Mile 22 - Blu-ray

Blu-ray Start: 25.01.2019
FSK: 16 - Laufzeit: 95 min

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Inhalt

Sie arbeiten außerhalb staatlicher Grenzen, in einer Welt ohne greifbare Gegner. Für die Regierung sind sie „Geister“ – unsichtbar erledigen sie alle Jobs, bei denen Diplomatie und militärische Lösungen versagen. Elite-Agent James Silva (Mark Wahlberg) wird in die Botschaft eines südostasiatischen Landes einberufen, um eine gefährlich hohe Menge an verschwundenem radioaktiven Material wiederzubeschaffen, das mehrere Großstädte weltweit auslöschen könnte. Als plötzlich der mysteriöse Spion Li Noor (Iko Uwais) James Silva und seiner Spezialeinheit einen Deal vorschlägt, beginnt ein nervenaufreibender Wettlauf gegen die Zeit. Denn es gibt eine Bedingung für den Geheimnisaustausch: Li Noor will schnellstmöglich außer Landes gebracht werden. Diese Mission entpuppt sich als hochgradig brisant und ruft zahlreiche Gegner auf den Plan, welche den Weg zum Flughafen zur heißen Kampfzone machen. Vor Silva und seinem Team liegen nur 22 Meilen…

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Blu-ray Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Universum Film
Tonformate:
DTS-HD 5.1 Master Audio (Deutsch)
Englisch DTS-HD-MA 7.1
Untertitel:
Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte
Bildformat: 16:9 Widescreen (2.40:1) 1080p HD
Bonusmaterial:
Interviews mit Cast & Crew, Featurettes

Video on demand - Mile 22

DVD und Blu-ray | Mile 22

Blu-ray
Mile 22 Mile 22
Blu-ray Start:
25.01.2019
FSK: 16 - Laufzeit: 95 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Mile 22 Mile 22
DVD Start:
25.01.2019
FSK: 16 - Laufzeit: 91 min.

Blu-ray Kritik - Mile 22

Blu-ray Wertung:
Film: | 7/10
Bild: | 9/10
Ton: | 9/10
Extras: | 4/10
Gesamt: | 7/10


Peter Berg hat sich gerade in den letzten Jahren einen Namen als Experte für adrenalinlastiges Intensitätskino gemacht, das reale Begebenheiten als Grundlage nimmt. Filme wie „Lone Survivor“, „Deepwater Horizon“ und „Boston“ werden gerne für ihren unverblümten Patriotismus kritisiert, sind aber unzweifelhaft meisterhaft inszenierte Actionthriller mit starkem Gespür für Details und Charaktere. Mit „Mile 22“ eliminiert Berg die Verantwortung, sich vor tatsächlicher Geschichte verantworten zu müssen und liefert einen nüchternen und ultrarasanten Reißer, der auf ein Minimum an Handlung reduziert ist. Auch wenn die erneute Zusammenarbeit mit Mark Wahlberg bei weitem nicht an Bergs beste Arbeiten heranreicht, überzeugt auch sein neuester Film durch präzise Inszenierung, schwächelt aber dafür in seiner einsilbigen Figurenarbeit. Trotz Nonstop-Action grundiert Berg seinen Film jedoch in eine realistisch und detailreich eingefangene Welt einer gegenwärtigen hochtechnisierten Spionagewelt, die keinen Platz für Sentimentalitäten zulässt.

Meile für Meile in höchster Schussbereitschaft: James Silva (Mark Wahlberg)
Meile für Meile in höchster Schussbereitschaft: James Silva (Mark Wahlberg) © Universum Film
Diesen Hintergrund globaler Geheimdienstarbeit liefert eine „Overwatch“ getaufte paramilitärische Spezialeinheit der Special Activities Division, die von dem CIA-Agenten und ehemaligem Kriegsveteran James Silva (Mark Wahlberg) angeführt wird. Seine verdeckt arbeitende und hochtrainierte Einheit soll ein amerikanisches Safe House des russischen Geheimdienstes FSB infiltrieren, um hochgefährliches radioaktives Caesium sicherzustellen, das in Verdacht steht, zur Fertigung von Massenvernichtungswaffen missbraucht zu werden. Der Einsatz misslingt, denn die chemische Substanz kann nicht gesichert werden, zudem werden auch wichtige Daten zu Lagerorten des Caesium zerstört.

16 Monate später in dem fiktiven südostasiatischen Land Indocarr: Der ansässige Polizist Li Noor (Iko Uwais) stellt sich der amerikanischen Botschaft und behauptet Informationen über den Standort des Caesiums auf einer mitgeführten Festplatte zu besitzen. Seine Bedingung: Er will sicher aus dem Land in die Vereinigten Staaten eskortiert werden, dann offenbart er die Zugangsdaten zu der verschlüsselten Festplatte, die darauf programmiert ist, sich in acht Stunden selbst zu zerstören. Zugegen ist auch Silva und sein Team, darunter Agentin Alice Kerr (Lauren Cohan), die Noor bereits als vertrauenswürdigen Informanten kennt. Nun soll das Overwatch-Team den als Landesverräter gesuchten Noor 22 Meilen durch die Metropole zum Militärstützpunkt eskortieren, wo eine Maschine zu seinem Abtransport bereitsteht. Mittels Drohnen überwacht wird die Gruppe von dem in einer versteckten Zentrale operierenden Team, das von James Bishop (John Malkovich) geleitet wird.

 Auf Mission: Alice Kerr (Lauren Cohan)
Auf Mission: Alice Kerr (Lauren Cohan) © Universum Film
Von Beginn an ist „Mile 22“ überaus rasant inszeniert. Lediglich kurz angeschnitten erfährt man die Hintergründe der Figuren, so ist der Puzzle-begeisterte Silva wohl hochbegabt, aber auch konstant auf Krawall gebürstet. Seine enge Kollegin Alice hingegen ist ähnlich angespannt, denn sie befindet sich in einem bitteren Scheidungs- und Sorgerechtskrieg um die gemeinsame Tochter mit ihrem Ex-Mann Lucas (Peter Berg). Es gelingt Berg und seinen gut aufgelegten Darstellern trotz nur kurzen Charaktermomenten hier im weitest gehenden Sinne nachvollziehbare Figuren zu schaffen.

Doch der Fokus von „Mile 22“ liegt ganz klar auf schließlich nahezu pausenloser und letztlich etwas ermüdender Action, die auch vor fiesen Gewaltspitzen nicht zurückschreckt. Berg inszeniert seinen Film gewohnt realistisch und bodenständig, während der stakkatoartige Schnittrhythmus – auch in ruhigeren Momenten – konstant hoch ist. In gewisser Weise reflektiert er damit den rasenden Verstand seiner abgebrühten Hauptfigur, der seiner Umwelt immer mehrere Schritte voraus ist. Silva redet so schnell wie die Maschinengewehre, die er ständig abfeuert. Der ständig an seinem gelben Gummiarmband zupfende Silva könnte man sicher als nihilistischen Kotzbrocken verstehen, der durch langjährige Erfahrungen in Extremsituation völlig abgehärtet ist und Null Toleranz für jeglichen Bullshit übrig hat. Eine typische Sympathiefigur ist das sicher nicht, jedoch beweisen Berg und Wahlberg damit auf erfrischende Art Mut in der Konzeption einer etwas anderen, ungeschönten Heldenfigur.

 Mit Spion Li Noor (Iko Uwais) legt man sich besser nicht an
Mit Spion Li Noor (Iko Uwais) legt man sich besser nicht an © Universum Film
Dieses Schnittfeuerwerk strahlt stellenweise einen gewissen Tony Scott-Vibe (auch durch die an „Der Staatsfeind Nr. 1“ erinnernden Überwachungstechniken) aus, jedoch erweist sich Berg in seiner Herangehensweise weit weniger impressionistisch und grell. Überall fängt Berg mit gelegentlicher chirurgischer Präzision kleine Details ein, sodass der schnelle Rhythmus selten wie ein planloses Schnittgewitter à la Olivier Megaton daherkommt. Die sehr mobile Handkamera erinnert dann schon in den besseren Momenten eher an Paul Greengrass, auf Dauer wirkt „Mile 22“ dann aber doch etwas monoton und chaotisch. Eine knackige Laufzeit von 95 Minuten lassen hier aber dennoch kaum spürbaren Längen aufkommen.

Während die ersten Shootouts auf den Straßen der fiktiven südostasiatischen Stadt Indocarr-City (tatsächlich wurde in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá gedreht) noch mitreißen, ermüdet das atemlose Dauerfeuer in einer Sequenz gegen Ende, die in einem Gebäudekomplex spielt. Diese Szenen erinnern nicht umsonst an „The Raid“, denn Iko Uwais hat auch hier wieder die Möglichkeit mit seiner brutalen Kampfkunst-Akrobatik zu glänzen. Insbesondere eine frühe Szene in der amerikanischen Botschaft, bei der Noor alle Gegenstände eines Patientenzimmers nutzt, um zwei Gegenspieler auszuschalten, ist eine weitere Vorzeigeszene für den außergewöhnlichen indonesischen Actionstar.

 Zu allem bereit: Sam Snow (Ronda Rousey)
Zu allem bereit: Sam Snow (Ronda Rousey) © Universum Film
„Mile 22“ ist absolut geradlinig erzählt und bietet letztlich vielleicht eine Spur zu wenig Charakterarbeit in seiner zweiten Hälfte, um wirklich zu überzeugen. Gerade der Beginn, der die taktische Arbeit des gut geölt arbeitenden Teams und die hochmodernen digitalen Überwachungstechniken realistisch und präzise schildert, ist stark. Letztlich fehlt es dem sehr nüchternen Film dann doch an entscheidender Seele und einer Story, die über das absolute Minimum kaum hinausgeht. Gerade dieses seelenlose und unnachgiebige Portrait passt dann aber auch wieder zum Sujet einer brutalen und entmenschlichten Welt, die der Film auf so unkonventionelle Weise präsentiert. „Mile 22“ hält dann am Ende noch Überraschungen bereit, die allerdings in einem etwas ärgerlichen Cliffhanger-Ende resultieren, das zu offensichtlich auf eine Fortsetzung hindeutet, die man dann doch nicht unbedingt braucht.

Bild
Das digital in 8K auf Panavision Millenium DXL-Kameras aufgezeichnete Bild überzeugt fast auf ganzer Linie. Besonders in Sachen Schärfe und Detailzeichnung begeistert das Bild mit bemerkenswerten Feinheiten. Gepaart mit dem natürlichen und sehr lebendigen Farbeindruck entsteht hier eine visuelle Präsentation auf hohem Niveau. Lediglich geringfügiges digitales Rauschen könnte als kleiner Makel oder auch willkommene Textur aufgefasst werden.

Ton
Wenig überraschend präsentiert sich hier eine überaus lebhafte und druckvolle Tonspur, die den Zuschauer voll und ganz in das nicht enden wollende Dauerfeuer einbezieht. In den zahlreichen Actionmomenten knallt und zischt es hier auf allen Kanälen, während auch der Subwoofer auf Hochtouren arbeitet und für viel Nachdruck sorgt. Das Klangbild ist durchgehend dynamisch, auch dann, wenn mal nicht geballert wird. Der Originalton fällt dennoch leicht dumpf aus und auch die Stimmwiedergabe könnte stellenweise eine Spur klarer ausfallen. Das ist aber Kritik auf hohem Niveau, denn insgesamt wird hier eine hochwertige Akustik abgeliefert.

Extras
Das Bonusmaterial der Blu-ray bietet neben einzeln oder gesamt abspielbaren Interviews lediglich eine Reihe von sehr kurzen Featurettes. Hier erhält man einen knappen und kurzweiligen Blick hinter die Kulissen, wirklich einsichtsreich wird es aber nicht.
Interviews (Mark Wahlberg (03:39 Min.), Lauren Cohan (02:16 Min.), Iko Uwais (00:24 Min.), John Malkovich (01:14 Min.), Peter Berg (06:25 Min.), Lea Carpenter (01:32 Min.))
Featurettes (Stunts (01:46 Min.), Modern Combat (01:46 Min.), Iko Uwais (01:37 Min.), Ground Branch (01:39 Min.), Badass Women (01:34 Min.))
Trailer (01:46 Min.)
Trailershow


Fazit:
Auch wenn Peter Berg und Mark Wahlberg mit der Platzierung einer bipolaren, in häufige Wutanfälle abgleitenden Hauptfigur Mut beweisen und die Actioninszenierung weitestgehend gefällt, mangelt es „Mile 22“ trotz interessanter Ansätze an einer wirklich packenden und gut erzählten Geschichte. So ermüdet der Film trotz der recht knackigen Laufzeit von 95 Minuten gegen Ende ein wenig, wobei das offene Cliffhanger-Ende dann schon auch sogar leicht frustriert.


by Florian Hoffmann
Bilder © Universum Film




Mile 22 - Trailer



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