Run All Night - Blu-ray

Blu-ray Start: 03.09.2015
FSK: 16 - Laufzeit: 114 min

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Inhalt

Der Brooklyn-Gangster und erfahrene Profi-Killer Jimmy Conlon (Neeson) war einst unter dem Namen Totengräber bekannt – aber das ist lange her. Inzwischen nützt ihm seine enge Freundschaft mit dem Paten Shawn Maguire (Harris) nicht mehr viel: Jimmy ist 55, die Sünden seiner Vergangenheit holen ihn ein – und zwar in Gestalt jenes verbissenen Detective (D’Onofrio), der Jimmy seit 30 Jahren dicht auf den Fersen bleibt. In letzter Zeit sieht Jimmy keinen anderen Ausweg, als seinen Frust im Whiskey zu ertränken.
Von seinem Sohn Mike (Kinnaman) hat Jimmy schon lange nichts mehr gehört. Doch als Mike auf die Abschussliste gerät, muss sich Jimmy für eine Seite entscheiden: Entweder er bleibt der Gangsterfamilie treu, der er sich angeschlossen hat, oder er steht zu seiner eigentlichen Familie, die er vor Jahren im Stich gelassen hat. Mike ist auf der Flucht, und vielleicht muss Jimmy die Fehler der Vergangenheit wettmachen, indem er seinen Sohn vor dem Schicksal bewahrt, das ihm selbst auf jeden Fall bevorsteht: das Rendezvous mit einer Kugel. Ab sofort kann Jimmy sich auf niemanden mehr verlassen – nur eine Nacht bleibt ihm, um sich darüber klar zu werden, wo seine Verantwortung liegt und wie er das Versäumte nachholen kann.

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Blu-ray Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Warner Home Video
Tonformate:
DTS-HD 7.1 Master Audio (Deutsch, Englisch)
Dolby Digital 5.1 (Spanisch, Französisch, Italienisch)
Untertitel:
Französisch, Spanisch, Dänisch, Niederländisch, Finnisch, Norwegisch, Isländisch, Schwedisch, Untertitel für Hörgeschädigte: Deutsch, Englisch, Italienisch
Bildformat: 16:9 Widescreen (2.40:1) 1080p HD
Bonusmaterial:
- Zwei Features:
o Shoot All Night: Hinter den Kulissen
o Liam Neeson: Action pur
- Nicht verwendete Szenen

Video on demand - Run All Night

DVD und Blu-ray | Run All Night

Blu-ray
Run All Night Run All Night
Blu-ray Start:
03.09.2015
FSK: 16 - Laufzeit: 114 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Run All Night Run All Night
DVD Start:
03.09.2015
FSK: 16 - Laufzeit: 110 min.

Blu-ray Kritik - Run All Night

Blu-ray Wertung:
Film: | 7/10
Bild: | 9/10
Ton: | 9/10
Extras: | 5/10
Gesamt: | 7/10


Mit „Run All Night“ erschien nun die bereits dritte Zusammenarbeit von Liam Neeson mit dem spanischen Regisseur Jaume Collet-Serra. Nach den soliden bis mäßigen Thrillern „Unknown Identity“ und „Non-Stop“ handelt es sich bei diesem Film wohl um den bisherigen Höhepunkt dieser Schauspieler-Regisseur-Beziehung, was allerdings auch nicht allzu viel Aussagekraft hat. „Run All Night“ ist ein atmosphärischer Großstadt-Thriller, der seine Handlung in eine einzige Nacht packt und deutlich mehr an zwischenmenschlichen Momenten interessiert ist als oben genannte Filme. Dennoch ist der Titel meistens Programm, denn der Action-Quotient ist auch hier wie in der nun schon ein paar Jahre anhaltenden Actionphase von Liam Neeson recht hoch angesiedelt. Es wird viel geschossen, gestochen und geschlagen, es gibt Verfolgungsjagden per Auto und zu Fuß. Kurz: viele Menschen sterben. Doch „Run All Night“ hat eine angenehm handgemachte Qualität, er nutzt viele Original-Locations in New York City zu authentisch wirkendem Effekt und verschließt anders als etwa die übertriebene „Taken“-Trilogie nicht die Augen vor echter, blutiger Gewalt. Übertrieben ist das Stichwort, denn obwohl auch „Run All Night“ durchaus nicht ohne zahlreiche absurde und weithergeholte Momente ist, erweckt Collet-Serra zumindest einen guten Eindruck von glaubwürdiger und grundierter Inszenierung. Damit wirkt der Film insgesamt erwachsener als die meisten Liam Neeson-Vehikel der letzten Jahre und bietet solides Thriller-Kino, das insgesamt aber nicht viel Originalität bietet.

Jimmy Conlon (Neeson) ist ein abgehalfterter ehemaliger Auftragsmörder der irischen Mafia in New York. Er wird von den Geistern seiner Vergangenheit verfolgt, lebt frustriert und einsam in einem kleinen Apartment, ist Alkoholiker und hat sich schon vor Jahren von seinem Sohn Michael (Joel Kinnaman) entfremdet. Dieser will nichts mit seinem Vater zu tun haben, da er seine kriminelle Vergangenheit ablehnt. Michael ist ein ehemaliger Boxer, der seine Familie mit kleinen Nebenjobs über Wasser hält. Jimmy übernimmt immer noch gelegentliche Arbeiten für Danny (Boyd Holbrook), den Sohn seines engsten Freundes und ehemaligen Bosses Shawn Maguire (Ed Harris). Der impulsive Danny hat ohne das Wissen seines Vaters einen großen Heroin-Deal mit albanischen Gangstern arrangiert, doch Shawn lehnt das Geschäft ab. Danny muss nun in kurzer Zeit eine große Summe an die Albaner zurückzahlen, bei ihrem Treffen erschießt er jedoch die Gangster. Zufällig fungierte Mike als Chauffeur für die Albaner und wird Zeuge der Bluttat, kann aber flüchten. Mike wurde von Danny erkannt, doch Jimmy handelt mit Shawn aus, dass sein Sohn verschont bleibt. Trotz dieser Abmachung versucht Danny Mike zu töten, Jimmy kann den Anschlag jedoch gerade noch vereiteln, indem er Danny erschießt. Fortan sind Vater und Sohn auf der Flucht durch New York vor Auftragskillern, korrupten Cops und irischen Gangstern, denn trotz alter Freundschaft gilt bei Shawn das unbarmherzige Prinzip Auge-um-Auge.

Im Herzen von „Run All Night“ steht natürlich die komplizierte Beziehung zwischen Jimmy und Michael. Während dieser turbulenten Nacht müssen die beiden Männer zueinander finden, Michael muss Vertrauen aufbauen, das er bislang nie hatte. Hinzu kommt der interessante Konflikt zwischen Jimmy und Shawn, denen man ihre jahrzehntelange, fast brüderliche Freundschaft dank zweier herausragend ausdrucksstarker Akteure direkt abkauft. Hier findet der Film auch Platz für eine Diner-Konversation zwischen den beiden Männern nachdem Danny aus Notwehr getötet werden musste, die deutlich an das Aufeinandertreffen zwischen Al Pacino und Robert De Niro angelehnt zu sein scheint. Neeson und Harris genießen ihren Moment miteinander sichtlich und Collet-Serra inszeniert einen durchaus kraftvollen und energiereichen Moment, der von der Präsenz seiner beiden Routiniers trotz etwas gekünstelt wirkender Situation getragen wird. Schon in „Unknown Identity“ erwies sich das Aufeinandertreffen der beiden Charaktermimen Frank Langella und Bruno Ganz als mit Abstand größter Moment des Films, wodurch man Collet-Serra durchaus ein Händchen für Schauspielerführung attestieren kann.

Immer wieder nimmt sich der Film Zeit für zwischenmenschliche Momente inmitten der Action, weshalb „Run All Night“ letztlich nur bedingt der atemlose Hetz-Thriller ist, den der Titel vermuten lässt. Passender wäre wohl der Titel „Run, Talk and Walk All Night“, der Film ist zwar weitestgehend packend, ein Gefühl für konstante Gefahr und Bedrohung kommt aber nicht auf. Das liegt mitunter daran, dass der Film ungeschickterweise das Finale direkt zu Beginn vorgreift, wodurch der Zuschauer um das Leben der beiden Protagonisten nicht wirklich fürchten muss. Dass „Run All Night“ trotzdem zu packen weiß, liegt dann neben den Darstellern an Collet-Serras solider Inszenierung und einem atmosphärischen Portrait des nächtlichen New Yorker Großstadt-Dschungels. Eine Schwachstelle des Films ist allerdings Joel Kinnaman, der mit seinem eindimensionalen und ausdruckslosen Spiel einfach keine Präsenz aufbaut. So kann die emotionale Komponente der Vater-Sohn-Beziehung nur bedingt ausgespielt werden und der Film hätte sicher von einem besseren Schauspieler profitieren können.

Man wird über den gesamten Film das Gefühl nicht los, das hier weit mehr Potential gewesen wäre, ein richtig starkes Gangster-Krimidrama zu machen. Neeson ist in gewohnt guter Form, auch wenn er die Rolle des verbrauchten, mit allem Ballast der Welt auf seinen Schultern tragenden Alkoholikers (der im Extremfall doch zur tödlichen Maschine werden kann), schon längst im Schlaf spielen kann. Wenn der Film schon mit dem Monolog „Ich habe schlimme Dinge in meinem Leben getan“ beginnt, wirkt das schon direkt sehr klischeehaft, ein Eindruck, der letzten Endes bestehen bleibt. So wirken die Figurenkonstellationen und Plotentwicklungen eben wenig originell, ebenso die klassischen Themen, die sich um Schuld und Sühne, Erlösung, Wiedergutmachung, verlorene Familie, Loyalität und Ehre drehen. Doch trotz aller Vorhersehbarkeit ist „Run All Night“ effektiv umgesetzt und wird von den guten Darstellern mit ausreichend Leben ausgefüllt. So ist der Film letztlich ein durchaus sehenswerter Thriller, der einfach noch ein gutes Stück besser hätte sein können.

Bild
Technisch macht die Blu-ray einen sehr guten Eindruck. Es wird ein schönes Bild mit satten Farben geboten, das durch Detailreichtum, hohen Schärfegrad und Kontrastumfang überzeugt. Bildfehler sind keine zu erkennen, lediglich die Schwarzwerte sind hier und da etwas blass. Da „Run All Night“ auf Film gedreht ist, ist eine leichte Filmkorntextur zu erkennen, was dem Film aber ein passend raues Gefühl verleiht.

Ton
Die verlustfreien DTS HD-Tonspuren überzeugen auf ganzer Linie. Hier erwarten den Zuschauer eine kraftvolle, räumliche und klar definierte Abmischung mit großem Dynamikumfang. Dialoge sind klar verständlich, der Subwoofer kommt immer wieder zum kräftigen Einsatz.

Extras
Die Sonderausstattung der Blu-ray ist eher mager ausgefallen. Hier gibt es zwei kurze Featurettes zu sehen (Shoot All Night: Hinter den Kulissen (10:26 Min.) und Liam Neeson: Action Pur (06:09 Min.)), die einen kurzen Einblick in die Produktion gewähren. Hinzu kommen die obligatorischen nicht verwendeten Szenen, die sogar durchaus von Interesse sind.


Fazit:
Obwohl Liam Neeson auch in „Run All Night“ eine weitere Variation des abgehalfterten Alkoholikers mit Schuldkomplexen spielt, ist Jaume Collet-Serra ein durchaus solider Gangster-Actionkrimi gelungen, der durch gute Darsteller und dichte Großstadt-Atmosphäre überzeugt.


by Florian Hoffmann
Bilder © Warner Home Video




Von Interesse: