Nell - Blu-ray

Blu-ray Start: 26.06.2020
FSK: 12 - Laufzeit: 112 min

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Inhalt

Sie lebt in der Abgeschiedenheit der Wälder und spricht eine kaum verständliche Sprache. Seit ihrer frühesten Kindheit hatte sie keinen Kontakt zu Menschen, bis sie eines Tages von Dr. Lovell entdeckt wird. Die offiziellen Stellen würden Nell am liebsten zur psychiatrischen Behandlung einweisen, aber Lovell findet Hilfe bei der Psychologin Paula Olsen. Die Herausforderung beginnt. Gemeinsam versuchen sie, Nell näherzukommen und ihr Vertrauen zu gewinnen. Es wird das Psycho-Abenteuer ihres Lebens, und dieser Faszination können sich beide nicht mehr entziehen. Dieses einzigartige Wesen hat Qualitäten, die die meisten Menschen verloren haben. Aber es gibt in Nells Vergangenheit ein schreckliches Erlebnis, dass die Kommunikation mit der Welt unterbrach. Eine mystische Entdeckungsreise in die tiefsten Winkel der Seele hat gerade begonnen.

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Blu-ray Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: justbridge entertainment GmbH
Tonformate:
DTS-HD 2.0 Master Audio (Deutsch, Englisch)
Untertitel:
Deutsch
Bildformat: Full-HD 1080
Bonusmaterial:
Trailer

Video on demand - Nell

DVD und Blu-ray | Nell

Blu-ray
Nell - Limited Edition Mediabook Nell - Limited Edition Mediabook
Blu-ray Start:
16.11.2018
FSK: 12 - Laufzeit: 112 min.
Nell Nell
Blu-ray Start:
26.06.2020
FSK: 12 - Laufzeit: 112 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Nell Nell
DVD Start:
16.11.2018
FSK: 12 - Laufzeit: 107 min.

Blu-ray Kritik - Nell

Blu-ray Wertung:
Film: | 7/10
Bild: | 8/10
Ton: | 8/10
Extras: | 1/10
Gesamt: | 7/10


Eine einsame Hütte am See irgendwo mitten in den idyllischen Wäldern von North Carolina. Eine alte Dame stirbt. Gelebt hat sie dort abgeschieden von der Zivilisation, ohne fließendes Wasser, ohne Elektrizität. Wäre dieser Umstand für den zuständigen Arzt aus der Stadt Dr. Jerome Lovell (Liam Neeson) nicht schon erstaunlich genug, trifft er in der Holzhütte unverhofft auf eine junge Frau (Jodie Foster), die scheinbar bei der verstorbenen Frau gelebt hat. Antworten kann sie nicht geben, denn sie spricht lediglich eine unverständliche Fantasiesprache. Zudem ist die scheinbar Nell genannte Frau überaus ängstlich und verlässt nur nachts das Haus. Lovell ist fasziniert von dem hübschen Geschöpf aus der Wildnis und bittet die Psychologin Dr. Paula Olsen (Natascha Richardson), die sich auf autistische Kinder spezialisiert hat, um Hilfe. Die beiden einigen sich darauf Nell monatelang in ihrem Habitat zu beobachten, jedoch kommt schnell ein Grundsatzkonflikt auf: Soll Nell, die sich offensichtlich noch nie außerhalb des Waldes aufgehalten hat, in ihrer gewohnten Umgebung bleiben oder soll sie in Behandlung gegeben werden?

Jodie Foster in Nell
Jodie Foster in Nell© justbridge entertainment GmbH
„Nell“ erschien im Jahr 1994 (1995 in Deutschland) und sorgte vor allem wegen der bemerkenswerten Darstellung von Jodie Foster in der Titelrolle für großes Aufsehen. Foster, die den Film als Herzensangelegenheit auch produzierte, wurde mit Preisen überhäuft und galt als Oscar-Favoritin, wurde jedoch von Jessica Lange mit ihrer Rolle in „Blue Sky“ übertrumpft. Was die zuvor bereits zweifache Oscar-Gewinnerin mit ihrer Tour de Force-artigen Performance geschaffen hat, kann nur als originell und außergewöhnlich bezeichnet werden. Noch Tage nach Ansehen wird man unzweifelhaft ihre kaum wiedererkennbare Stimme und ihre sonderbare Sprache in den Ohren klingen haben, jedoch ist es auch ihre expressive Körpersprache und elfenartige Erscheinung, die in den Bann zieht. Ein Vierteljahrhundert nach Erscheinen des Films mag ihre Darstellung dennoch etwas an Kraft verloren haben, gerade wenn man Robert Downey Juniors legendäres Zitat „Never go full retard“ aus „Tropic Thunder“ im Hinterkopf hat. Foster gibt sich mit furchtloser Hingabe ihrer Rolle völlig her, aber auch zugegebenermaßen zur Parodie frei.

Liam Neeson in Nell
Liam Neeson in Nell © justbridge entertainment GmbH
Foster ist dennoch zweifellos das Highlight in diesem mal meditativen, mal doch auch nervigen und letztlich auch arg simplifizierenden Film, der nur wenig Raum für Komplexität lässt. Zweifellos begeistern auch die fabelhaft von Dante Spinotti eingefangenen Naturbilder und die wunder dazu passende Filmmusik von Mark Isham, die dem Film eine unbestreitbare Größe verleihen, die er inhaltlich dann doch nur bedingt bietet. Dankbarerweise verzichtet der Film auf eine fast schon erwartbare Romanze zwischen dem zivilisierten und gebildeten Doktor und der scheinbar primitiven Eremitin, hier stehen tatsächlich die reine Faszination und das Streben nach Verständnis im Mittelpunkt.

Neeson gefällt mit seiner gewohnt maskulinen, aber dennoch zärtlichen, vertrauensvollen und geerdeten Präsenz. Die obligatorische Romanze entwickelt sich dann ganz subtil, aber glaubhaft zu seiner Kollegin Paula. Das kommt nicht von ungefähr, denn Neeson und Richardson haben sich bereits 1993 kennen- und lieben gelernt, ihre während der Dreharbeiten geschlossene Ehe wurde jedoch jäh und tragisch mit Richardsons Tod im Jahr 2009 beendet.

Natasha Richardson, Jodie Foster und Liam Neeson in Nell
Natasha Richardson, Jodie Foster und Liam Neeson in Nell © justbridge entertainment GmbH
Trotz kleiner Romanze steht jedoch immer ganz und gar der Umgang mit Nell im Mittelpunkt. Lovell vertritt konsequent den Standpunkt, dass Nell geschützt in ihrem gewohnten Lebensumfeld bleiben soll, während Olsen und der obligatorisch eindimensional gezeichnete Psychologen-Kollege Alexander Paley (Richard Albertini) dafür stimmen, die möglicherweise autistische Frau einzuweisen, um sie studieren zu können. Wirklich dramatisch und tiefsinnig wird es in diesem gemächlichen und letztlich überraschungsarmen Film jedoch nie. Eher erweist sich der Film als gewissermaßen repetitiv und ohne echte Figurenentwicklung. Der sensible Lovell versucht sich an den weiblichen Kaspar Hauser anzunähern, ihre Sprache zu entschlüsseln und ihre Hintergründe zu verstehen. Subtile Zivilisationskritik wird durchaus spürbar, aber zu geradlinig, zu spannungsarm und psychologisch oberflächlich bleibt der Film, um seiner Hauptdarstellerin wirklich gerecht zu werden.

Komplett glaubwürdig erscheint der Film in der Darstellung der Titelfigur zudem nie, „Nell“ verlässt dafür zu kaum einem Zeitpunkt die etwas gekünstelte Ebene der Hochglanz-Filmrealität. Dieser stark naturbasierte Film mündet schließlich in dem intrusiven Verhalten der sensationsgierigen Presse und einer wirklich nur sehr bedingt nachvollziehbaren Gerichtsverhandlung sowie einem harmonischen und letztlich doch merkwürdig zufriedenstellenden Ende, wie es nur Hollywood schreiben kann.

Nell (Jodie Foster) am See
Nell (Jodie Foster) am See © justbridge entertainment GmbH
Bild
Die saftig anmutende Natur kommt auf Blu-ray wunderbar authentisch und ohne Stilisierung zur Geltung. Auch ansonsten gefällt die bildliche Umsetzung sehr mit ihrer natürlichen Anmutung. Schärfe und Details bewegen sich meist auf hohem Niveau, gerade Gesichter stechen hier hervor. Kontraste und Schwarzwerte befinden sich ebenfalls größtenteils auf solidem bis gutem Niveau. Nur manchmal wirkt das Bild in dunklen Bereichen etwas verwaschen. Filmkorn ist stets präsent, ansonsten finden sich nur sehr selten kleine Verunreinigungen wieder.

Ton
Der 2.0 DTS-HD Master Audio-Ton gefällt durch sehr gute Klarheit. Dialoge sind klar priorisiert und erfreuen durch hohe Verständlichkeit. Gerade bei der Filmmusik wird es auch durchaus dynamisch und voluminös. Insgesamt eine völlig zufriedenstellende, wenn auch unspektakuläre technische Präsentation.

Extras
Leider spendiert justbridge lediglich den Originaltrailer als Bonusmaterial.


Fazit:
Jodie Foster sorgt in „Nell“ mit ihrer außergewöhnlichen und originellen Darstellung der titelgebenden naturbelassenen Eremitin für das unbestreitbare Highlight eines soliden, wenn auch etwas simplen Dramas. Ein gewohnt präsenter Liam Neeson in der Rolle des sensiblen Doktors sowie eine interessante Natascha Richardson sorgen für weitere schauspielerische Akzente. Ansonsten zeichnet sich der Film vor allem für die tollen Naturbilder North Carolinas und die schöne Filmmusik aus.


by Florian Hoffmann
Bilder © justbridge entertainment GmbH




Nell - Trailer



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