Ruhet in Frieden - A Walk Among the Tombstones - Blu-ray

Blu-ray Start: 27.03.2015
FSK: 16 - Laufzeit: 114 min

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Inhalt

Acht Jahre ist es her, dass Matthew Scudder (Liam Neeson) den Polizeidienst quittierte, nachdem er beim Versuch, einen Überfall zu verhindern, einen unschuldigen Passanten erschoss. Inzwischen verdient er seinen Lebensunterhalt als Privatermittler, hat dem Alkohol entsagt und lebt zurückgezogen. Als Scudder von dem Drogendealer Kenny (Dan Stevens) den Auftrag erhält, die Männer ausfindig zu machen, die seine Frau gekidnappt und brutal ermordet haben, führt ihn der Fall tief in die Unterwelt von New York. Langsam offenbart sich, dass die Entführung nicht die einzige war, sondern Teil einer ganzen Serie äußerst gewalttätiger Straftaten – immer mit tödlichem Ausgang. Scudder sieht sich auf seiner Suche nach Gerechtigkeit gezwungen, selbst die Grenzen des Gesetzes zu überschreiten, während die Täter bereits ihr nächstes Opfer ins Visier nehmen…

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Blu-ray Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Universum Film
Tonformate:
DTS-HD 5.1 (Deutsch, Englisch)
Untertitel:
Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte
Bildformat: 16:9 Widescreen (2.35:1) 1080p HD
Bonusmaterial:
Featurettes, Interviews mit Cast & Crew

Video on demand - Ruhet in Frieden - A Walk Among the Tombstones

DVD und Blu-ray | Ruhet in Frieden - A Walk Among the Tombstones

Blu-ray
Ruhet in Frieden - A Walk Among the Tombstones Ruhet in Frieden - A Walk Among the Tombstones
Blu-ray Start:
27.03.2015
FSK: 16 - Laufzeit: 114 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Ruhet in Frieden - A Walk Among the Tombstones Ruhet in Frieden - A Walk Among the Tombstones
DVD Start:
27.03.2015
FSK: 16 - Laufzeit: 110 min.

Blu-ray Kritik - Ruhet in Frieden - A Walk Among the Tombstones

Blu-ray Wertung:
Film: | 7/10
Bild: | 8/10
Ton: | 8/10
Extras: | 6/10
Gesamt: | 7/10


Drama war gestern. Liam Neeson („Schindlers Liste“) hat sich in den vergangenen Jahren als Senior mit Schlagkraft einen Ruf als veritabler Action-Held in gehobenen B-Movies erprügelt. Allein in der mittlerweile drei Teile umfassenden „Taken“-Reihe schickte der 62-Jährige seine Gegner in guter alter Handkanten-Manier gleich reihenweise auf die Bretter, brach Genicke nach Belieben oder leerte ganze Pistolen-Magazine in osteuropäische Menschenhändler. Nicht sehr anspruchsvoll, aber durchaus unterhaltsam. So gelang dem hünenhaften Nordiren im Herbst seiner Karriere ein bemerkenswerter Imagewandel. Dass Neeson im Vergleich zu älteren und mimisch beschränkten Genre-Ikonen wie Stallone (rühmliche Ausnahme natürlich „Copland“) und Schwarzenegger zudem über das größere Schauspiel-Repertoire verfügt, macht seinen Wechsel in die Haudrauf-Fraktion umso reizvoller.

Wer nun allerdings von „Ruhet in Frieden – A Walk Among the Tombstones“ ähnlich schweißtreibende Action-Einlagen á la „96 Hours“ oder „Non-Stop“ erwartet, dürfte enttäuscht werden – was nicht heißen soll, dass es sich hierbei um einen schlechten Film handelt. Nur liegt der Fokus eher auf einer klassischen, fast altmodischen Detektivgeschichte und nicht auf rasantem Selbstjustiz-Krawall. Dass die aber auch in der heutigen Zeit (der Film spielt 1999 an der Wende zum Millennium) noch sehr spannend sein kann, beweist Regisseur Scott Frank (Oscar-nominiert für das Drehbuch von „Out of Sight“) mit seiner stimmigen, atmosphärisch dichten Adaption des Romans „Endstation Friedhof“ von Lawrence Block.

Liam Neeson mimt den Einzelgänger Matthew Scudder, einen von Block in den 1970er Jahren erfundenen ehemaligen NYPD-Cop und Privat-Schnüffler ohne Lizenz – eine gebrochene Existenz vom Reißbrett mit beruflichem Trauma in der Vergangenheit, Ex-Alkoholiker, geschieden, voller innerer Dämonen. Scudder soll für Drogendealer Kenny Kristo (Dan Stevens) die Mörder seiner zuvor entführten Frau finden. Die Kidnapper machen offenbar ungern halbe Sachen. Ihre Beute haben sie zwar, nach Zahlung des Lösegelds, an Kenny zurückgeschickt – allerdings in viele blutige Einzelteile verpackt. Scudder begibt sich nach anfänglichem Widerstand auf Spurensuche – und kommt einem brutalen Killerduo auf die Schliche, das offenbar schon mehrere Transaktionen dieser Art durchgeführt hat – und das nächste Opfer ist bereits ausgeguckt.

Nein, Innovationswut kann man Vorlagen-Autor Lawrence Block nicht gerade attestieren. Bei der literarischen Entwicklung Matt Scudders war er sich offensichtlich für kein Klischee aus dem Schreib-Handbuch für strauchelnde Gerechtigkeits-Fanatiker zu schade. Da ist es zum großen Teil Hauptdarsteller Liam Neeson zu verdanken, der mit seinem ökonomischen, aber dennoch präsenten Spiel perfekt in die Rolle passt, dass den Zuschauer diese in zahlreichen Krimi- und Thriller-Formaten gefühlt schon tausendfach so oder so ähnlich gezeichnete Figur des mehr über- denn lebenden (Ex-)Polizisten nicht gleichgültig lässt. Auch die Nebenparts sind größtenteils passend, da mit relativ unbekannten und unverbrauchten Akteuren besetzt. Und hier wiederum deuten sich das schriftstellerische Können Lawrence Blocks und die Drehbuch-Fertigkeiten Scott Franks an: Sämtliche ihrer Charaktere agieren in Grauzonen, keiner ist nur gut oder nur böse, was auch dem Publikum Empathie und Mitgefühl an unvorhergesehenen Stellen abverlangt.

In klassischer Manier und mit Rückblenden durchsetzt, folgt „Ruhet in Frieden“ Matt Scudder bei seinen Recherchen, die ihn mehr und mehr ins finstere Herz New Yorks, auf die Schattenseiten der Metropole abseits glamouröser Touristenpfade führen. In den Blu-ray-Extras ist von 72 bzw. 50 verschiedenen Drehorten die Rede und dem Team um Regisseur Scott Frank („Die Regeln der Gewalt“) gelingen viele düster-atmosphärische Einstellungen und Aufnahmen, die dem visuell ausgelutschten Stadtbild des Big Apple einige neue Facetten abringen – und die im Übrigen auch im Bild der Blu-ray ansprechend zur Geltung kommen.

Die Extras bestehen aus diversen Trailern, zwei Featurettes („Ein Blick hinter die Kulissen“, „Privatdetektiv Matt Scudder“) und kurzen Interviews (alle OmU) mit Cast und Crew. Die Schnipsel kommen insgesamt über Standardinfos kaum hinaus (wenn man Liam Neesons Vorliebe für Berlin und skandinavische Thriller nicht als revolutionär ansieht). Und leider ist auch hier mehrfach die Unart zu erkennen und zu hören, einzelne identische Wort-Passagen in verschiedenen Beiträgen zu wiederholen. So geht der Neuigkeitswert zuweilen gegen Null.


Fazit:
„Die Menschen fürchten sich immer vor den falschen Dingen“: Vor „Ruhet in Frieden“ muss der Zuschauer nicht zurückschrecken. Der Film ist zwar nicht klischeefrei und wirkt mitunter etwas altbacken, bietet dafür solides Suspense-Entertainment mit gekonntem Spannungsaufbau und einen routinierten Anti-Helden. Ob derlei Thriller in der heutigen Zeit aber eine Überlebenschance haben und das von Liam Neeson gewünschte Sequel eines Tages Realität wird, darf bezweifelt werden.


by Florian Ferber
Bilder © Universum Film




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