Radius: Tödliche Nähe - Blu-ray

Blu-ray Start: 22.02.2019
FSK: 16 - Laufzeit: 92 min

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Inhalt

Nach einem Autounfall hat Liam (Diego Klattenhoff) seine Erinnerung komplett verloren und weiß nicht mehr, wer er ist. Er macht sich auf den Weg in die Stadt, um Hilfe zu suchen. Doch alles, was er dort vorfindet, sind Leichen mit seltsam blassen Augen. Zunächst glaubt er an einen Virus, der für all das verantwortlich ist. Aber nach und nach wird ihm die schreckliche Wahrheit bewusst: Jeder der sich ihm in einem Radius von 15 Metern nähert, fällt auf der Stelle tot um.

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Blu-ray Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Lighthouse Home Entertainment
Tonformate:
DTS-HD 5.1 Master Audio (Deutsch, Englisch)
Bildformat: 16:9 Widescreen (2.39:1) 1080p HD

Video on demand - Radius: Tödliche Nähe

DVD und Blu-ray | Radius: Tödliche Nähe

Blu-ray
Radius: Tödliche Nähe Radius: Tödliche Nähe
Blu-ray Start:
22.02.2019
FSK: 16 - Laufzeit: 92 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Radius: Tödliche Nähe Radius: Tödliche Nähe
DVD Start:
22.02.2019
FSK: 16 - Laufzeit: 88 min.

Blu-ray Kritik - Radius: Tödliche Nähe

Blu-ray Wertung:
Film: | 5/10
Bild: | 7/10
Ton: | 6/10
Extras: | 0/10
Gesamt: | 5/10


Das große Blockbuster-Kino versperrt sich immer mehr gegenüber kreativ-trivialer Handlungsideen. Was der Zuschauer heutzutage geboten bekommt, ist – wertungsfrei der Qualität dessen – im Regelfall ein stets ähnlich motivierter Plot, der seine Diversität rein durch technische und optische Elemente erhält. Doch gerade diese simplen, aber doch einfallsreichen Handlungsideen können das Filmemachen vereinfachen und genauso begeistern. Die Umsetzung dessen beschränkt sich allerdings immer mehr auf B- und C-Movies, in deren Sparte im Umkehrschluss häufig Juwelen lauern. Auch RADIUS – TÖDLICHE NÄHE fährt mit einem sehr geringen Finanzierungsrahmen auf, weckt nach Lesen seiner Kurzbeschreibung aber schnell Interesse. RADIUS – TÖDLICHE NÄHE geht 92 Minuten und ist ab 16 Jahren freigeben. Der Streifen erscheint am 22.02.2019 im deutschen Heimkino auf DVD und Blu-ray. Die Blu-ray rotierte bereits in unserem Player.

Charlotte Sullivan und Diego Klattenhoff in Radius
Charlotte Sullivan und Diego Klattenhoff in Radius © Lighthouse Home Entertainment
Film
Liam (Diego Klattenhoff; PACIFIC RIM) hat ein Problem: Nach einem Autounfall und dem Verlust seiner Erinnerungen kann er sich Personen nicht weiter als 15 Meter nähern, da diese ansonsten tot umfallen. Lediglich in der Nähe Janes (Charlotte Sullivan; CHICAGO FIRE) wird dieses mysteriöse Phänomen außer Kraft gesetzt.

Der Film startet umgehend mit dem Unfall und zeigt eine Szene, die zeitlich gegen Ende dieser Geschehnisse einzuordnen ist, um im Folgenden durch diese B-Story immer wieder fragmentierte Flashbacks in den Hauptstrang einzuarbeiten und dem Storytelling Dynamik zu verleihen, was innerhalb des Rahmens dieses Aspekts gelingt. Parallel zum Unfall startet man direkt die charaktereigene Orientierungs- und Entdeckungsphase des merkwürdigen Phänomens. Diese fällt zeitlich – trotz der nur 92 Minuten – leider zu kurz aus, wodurch auch das Eintreten des Verdachts und schließlich der Erkenntnis zu früh einsetzen. Zwar wird das ansatzweise originell gelöst, jedoch hätte dieser zeitliche Rahmen des ersten Umgangs und Spielens mit der Plotidee aus genanntem Grund länger ausfallen können. Nach den ersten Minuten setzen sodann für die restliche Laufzeit der Versuch der Rekonstruktion der Ereignisse sowie die Suche nach einer Antwort und das Begeben auf Flucht ein. In diesen Abschnitten ist die Qualität des Films sehr durchwachsen. Man verliert sich erzählerisch an einigen Stellen oder vernachlässigt das Schaffen von drehbuchinternem Fortschritt und sorgt dadurch unfreiwillig dafür, dass Verve nicht grundlegend durch den Hauptcharakter und seine Reise, sondern nur durch rein energische Szenen aufkommen kann (vgl. Festnahme-Szene), und ebenso das allgemeine Pacing unglücklich wirkt.

Charlotte Sullivan und Diego Klattenhoff in Radius
Charlotte Sullivan und Diego Klattenhoff in Radius © Lighthouse Home Entertainment
Bis zu einem gewissen Punkt schafft hier das Schauspiel der drei fokussierten Charaktere Abhilfe. Klattenhoff spielt routiniert reserviert und erfüllt seine Rolle zufriedenstellend, deren Gesamtbild allerdings durch die Wahl eines anderen Synchronsprechers als in seiner wohl bekanntesten Rolle als Donald Ressler in THE BLACKLIST geschwächt wird. Diese Neubesetzung ist aufgrund ihrer helleren und weniger ernsten stimmfarblichen Akzente unzulänglich. Trotz des eher einfältigen und konstruierten gesprochenen Wortes in RADIUS – TÖDLICHE NÄHE kann sich die sonstige Leistung der Synchronsprecher sehen lassen.

Zwischen der Charakterisierung Liams und Janes sind in keiner Weise Unterschiede festzustellen, was für Charakterpaare selbstverständlich sehr ungeeignet ist und schnell Lethargie befeuert. Auch die Beziehung zwischen ihnen hat eher Zweckcharakter und entfaltet sich in kaum eine Richtung nennenswert. Der Zuschauer ist nicht durchgehend an der Aufklärung des großen Fragezeichens interessiert und verfolgt dadurch aufgrund des ihm diffizil einnehmbaren Involvements nicht die gleichen Ziele wie der fiktive Charakter. Janes ihr nun auch unbekannter Mann Sam (Brett Donahue; TOTAL RECALL) spielt als Figur mit der drittmeisten Screentime eine viel zu kleine Rolle, entpuppt bis zuletzt nicht seine erzählerisch-dringliche Funktion und zeigt hier wenig schauspielerisches Talent.

Diego Klattenhoff in Radius
Diego Klattenhoff in Radius © Lighthouse Home Entertainment
Mystery- und mögliche Science-Fiction-Elemente sind bis auf nur einen eher vertretbaren Moment gefällig dezent eingebracht. Der Tod von Liam zu nahekommenden Personen ist wie auch der Radius nicht apathisch ausgestaltet, sondern durch das einfache Zubodenfallen angenehm unaufgeregt. Die stärksten Spuren hinterlassen diese beiden Genres im Make Up-Design, das jedoch durch – ähnlich bei Ertrinkungsopfern – trübe und vollständig gräulich hellblaue Augen der durch Liam gestorbenen Personen wenig einfallsreich ist.

Die Kameraarbeit ist nicht besonders wertig. Entscheidungen der Kamera wirken oft unzulänglich und originelle Szenen bleiben meist aus. Gelungen ist allerdings der Schnitt, dessen Hauptaufgabe es ist, gekonnt zwischen A- und B-Story zu gleiten.
Im Original lautet der Titel RADIUS; im deutschen Vertrieb wählte man RADIUS – TÖDLICHE NÄHE. Insbesondere in Hinblick auf die identische Schreibweise des Ausdrucks „Radius“ im Deutschen und Englischen (Groß- und Kleinschreibung für den Filmtitel irrelevant.) ist dieser marketingpolitische Zusatz überdrüssig.
Der Score ist sehr dezent, aber vorhanden. Er spielt vor allem lange Klänge und Klaviertöne, die den Thriller- und Mystery-Aspekt des Films gut unterstützen. Leider klingt er meist wiederverwendet und wenig individuell.

Diego Klattenhoff in Radius
Diego Klattenhoff in Radius © Lighthouse Home Entertainment
Die letzten zirka 20 Minuten werten den Streifen am Ende rein durch seine Handlung noch etwas auf, da er hier nicht zwingend äußerst unvorhersehbare oder originelle, aber durchaus interessante Mini-Twists einpflügt, die sich gut in das Gesamtbild und zuvor Erzählte einreihen. Dies gilt analog für den Schluss. Trotz dieser etwas stärkeren letzten Momente hinkt die Aussage, man habe sich an OLDBOY orientiert, qualitativ doch sehr, was sicherlich auch dem Budget zuzuweisen ist.

Bild
Mit 1.920p mal 1.080p versucht das Bild in einem Ansichtsverhältnis von 2,39:1 zu strahlen, was ihm allerdings misslingt. Farben sind an vielen Stellen sehr blass geraten, worunter auch Sättigungswerte leiden müssen. Jedoch zeigen sich Schärfeeinstellungen neben gelegentlichen Aussetzern relativ stabil.

Ton
Auf Deutsch liegt die Tonspur wie auch auf Englisch in einem DTS-HD MA 5.1 vor. Der Film ist akustisch still veranlagt, was es dem Ton allerdings nicht einfach macht. Rauschen und abstrakte Kleingeräusche müssen ebenso hochwertig übertragen werden wie knallharte Kreuzfeuer in Actionfilmen. Dies schafft der Film mäßig. Rauschen und leichtes „Dröhnen“ klingen vereinzelt etwas unangenehm, obwohl sie das nicht möchten. Stimmen jedoch sind klar zu hören und auch das Balancing ist ausgewogen.

Extras
Zusätzliches Material ist nicht zu finden.


Fazit:
RADIUS – TÖDLICHE NÄHE fehlen sowohl Spannung als auch Struktur, um seine verheißungsvolle Handlungsidee adäquat zu verwerten.


by Denis L. Klemm
Bilder © Lighthouse Home Entertainment




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