Subgenre mit aktuellen Bezügen und grandiosen Schauwerten. Kleinere Schönheitsfehler sind aber nicht zu übersehen. Eher was für entspannte Feierabend-Cowboys als schießwütige Adrenalin-Pistoleros.


by Florian Ferber
Bilder © WVG Medien




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