Shadow - Blu-ray

Blu-ray Start: 13.02.2020
Digital VoD: 13.02.2020
FSK: 16 - Laufzeit: 116 min

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Inhalt

China zur Zeit der drei Königreiche: Der junge König von Pei (Zheng Kai) möchte den Frieden bewahren, auch wenn seine bestehende Allianz zu zerbrechen droht. Sein oberster Befehlshaber Yu (Deng Chao) hält einen Krieg jedoch für unausweichlich, denn die Schmach, eine strategisch wichtige Stadt gegen seinen alten Widersacher General Yang verloren zu haben, sitzt tief. Er will sein Reich mit allen Mitteln von dieser Schande befreien und trifft hierfür geheime Vorkehrungen. Doch es gibt ein Problem: Der Oberbefehlshaber wurde im Kampf selbst schwer verletzt und wird eine erneute Schlacht nicht anführen können. Seine Position am königlichen Hof kann er nicht mehr mit Stärke vortragen. Yu setzt daher einen Doppelgänger ein (ebenfalls Deng Chao), der am Hof und im Kampf seine Position einnehmen soll. Nur seine Frau (Sun Li) weiß darüber Bescheid ...
Ein intrigantes Spiel um Macht und die Vorherrschaft um Chinas Königreiche nimmt seinen Lauf!

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Blu-ray Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Universal Pictures / Constantin Film
Tonformate:
DTS-HD 5.1 (Deutsch, Mandarin)
Untertitel:
Deutsch für Hörgeschädigte
Bildformat: 16:9 Widescreen (2.39:1) 1080p HD
Bonusmaterial:
Trailer

Video on demand - Shadow

DVD und Blu-ray | Shadow

Blu-ray
Shadow Shadow
Blu-ray Start:
13.02.2020
FSK: 16 - Laufzeit: 116 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Shadow Shadow
DVD Start:
13.02.2020
FSK: 16 - Laufzeit: 111 min.

Blu-ray Kritik - Shadow

Blu-ray Wertung:
Film: | 7/10
Bild: | 9/10
Ton: | 10/10
Extras: | 1/10
Gesamt: | 7/10


Nachdem der chinesische Altmeister Zhang Yimou in seiner nun drei Jahrzehnte überdauernden Karriere gerade durch den intensiven Einsatz von satten Farben bekannt geworden ist, erscheint sein neuer Film „Shadow“ nahezu als Gegenentwurf: Yimou präsentiert mit größter Konsequenz eine nahezu monochrome Welt, bei der Kostüme und Sets ausschließlich in Schwarz-Weiß-Abstufungen existieren und lediglich die blassen Gesichter seiner Figuren und gelegentliche Blutspritzer für farbliche Akzente sorgen. Dennoch büßt auch dieser Film nichts an der visuellen Opulenz seiner bekanntesten Wuxia-Epen „Hero“ oder „House of Flying Daggers“ ein: Auch „Shadow“ ist nichts Geringeres als ein visuelles Meisterwerk, das in seinen besten Momenten mit immenser Bildgewalt überwältigt. Leider scheitert der Film jedoch zumindest teilweise an seiner gerade in der ersten Hälfte ausufernden Dialoglastigkeit und unnötiger Kompliziertheit, die der eigentlich interessanten Geschichte wichtigen narrativen Drive raubt.

China, zur Zeit der drei Reiche, etwa 200 n. Chr.: Nachdem das Königreich Pei die wichtige Stadt Jingzhou an das verfeindete Königreich Yang verloren hat, sinnt der arrogante König Pei (Zheng Kai) nach Rache. Ausschlaggebend für den Verlust der Stadt war die Niederlage seines obersten Befehlshabers Ziyu (Deng Chao), der ein Duell gegen Yangs angeblich unbesiegbaren König Yang Cang (Hu Jun) verlor. Nach einem unautorisierten Wiederholungsduell wird der von seinen Gefolgsleuten hochgeachtete Ziyu von Pei degradiert, wonach dieser auf eigene Faust die Schmach gegen Yang begleichen will. Was Pei jedoch nicht weiß, ist, dass Ziyu tatsächlich schon seit vielen Jahren unter dem Palast lebt und der vor ihm stehende angebliche Befehlshaber nur dessen Doppelgänger bzw. Schatten ist und eigentlich Jingzhou (auch Deng Chao) heißt. Der echte Ziyu wurde nämlich einst von Yang Cang verwundet und erholt sich seitdem, während Jingzhou bereits als Kind entführt und als Ziyus Schatten ausgebildet wurde.

 
Jun Hu in Shadow
Jun Hu in Shadow © Constantin Film
Die Geschichte von „Shadow“ ist tatsächlich gar nicht so kompliziert, wie sie sich anhört, der Film macht es dem Zuschauer nur nicht allzu einfach, ihr zu folgen. So bedarf der Film erhöhter Aufmerksamkeit, denn wer wichtige Details in den langen Dialogen verpasst, könnte hier schnell aufgeschmissen sein. So ist „Shadow“ zunächst über weite Strecken des ersten Akts ein reines Kammerspiel, das auch wegen seiner etwas monotonen Optik durchaus ein wenig dröge und wenig einnehmend daherkommen kann. Hier muss sich der stolze Ziyu (eigentlich Jingzhou) vor dem eitlen Jungkönig Pei verantworten, später ist es dann General Tian (Wang Qianyuan), der wegen seiner öffentlichen Unterstützung von Ziyu ebenfalls degradiert wird. Dessen offene Respektlosigkeit gegenüber Pei sorgt sogar für überraschende komische Momente: So rammt sich der wütende Tian den von Pei auf ihn abgeschossenen und zu kurz geflogenen Pfeil einfach selbst wütend in die Brust, während er seinen König unentwegt weiter angiftet. Solche Theatralik sorgt für ein wichtiges Beleben dieses Films, der bis dato einfach nur bedingt mitreißen kann. 

Die Exposition geht dann auch unterirdisch weiter, als auch noch ausschweifend die Hintergrundgeschichte von Ziyu und Jingzhou beleuchtet wird. So besteht der dramaturgische Antrieb darin, dass Jingzhou seiner Heimat und Mutter einst entrissen wurde und sich nichts sehnlicher wünscht, als zurückzukehren. Ziyu verspricht ihm auch genau das, jedoch muss er dafür erst Yang Cang in einem weiteren Kampf besiegen, sodass Jingzhou zurückgewonnen werden und Ziyu auch selbst den Thron von Pei einnehmen kann. 

Li Sun in Shadow
Li Sun in Shadow © Constantin Film
Alleine die Namen und Doppelgänger-Thematik kann gerade bei westlichen Zuschauern zunächst für Konfusion sorgen. Dass die einzunehmende Stadt zudem denselben Namen wie der Protagonist und Ziyus Platzhalter trägt, hilft da natürlich auch wenig. Hat man sich jedoch in Yimous präzise arrangierter mythischer Geschichte und der opulent erschaffenen Welt zurechtgefunden, wird „Shadow“ nach und nach lohnenswert. Das liegt auch daran, dass Yimou im zweiten Akt auch endlich sein Können als virtuoser Actionfilmemacher spielen lässt: Hier präsentiert er zunächst Trainingssequenzen, bei denen Ziyu mit seinem Speer (der an Yang Cangs Waffe angelehnt ist) gegen Jingzhou antritt, der mit einem metallischen Schirm (Peis traditionelle Waffe) bewaffnet ist. Hier wird sowohl visuell als auch thematisch das immer wiederkehrende Motiv von Yin und Yang eingeführt. Erst als Ziyus Frau Xiao Ai (Sun Li) vorschlägt, dass der Schirm im Sinne des femininen Yin gegen den Maskulinität und Yang repräsentierenden Speer eingesetzt werden soll, wird ein Durchbruch erzielt.  

Selbst den Kampfsequenzen liegt also eine komplexere Philosophie zugrunde, auf die man sich erst mal einlassen muss. Jedoch fällt es nicht schwer, sich den überwältigenden Kampfchoreografien zu ergeben, die Yimou wie gewohnt in perfekt gesetzter Zeitlupe inszeniert und die Anmut und Kraft der luftigen Akrobatik atemberaubend zelebriert. Gepaart mit den ergreifend schönen wie perfekten Bildkompositionen und dem nie gesehenen und so unwahrscheinlichen Duell Speer gegen Schirm wird hier einmaliges erschaffen. Toll sind die symmetrischen Vogelperspektiven auf das Yin und Yang-Symbol, auf dem Ziyu und Jingzhou trainieren, gepaart mit dem immerzu leicht prasselnden Regen, der gerade in Zeitlupe auf den Männern und ihren Waffen tröpfelnd umhertänzelt. 

Jingchun Wang in Shadow
Jingchun Wang in Shadow © Constantin Film
Umso innovativ wird dann auch schließlich das Duell zwischen Jingzhou und Yang Cang inszeniert, das auf einem Floß zwischen einem Bergpass ebenfalls im strömenden Regen stattfindet. Hier spürt man jederzeit die Wucht jedes Aufschlags, während aber immer noch eine beispiellose Eleganz dem bildschönen Spektakel beiwohnt. Auch die Attacke von Ziyus Armee auf die von Yang besetzte Stadt, die simultan stattfindet, ist in ihrer visuellen Einzigartigkeit und Kreativität eindrucksvoll umgesetzt: Hier rutschen Krieger in aus Klingen gefertigten Schirmen einen Abhang herunter, während sich feindliche Soldaten mit Pfeil und Bogen verteidigen. Auch an schmerzhaften Gewaltspitzen mangelt es dem Film nicht, wobei der konsequente Einsatz von CGI-Blut und Wunden die Wirkung deutlich schmälert.  

In den Actionszenen liegt unzweifelhaft die große Stärke von „Shadow“, der dennoch, sofern man sich darauf einlässt, auch erzählerisch ein perfides, ausgetüfteltes und wendungsreiches Intrigenspiel liefert. Auch wenn der letzte Akt dann wieder redseliger wird, weiß die Geschichte nun durchaus zu packen und auch zu überraschen. Es mag jedoch einer echten Identifikationsfigur mangeln, wodurch man nie wirklich eine emotionale Bindung zu dem Film aufbaut und eher auf interessierter Distanz gehalten wird. So bleibt am Ende ein visuell imposantes Filmgemälde, das immer wieder durch seine etwas ungelenke Erzählung heruntergezogen wird, aber immer bewundert werden kann. 

Xiaotong Guan in Shadow
Xiaotong Guan in Shadow © Constantin Film
Bild
Die technische Umsetzung der Blu-ray ist nahezu um jeden Zweifel erhaben. Wie bereits angedeutet, dominieren monochrome Farben, die in allen erdenklichen Abstufungen fein dargestellt werden. Das Rot der immer wieder eingesetzten blutigen Elemente ist nicht so knallig und dominant wie bei stilisierten Filmen wie „Sin City“, jedoch ist das Teil der gewünschten Ästhetik. Kontraste und Schwarzwerte sind meist auch sehr gut, wobei Schwarztöne oft vermutlich gewollt weicher erscheinen. Schärfe- und Detaillevel zeigen sich in bestechender Form. Nur gelegentliches digitales Rauschen des digital auf Red und Phantom Flex4K aufgezeichneten Films verhindert die Bestnote. 

Ton
Als absolut überwältigend erweist sich die akustische Umsetzung der Blu-ray. Hier erwartet den Zuschauer ein regelrechtes Klangfeuerwerk, das über die gesamte Laufzeit auf Hochtouren arbeitet und alle Lautsprecher voll beschäftigt. Dialoge und Stimmen sind in perfekter Klarheit und Verständlichkeit abgemischt. Geräusche und Musik (besonders die Zither-Szene) verteilen sich mit beeindruckender Finesse und Aktivität auf die Surroundsprecher durch den Raum bewegend. Effekte erscheinen mit immenser Wucht, etwa wenn ein Speer auf den Boden knallt. 

Extras
Leider liegen der Blu-ray lediglich Trailer im Bonusmaterial vor.


Fazit:
In seinen virtuosen Actionmomenten glänzt „Shadow“ als einzigartig ästhetisches audiovisuelles Erlebnis, wie es nur selten daherkommt. Gerade hier ist Altmeister Zhang Yimou in absoluter Kontrolle über den Film, der jedoch ansonsten teils zu redselig und übermäßig kompliziert daherkommt. Dennoch: die Anstrengung und hohe Aufmerksamkeit ist es letztlich wert, auch wenn es der Film nicht leicht macht, in ihm aufzugehen.


by Florian Hoffmann
Bilder © Universal Pictures / Constantin Film




Shadow - Trailer



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