Synchronic - Blu-ray

Blu-ray Start: 08.04.2021
Digital VoD: 08.04.2021
FSK: 16 - Laufzeit: 102 min

Synchronic Blu-ray Cover -> zur Blu-ray Kritik

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Inhalt

Die Freunde Steve (Anthony Mackie) und Dennis (Jamie Dornan) arbeiten als Rettungssanitäter in New Orleans. Nach einer Häufung von bizarren und grausigen Unfällen vermuten sie, dass die mysteriöse neue Designerdroge dahintersteckt, die an einem der Schauplätze gefunden wurde. Und als Dennis‘ älteste Tochter nach einer Party plötzlich verschwindet, entdeckt Steve, dass dieses Psychedelikum alles infrage stellt, was er über die Realität und den Lauf der Zeit weiß.

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Blu-ray Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Universal Pictures
Tonformate:
Deutsch, Französisch: DTS Digital Surround 5.1
Englisch: DTS-HD Master Audio 5.1
Untertitel:
Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch
Bildformat: 16:9 Widescreen (2.39:1) 1080p HD
Bonusmaterial:
- Filmvorschau mit den Regisseuren Aaron Moorhead und Justin Benson
- Die Entwicklung der Zeitreisesequenz
- Wer ritzte „ALLWAYS“ in den Stein?

Video on demand - Synchronic

DVD und Blu-ray | Synchronic

Blu-ray
Synchronic Synchronic
Blu-ray Start:
08.04.2021
FSK: 16 - Laufzeit: 102 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Synchronic Synchronic
DVD Start:
08.04.2021
FSK: 16 - Laufzeit: 98 min.

Blu-ray Kritik - Synchronic

Blu-ray Wertung:
Film: | 7/10
Bild: | 9/10
Ton: | 9/10
Extras: | 3/10
Gesamt: | 7/10


Es ist schon bemerkenswert, wie sich das Regie-Duo Justin Benson und Aaron Moorhead kontinuierlich hocharbeitet: Nach „Resolution“, ihrem Durchbruch „Spring“, dem verstand- und genrebrechenden Zeitschleifen-/Sektendrama „The Endless“ sowie einer Episode bei „The Twilight Zone“ manifestieren die beiden mit ihrer bisher aufwändigsten Arbeit „Synchronic“ ihren Status als zwei der dynamischsten und originellsten Stimmen des US-Independent-Kinos. Nach einiger Verzögerung startet ihr ungewöhnlicher Zeitreisefilm nun in Deutschland als Heimkino-Veröffentlichung. Wer Benson/Moorheads bisheriges Werk mochte sowie ein Faible für etwas anspruchsvollere und philosophisch angehauchte Science-Fiction hat, sollte hier durchaus fündig werden.

Synchronic: Anthony Mackie und Jamie Dornan
Synchronic: Anthony Mackie und Jamie Dornan © Universal Pictures
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die beiden langjährigen besten Freunde Steve (Anthony Mackie) und Dennis (Jamie Dornan), die in New Orleans als Rettungssanitäter arbeiten. In letzter Zeit häufen sich bizarre Einsätze, bei denen sonderbare Verletzungen und Todesfälle sowie ganz offensichtlich neben sich stehende Zeugen Rätsel aufgeben. Schnell wird klar, dass die Designer-Droge „Synchronic“ offenbar etwas mit den sonderbaren Geschehnissen zu tun haben. Steve, der kürzlich eine Gehirntumor-Diagnose erhalten hat, begibt sich auf die Suche nach dem Ursprung der Droge, die scheinbar auch mit dem mysteriösen Verschwinden von Dennis 18-jähriger Tochter Brianna (Ally Ioannides) in Verbindung steht.

„Synchronic“ zieht mit seinem hypnotischen Beginn direkt in seinen Bann: Eine aufsehenerregende Sequenz, bei der sich ein Pärchen auf einen ganz besonderen Trip durch Raum und Zeit begibt, bebildert direkt eindrücklich die außergewöhnliche Wirkung der Droge. Gefolgt wird dieser Einstieg von einem nächtlichen Einsatz der beiden Sanitäter. Dabei wird schnell deutlich, dass Aaron Moorhead, der wie auch bereits in den vorigen Filmen des Duos erneut als Kameramann fungiert, auf einen deutlich polierteren und kontrollierteren Stil setzt als noch zuvor: Seine Kamera schwebt hier in einer ausgedehnten Plansequenz von Raum zu Raum, wo Steve und Dennis jeweils die weggetretenen und regelrecht apathischen Opfer versorgen. Untermalt von Jimmy LaValles elektronisch-verzerrter Musik entsteht hier eine hohe atmosphärische Dichte und eine ausgesprochen geheimnisvolle Stimmung, der man sich kaum entziehen kann.

Synchronic: Katie Aselton und Jamie Dornan
Synchronic: Katie Aselton und Jamie Dornan © Universal Pictures
Wie auch in ihren bisherigen Filmen gewinnt auch „Synchronic“ dadurch, dass er diese Stimmung lange aufrecht erhält und man nicht so recht weiß, wo der Film hinführt. Was hat es mit den seltsamen Artefakten an den Tatorten auf sich, etwa ein historisch anmutendes Schwert in der Wand? Wie kann es sein, dass ein Opfer von einer Schlange gebissen wurde, die schon seit Ewigkeiten nicht mehr in Louisiana vorkommt? Eigentlich gibt bereits die Eröffnungssequenz Aufschluss darüber, dass die titelgebende Pille offenbar Zeitreisen ermöglicht, doch was es genau damit auf sich hat, offenbart der Film erst im weiteren Verlauf.

„Synchronic“ erweist sich schließlich als zugänglicherer und eben doch etwas einfacher konstruierter Film als es beispielsweise „The Endless“ war. So entpuppt sich das Zeitreise-Element als eher geradlinig und der Plot damit ab etwa der Hälfte des Films als weitestgehend vorhersehbar. Benson und Moorhead erschaffen dennoch einen weitestgehend packenden Film, der in Sachen stimmig-düsterer Inszenierung und vor allem in der Darstellung seiner menschlichen Geschichte punktet. Wie auch in all ihren vorangegangenen Filmen fokussieren sich die beiden auf die zwischenmenschliche Dynamik eines Duos, in diesem Fall den besten Freunden Steve und Dennis. Die Figurenzeichnung ist subtil gehalten, dank Mackies und Dornans sehr guter Leistung ist das unausgesprochen eingespielte Verhältnis zwischen zwei Männern, die sich schon ewig kennen und unterstützen, stets glaubhaft. Wie bereits erwähnt, überraschen die sehr präzise und bewusst eingesetzte Kameraarbeit sowie die nahtlos eingebauten visuellen Effekte, wodurch „Synchronic“ stilistisch ein spürbares Update zu den bisherigen Filmen des Regie-Gespanns darstellt. Durch seinen eher polierten Look erscheint er andererseits aber auch eine Spur konventioneller als ihre noch eigenwilligeren „Spring“ oder „The Endless“.

Synchronic: Anthony Mackie und Ally Ioannides
Synchronic: Anthony Mackie und Ally Ioannides © Universal Pictures
Über dem Film liegt darüber hinaus eine zarte Melancholie. Es geht um verpasste Chancen, um die Suche nach Bestimmung, den Drang, Lücken aufzufüllen. So lebt der einstige Frauenheld Steve mittlerweile eine ziemlich einsame Existenz, das Gefühl, nie ganz angekommen zu sein, erfüllt ihn mit Unzufriedenheit. Sowohl er als auch Dennis wollten einst Medizin studieren, wurden aber letztlich „nur“ Sanitäter. Dennis und seine Frau Tara (Katie Aselton) leben eine eigentlich harmonische Ehe aus, jedoch spürt man auch hier, dass die frühe Schwangerschaft der Beziehung einen gewissen Zwangscharakter gegeben hat und sich beide nicht ganz so ausleben und erforschen konnten wie man es sich vielleicht gewünscht hätte. Vieles bleibt hier nur angedeutet als wirklich ausgearbeitet, was gewissermaßen Stärke und Schwäche zugleich ist. Wie von Benson/Moorhead gewohnt, schleicht sich aber auch immer wieder ein feiner trockener Humor in das eigentlich ernst vorgetragene Geschehen mit ein. Das gibt dem Film ebenso eine geistreiche Note wie auch der Umgang mit dem Zeitreise-Aspekt, der durch die Tatsache, dass Steve schwarz ist, verkompliziert wird.

Steves stiller und zurückgezogener Umgang mit seiner Erkrankung gehört zu den interessanteren Aspekten des Films, der auf unnötige Sentimentalität bis auf das Ende verzichtet. In der zweiten Hälfte treten die Plot-Mechanismen und kurze Zeitreisesequenzen mehr in den Vordergrund, wodurch „Synchronic“ leider spürbar Spannung abbaut. Das Zeitreise-Element wirkt auch in einem Science-Fiction-Konstrukt und insbesondere in dem angenehm geerdeten Setting wenig plausibel und mehr wie eine grobe als wirklich ausgearbeitete Idee. Die hier eingebaute Suche nach der vermissten Brianna offenbart dann letztlich zu wenige Überraschungen, wodurch der Film sein anfänglich versprochenes Potential leider nicht ganz ausleben kann. Dennoch: Auch mit „Synchronic“ beweisen Benson/Moorhead, dass es ihnen an originellen Ideen ebenso wenig mangelt wie an der Fähigkeit, dem Genrekino interessante Twists zu geben.

Synchronic: Steve (Anthony Mackie)
Synchronic: Steve (Anthony Mackie) © Universal Pictures
Bild
Man hat sich spürbar große Mühe gegeben, die digitale Bildherkunft des Films zugunsten eines körnig-texturierten Looks gekonnt zu verschleiern. In Kombination mit einer deutlich ins erdig-warme korrigierten Farbpalette gefällt der filmisch anmutende Look des Films. Schärfe- und Detaillevels sind so bewusst etwas gedämpft, aber dennoch auf sehr gutem Niveau. Kontraste und Schwarzwerte sind überzeugend und fein gezeichnet, Bildfehler bleiben abgesehen von leichter Artefaktbildung in aufflackernden Blaulichtern der Rettungswägen aus.

Ton
Die Blu-ray überzeugt mit einer dynamisch und präzise abgemischten DTS-HD-Tonspur. Dialoge und Stimmen ertönen in bester Klarheit, während die umliegenden Lautsprecher mit Umgebungsgeräuschen und der Filmmusik für Atmosphäre sorgen. Auch der Subwoofer wird immer wieder kraft- und wirkungsvoll eingesetzt.

Extras
Gerade angesichts des außergewöhnlichen Bonusmaterials, das bisher auf den Discs des Duos zur Verfügung gestellt wurde, erweisen sich die hier beigelegten Extras als große Enttäuschung. Zur Entstehung des Films ist nichts zu finden, lediglich eine Featurette zur Pre-Visualisation sowie ein Zusammenschnitt der Evolution der visuellen Effekte liegen hier neben einem nicht ernst gemeinten alternativen Ende vor. Einige Features der US-Blu-ray, darunter ein immerhin 15-minütiges Making of und ein Audiokommentar, wurden hier bedauerlicherweise einfach nicht übernommen.
• Filmvorschau mit den Regisseuren Aaron Moorhead und Justin Benson (08:15 Min.)
• Die Entwicklung der Zeitreisesequenzen (02:58 Min.)
• Wer ritzte „Allways“ in den Stein? (01:24 Min.)


Fazit:
„Synchronic“ bietet originelle und geistreiche Sci-Fi-Kost, die stark von der interessanten menschlichen Dynamik seines zentralen Duos profitiert. Baut der Film zu Beginn große Spannung und ein faszinierendes Zeitreisekonzept auf, wird er leider zunehmend vorhersehbar. Dennoch: Das Regiegespann Benson/Moorhead manifestiert mit ihrem bislang aufwändigsten Film ihren Status als aufsehenerregende Stimmen des US-Independentkinos.


by Florian Hoffmann
Bilder © Universal Pictures




Synchronic - Trailer



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