Pelikanblut - Blu-ray

Blu-ray Start: 09.04.2021
Digital VoD: 09.04.2021
FSK: 16 - Laufzeit: 127 min

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Inhalt

Wiebke (45) lebt zusammen mit ihrer Adoptivtochter Nikolina (9) auf einem idyllischen Reiterhof. Nach vielen Jahren des Wartens, bekommt sie nun die Chance ein weiteres Mädchen, Raya (5), aus Bulgarien zu adoptieren. Nikolina freut sich sehr über das lang-ersehnte Geschwisterchen. Die ersten gemeinsamen Wochen als Familie verlaufen harmonisch und die frischgebackenen Geschwister verstehen sich prächtig. Aber schon bald merkt Wiebke, dass die - anfänglich charmante Raya - etwas verbirgt. Sie wird immer aggressiver und stellt eine zunehmende Gefahr für sich und andere dar. Vor allem Nikolina leidet unter ihren Übergriffen, aber auch Wiebkes Beziehungen und Freundschaften werden auf die Probe gestellt. Um ihre Familie zu retten, muss Wiebke schließlich über Grenzen gehen und eine extreme Entscheidung treffen.

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Blu-ray Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: LEONINE / DCM
Tonformate:
DTS-HD 5.1 (Deutsch)
Untertitel:
Deutsch
Bildformat: 16:9 Widescreen (2.39:1) 1080p HD
Bonusmaterial:
Trailer

Video on demand - Pelikanblut - Aus Liebe zu meiner Tochter

DVD und Blu-ray | Pelikanblut

Blu-ray
Pelikanblut Pelikanblut
Blu-ray Start:
09.04.2021
FSK: 16 - Laufzeit: 127 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Pelikanblut Pelikanblut
DVD Start:
09.04.2021
FSK: 16 - Laufzeit: 122 min.

Blu-ray Kritik - Pelikanblut

Blu-ray Wertung:
Film: | 5/10
Bild: | 8/10
Ton: | 8/10
Extras: | 1/10
Gesamt: | 5/10


Ein deutscher Film, der mit Horror- und Dramagrößen wie „Midsommar“ und „Hereditary“ verglichen wird. Auch der ehemalige deutsche Oscarkandidat „Systemsprenger“ wird in diesem Kontext häufig erwähnt. Keine schlechten Voraussetzungen für die Produktion mit Nina Hoss in der Hauptrolle. Die Film- und Theaterdarstellerin verkörpert in diesem Thrillerdrama die alleinstehende Pferdegutbesitzerin Wiebke, die bereits eine Tochter aus Bulgarien adoptiert hat. Nun fliegt sie eben dort hin, um eine zweite Tochter zu adoptieren. Doch kaum wieder zuhause angekommen wird klar, dass die fünfjährige Raya nicht die ist, die sie vorgegeben hat. Sie ist der Teufel in Person, tyrannisiert andere Kinder, ihre neue Schwester und auch ihre neue Mutter. Sie beschmiert ganze Räume mit ihren eigenen Exkrementen, steckt das Haus in Brand und vergeht sich an Tieren. Wiebke versucht von ihrem übermächtigen Mutterinstinkt getrieben alles, um Raya auf die richtige Spur zu führen und muss dabei um ihr eigenes Leben und auch das ihrer anderen Tochter bangen.

Raya (Katerina Lipovska) rebeliert gegen Wiebke (Nina Hoss)
Raya (Katerina Lipovska) rebeliert gegen Wiebke (Nina Hoss) © DCM
Die deutsch-bulgarische Produktion ist sehr schön eingefangen und zeigt, dass auch die hiesige Filmlandschaft mehr kann als nur schnöde, mattgraue Komödien. Hierbei ist das Setdesign äußerst spannend, denn die gruselige, alte Hütte im Wald wird hier aufgegriffen und zu einem modernen Haus mitsamt Stallungen irgendwo in den Weiten Schleswig-Holsteins verwandelt. Dadurch eröffnet sich ein neuer Spielraum, der den Grusel unterstützt. Gleichzeitig bietet der Beruf Wiebkes eine phantastische Parallele zur eigentlichen Geschichte, wobei hier etwas zu sehr auf die verschiedenen Vorausdeutungen gesetzt, wodurch der Film planbar, voraussehbar wird – auch wenn sich das Ende dann doch stark vom restlichen Film emanzipiert. Und hier ist sie dann auch: Die große „Hereditary“-Parallele, die angesichts Ari Asters Horrorfilms mehr wie eine nicht lustig gemeinte Persiflage wirkt, als wie ein wirkliches, einzigartiges Filmende. Auch die Verbindung zu Ari Asters Folgefilm „Midsommar“ erschließen sich dem Zuschauer nicht wirklich. Allein der Blumenschmuck in einer Szene ähnelt dem Arthaus-Horrorfilm. Das ist auch kein Wunder, sind beide Streifen doch fast gleichzeitig erschienen.

Am ehesten passt hier der Vergleich mit Nora Fingscheidts „Systemsprenger“. Die meiste Zeit des Films ist es nämlich ein extrem schwer erziehbares Kleinkind, welches durch einen tragischen Schock in der Kindheit keine Emotionen empfinden kann und die Obsession einer Mutter, die nicht loslassen kann. Das ist dann auch die Stärke dieses Films. Die Obsession, die Abhängigkeit, der elementare mütterliche Drang, den die Protagonistin sofort zu einer fast Fremden aufbaut. Wie sich die ganze Situation am Ende auflöst, ist dann schon fast aberwitzig in Hinsicht auf den Rest des Werks.

Auf dem Mittelaltermarkt
Auf dem Mittelaltermarkt © DCM
Leider ist „Pelikanblut“ kein Film, der mit den großartigen Neuerscheinungen der letzten Jahre mithalten kann und ist so im Vergleich sowie alleinstehend nur ein fahles Abbild dessen. Die Anspannung und die Angst, welche die zwei der drei Persönlichkeiten der kleinen Familie spüren, hätten noch viel weiter ins Unendliche gesteigert werden können, statt die Situation immer wieder so schnell wie möglich zu entschärfen. Außerdem gibt es Handlungsstücke, die für den Zuschauer einfach nicht logisch, einfach fehl am Platz erscheinen und so wird „Pelikanblut“ zu einem mittelmäßigen Film und einen (wenn auch ungewollten) Abklatsch in der Reihe der neuartigen, ausgefallenen, cineastisch großartigen Horrorfilme, die uns von Ari Aster und Co. in den letzten Jahren vorgelegt wurden.

Wer den dramatischen Anteil mehr schätzt, ist sicherlich bei anderen Filmen weit besser aufgehoben. Wem solche Filme aber gerade in Hinsicht auf den Horrorteil gefallen, kann dennoch mal einen Blick riskieren und sich vielleicht trotzdem vom Film überzeugen lassen.

Wiebke (Nina Hoss)
Wiebke (Nina Hoss) © DCM
Bild
Die 1080p-Auflösung der Blu-ray schafft es mit ausdrucksstarken Farben die norddeutsche Einöde in Full HD darzustellen.

Ton
Der Film ist im deutschen Original und als Hörfilmfassung für Hörgeschädigte verfügbar. Ansonsten gut abgemischt und auch für eine hochwertige Soundanlage bestens geeignet.

Extras
Es liegen lediglich die Trailer für diesen Film und ein paar andere Filme vor.


Fazit:
Horrordrama, das im Fahrwasser seiner Zeit mitfahren, aber nichts Neues oder Außergewöhnliches abliefern kann. Dennoch eine Abwechslung für die deutsche Filmlandschaft.


by Jan Welsch
Bilder © LEONINE / DCM




Pelikanblut - Trailer



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