Metropolis (Deluxe Edition) - Blu-ray

Blu-ray Start: 23.11.2018
FSK: 6 - Laufzeit: 150 min

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Inhalt

In seiner Residenz hoch über Metropolis vereint Joh Fredersen die politische und wirtschaftliche Macht in seiner Person, während die Arbeiter unter der Erde Sklavendienste leisten. Fredersens Sohn Freder verliebt sich in die Arbeiterführerin Maria und reagiert entsetzt auf die Lebensbedingungen in der Unterstadt. Gleichzeitig konstruiert der Erfinder Rotwang einen Roboter, dem er auf Fredersens Anweisung das Aussehen von Maria gibt. Die falsche Maria wiegelt die Arbeiter auf, die ihre Maschinen verlassen und damit die Überflutung der Stadt auslösen. Erst durch Freders und Marias Einsatz wird Metropolis gerettet. Die Macht der Liebe siegt – der Herrscher und die Arbeiter erkennen, dass „Hirn“ und „Hände“ zusammengehören.

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Blu-ray Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Universum Film
Tonformate:
DTS-HD 5.1 (Deutsch)
DTS-HD 2.0 (Deutsch)
Bildformat: 1.33:1 (1080p/24, Pillarbox)
Bonusmaterial:
24-seitiges Booklet inkl. 140 min. Bonusmaterial auf einer Bonus-Disc

Video on demand - Metropolis (restaurierte Fassung von 2010)

DVD und Blu-ray | Metropolis (Deluxe Edition)

Blu-ray
Metropolis Metropolis
Blu-ray Start:
28.10.2011
FSK: 6 - Laufzeit: 150 min.
Metropolis (Deluxe Edition) Metropolis (Deluxe Edition)
Blu-ray Start:
23.11.2018
FSK: 6 - Laufzeit: 150 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Metropolis Metropolis
DVD Start:
28.10.2011
FSK: 6 - Laufzeit: 150 min.
Metropolis (Deluxe Edition) - 2 DVD Metropolis (Deluxe Edition) - 2 DVD
DVD Start:
23.11.2018
FSK: 6 - Laufzeit: 144 min.

Blu-ray Kritik - Metropolis (Deluxe Edition)

Blu-ray Wertung:
Film: | 10/10
Bild: | 7/10
Ton: | 8/10
Extras: | 5/10
Gesamt: | 9/10


Es gibt einige Filme, die unumstritten als Meilensteine der Filmgeschichte bezeichnet werden, und ohne die heute einige Dinge anders wären. "Metropolis" ist einer dieser Filme, der schon vor über 90 Jahren einige Weichen stellte und nicht nur wegweisend fürs Science-Fiction-Genre, sondern auch für das gesamte Medium des Spielfilms, welches damals noch in den Kinderschuhen steckte, war.

Heute kann man nicht über Metropolis sprechen, ohne die Geschichte zu erzählen, die diesen Film umgibt. 1926 dreht Fritz Lang mit einem unglaublichen Aufwand für über ein Jahr den zu seiner Zeit teuersten deutschen Film, ein futuristisches Epos über eine Zweiklassengesellschaft, Arbeiteraufstände und Freder Fredersen, der als Mittler zwischen den Klassen fungiert, gespickt mit biblischen Parallelen und gewaltiger Bildsprache.

Brigitte Helm in Metropolis
Brigitte Helm in Metropolis © Universum Film
1927 fällt der Film jedoch bei Kritikern und Publikum durch, das Filmstudio wird an den Rand des Ruins getrieben und die meisten Kopien von Metropolis vernichtet. Bis 2008 gilt die originale Filmrolle als verschollen und es sind nur stark gekürzte Versionen des Films im Umlauf, die unter anderem 1985 von Giorgio Moroder mit Popmusik unterlegt neuaufgeführt werden.

2008 taucht eine fast vollständige Fassung des Films in einem Museum in Buenos Aires auf, welche bis 2010 sorgfältig restauriert wird, mit dem Ziel, das ursprüngliche Filmerlebnis wiederherzustellen. 2010 wird dann für viele Cineasten ein Traum wahr und der Film wird auf der Berlinale aufgeführt und kommt kurze Zeit später auch in deutsche Kinos.

Brigitte Helm in Metropolis
Brigitte Helm in Metropolis © Universum Film
Filmgeschichtlich ist Metropolis, der auch als erster Film überhaupt ins UNESCO-Weltdokumentenerbe aufgenommen wurde, bereits ohnegleichen und somit fällt es schwer, nun objektiv an diesen Film heranzugehen. Mit der jüngsten Blu-ray-Neuauflage stellt sich die Frage, ob der Film heute nur noch ein Geschichtsdokument oder immer noch ein beeindruckendes Kunstwerk ist.

Die Geschichte des Films ist auf den ersten Blick sehr einfach. Im Jahr 2026 existiert eine Zweiklassengesellschaft – die Unterschicht arbeitet unter unmenschlichen Bedingungen, um die Vergnügungen der Reichen und Schönen zu ermöglichen. Freder Fredersen begibt sich in die Arbeiterstadt auf die Suche nach einer Frau und wird Zeuge einer Explosion, die viele Arbeiter in den Tod reißt, woraufhin er versucht, seine Rolle als lang erwarteter Mittler zwischen den Klassen, als "Herz zwischen Hirn und Hand", zu erfüllen. Sein Vater Joh Fredersen versucht jedoch mithilfe einer vom verrückten Erfinder Rotwang erbauten Maschinenfrau die Arbeiterschicht zu entzweien, doch auch Rotwang hat eigene Pläne.

Szene aus Metropolis
Szene aus Metropolis © Universum Film
Zu allererst fallen die gewaltigen Kulissen ins Auge, die auch heute noch ebenso beeindruckend sind wie vor 90 Jahren. Die düstere Arbeiterstadt, der prachtvolle Klub der Söhne und Bilder wie der Moloch, der die Arbeiter auffrisst sind atemberaubend und machen den Film zu einem bildgewaltigen Erlebnis, doch auch die Geschichte mit ihren Wendungen und epischen Zuspitzungen fesselt, und trotz seines Alters sind einige Szenen des Films immer noch voller Spannung.

Metropolis ist voll von Symbolen, über die sich viel diskutieren lässt und enthält biblische Parallelen zum Turmbau zu Babel, zur Abrahamsgeschichte oder zur Verführerin Babylon in der Offenbarung. Ebenso enthält der Film viel Sozialkritik und auch heute wirken noch einige Elemente wie der Geiz der Unternehmer und das Ignorieren von Armut und Elend aktuell wie eh und je. Dass Adolf Hitler den Film des jüdischen Regisseurs Fritz Lang zu einem seiner Lieblingsfilme erklärte, verwundert und wirft die Frage auf, ob er ihn überhaupt verstanden hatte, denn die Aussage von Metropolis passt nicht zum Nazi-Regime, dass einige Jahre später begann.

Rudolf Klein-Rogge in Metropolis
Rudolf Klein-Rogge in Metropolis © Universum Film
Interessant ist der Film auch unter Berücksichtigung seines großen Einflusses auf Filme wie Blade Runner, Star Wars (C-3PO ist beinahe eine Kopie des Maschinenmenschen) oder Brazil, die ohne Metropolis so heute vermutlich nicht existieren würden.

Aus heutiger Sicht wirken die Effekte und Kulissen unglaublich beeindruckend und werfen die Frage auf, wie das alles 1927 bewerkstelligt wurde, und diese Frage wird auf der Bonus-Disc dieser Neuauflage nur am Rande behandelt, denn das Bonusmaterial beschäftigt sich ausschließlich mit dem langen und faszinierenden Restaurierungsprozess.

Brigitte Helm in Metropolis
Brigitte Helm in Metropolis © Universum Film
Eine Doku über den eigentlichen Entstehungsprozess des Films wäre dennoch wünschenswert, vor allem weil der Film einen nicht nur finanziell hohen Preis hatte, da die Schauspieler, mitsamt der Statisten und Filmcrew unter unmenschlichen Bedingungen Fritz Lang teils wie einem Diktator dienen musste. Hier fehlt ein kritischer Blick auf den Film, auch wenn die vorhandenen Extras, wie beispielsweise ein Vergleich zwischen der argentinischen Fassung und der Restaurierung durchaus sehr interessant sind.

Die Bildqualität der Blu-ray ist grundsätzlich sehr gut, oft wird aber klar, dass der Film an vielen Stellen so stark beschädigt ist, dass man dennoch mit einigen Unschärfen und Aussetzern rechnen muss. Ebenso fehlen nach wie vor zwei Szenen des Films, wobei diese Fassung die beste erhältliche Version ist und ein optimales Filmerlebnis bietet.


Fazit:
Ein faszinierendes und episches Meisterwerk der Filmgeschichte, das seiner Zeit weit voraus war.


by Jonathan Maack
Bilder © Universum Film




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