Man lernt nie aus - Blu-ray

Blu-ray Start: 28.01.2016
FSK: 0 - Laufzeit: 121 min

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Inhalt

In „Man lernt nie aus“ übernimmt De Niro die Rolle des 70-jährigen Witwers Ben Whittaker, der sich den Ruhestand angenehmer vorgestellt hat. Um wieder etwas Sinnvolles zu tun, wird er Senior-Praktikant bei einer Mode-Website, die von Gründerin Jules Ostin (Hathaway) geleitet wird.

Auch der Rest der Besetzung bietet einen Querschnitt der Generationen: Rene Russo („Thor – The Dark Kingdom“), Anders Holm („Workaholics“), Andrew Rannells („Girls“), Adam DeVine („Pitch Perfect“), Celia Weston („Rezept zum Verlieben“), Nat Wolff („Das Schicksal ist ein mieser Verräter“), Linda Lavin („Wanderlust – Der Trip ihres Lebens“), Zack Pearlman („The Inbetweeners“), Newcomer Jason Orley und Christina Scherer („Living With Uncle Charlie“).

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Blu-ray Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Warner Home Video
Tonformate:
Dolby Digital 5.1 (Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch;)
Englisch (ADS Stereo)
Untertitel:
Französisch, Spanisch, Griechisch, Norwegisch, Schwedisch, Dänisch, Niederländisch, Finnisch, Isländisch; Untertitel für Hörgeschädigte: Deutsch, Engl
Bildformat: 16:9 Widescreen (1,78:1) 1080p HD
Bonusmaterial:
- DER GENERATIONSKONFLIKT:
Regisseurin Nancy Meyers und die Darsteller diskutieren ebenso tiefsinnig wie humorvoll darüber, wie sich der Generationskonflikt lösen lässt.
- DAS DESIGNEN DES LEBENS:
Lern mehr über den stylischen Look und das außergewöhnliche Interieur des Films
- DIE DREI PRAKTIKANTEN:
Ein exklusives Interview mit Comedy Central Zuschauer-Lieblingen Adam DeVine, Zack Pearlman und Newcomer Jason Orley

Video on demand - Man lernt nie aus

DVD und Blu-ray | Man lernt nie aus

Blu-ray
Man lernt nie aus Man lernt nie aus
Blu-ray Start:
28.01.2016
FSK: 0 - Laufzeit: 121 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Man lernt nie aus Man lernt nie aus
DVD Start:
28.01.2016
FSK: 0 - Laufzeit: 117 min.

Blu-ray Kritik - Man lernt nie aus

Blu-ray Wertung:
Film: | 8/10
Bild: | 9/10
Ton: | 8/10
Extras: | 4/10
Gesamt: | 8/10


Nancy Meyers kann man spätestens nach „Man lernt nie aus“ attestieren, dass sie ein Meister für eine ganz bestimmte Sorte von Film ist, die man heute nicht mehr so oft zu sehen bekommt. Mit großer Konsistenz produziert die 66-jährige Autorenfilmerin im Studiosystem an Erwachsene gerichtete Komödien mit Filmstars wie Mel Gibson und Helen Hunt („Was Frauen wollen“), Jack Nicholson und Diane Keaton („Was das Herz begehrt“), Meryl Streep und Steve Martin („Wenn Liebe so einfach wäre“) oder nun Robert De Niro und Anne Hathaway. Man lernt nie aus SzenenbildIhre Filme zeichnen sich durch ihre unbeschwerte und leichtherzige Machart aus, die keinem wehtut und damit ein angenehmes Kontrastprogramm zu bedeutungsschwangeren und pessimistischen Filmen bietet, die sonst so die Kinos bevölkern. Meyers überhöhte Upper Class-Version der Realität voller hübsch eingerichteter, perfekt gepflegter und dekorierter Wohn- und Arbeitsräume, schöner Menschen und Heile-Welt-Atmosphäre bieten einfach wunderbar leichten Eskapismus für Zwischendurch, der trotzdem viele Einsichten in menschliches Verhalten bietet. Während Meyers bisher im Prinzip ausschließliche romantische Komödien gedreht hat, zeigt sie mit „Man lernt nie aus“ (OT: The Intern) nun eine Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft, die einfach nur ein entzückendes und warmherziges Vergnügen ist.

Die Prämisse ist durchaus interessant: Es geht um einen hippen New Yorker Startup Internetmodeversand, der in gerade mal knapp zwei Jahren zu einem stattlichen Unternehmen mit über 200 Mitarbeitern gewachsen ist. An der Spitze dieser eCommerce-Firma steht Jules Ostin (Anne Hathaway), die das Unternehmen aus dem Nichts aufgebaut hat. Ihr Kollege Cameron (Andrew Rannells) hat ein Programm ins Leben gerufen, das Senioren ermöglichen soll, sich nochmal über ein Praktikum in ein Unternehmen einzufügen. Hier kommt Ben Whitaker (Robert De Niro) ins Spiel. Der nun 70-jährige Rentner ist verwitwet und stolpert zufällig über die Ausschreibung von Jules Firma. In Ben, der jahrzehntelang in einer Führungsposition einer Telefonbuchfabrik gearbeitet hat, fühlt sich noch überhaupt nicht alt und bewirbt sich auf die Stelle. Seine Bewerbung überzeugt und er wird angenommen. Ben wird direkt Jules zugewiesen, die jedoch zunächst keinerlei Verwendung für den Rentner-Praktikanten hat, da sie ohnehin nichts von dem Programm hält. Jules ist ein manischer Workaholic, der die Arbeit zunehmend über den Kopf wächst, weshalb Cameron ihr vorschlägt, einen CEO für die Firma einzustellen, der ihr viel Arbeit abnehmen würde. Man lernt nie aus SzenenbildNach leichten Anfangsschwierigkeiten keimt eine Freundschaft zwischen Ben und Jules auf, bei der beide Seiten voneinander profitieren.

„Man lernt nie aus“ zeichnet sich zu großen Teilen durch die wunderbare Darstellung von Robert De Niro aus, die zu seinen besten der letzten Jahre gehört. Ben ist eine großartige Figur, ein wunderbar altmodischer Gentleman mit exzellenten Manieren und feiner, aufmerksamer Beobachtungsgabe. De Niro ist hier nahezu das Idealbild eines Mannes, er zeigt viel Feingefühl, kann wunderbar zuhören, verfügt über viel Einfühlungsvermögen, hat immer die richtigen Ratschläge und büßt dafür aber auch trotz aller Sensibilität nie seine Männlichkeit und Stärke ein. Es ist einfach ein wunderbares Vergnügen, De Niro bei dieser für ihn neuen Rolle zuzusehen. Es geht in „Man lernt nie aus“ jedoch nicht darüber, dass Ben mit seiner Lebensweisheit Jules Laden aufmischt und alles optimiert. Dafür ist der Film viel zu nuanciert, tatsächlich geht es um die Effektivität des Zweigespanns von Ben und Jules. Jules ist eine starke, unabhängige Frau und sehr facettenreiche Figur, die über einen echten Erzählbogen verfügt. Zunächst wirkt sie nicht unbedingt sympathisch, sie wirkt eher verschlossen und angespannt, sie kann nicht so gut mit den Problemen ihrer Mitmenschen umgehen und hat einige merkwürdige Ticks (sie kann es u.a. nicht ausstehen, wenn man nicht ausreichend blinzelt). Doch mit viel Feingefühl und geduldigem Aufbau offenbart Meyers im Verlauf des Films mehr und mehr Tiefe unter ihrer Oberfläche und man versteht zunehmend, warum die Frau so ist, wie sie ist. Hier steht auch ihr etwas ungewöhnliches Familienleben im Vordergrund, denn während sie groß Karriere macht, hat sich ihr Mann Matt (Anders Holm) beruflich zurückgenommen, um ihre kleine Tochter Paige (JoJo Kushner) aufzuziehen. Die Probleme, die Jules Arbeitswut Zuhause erzeugen, stellt Meyers ebenfalls mit viel Sensibilität und Menschlichkeit dar. Hathaway überzeugt auch voll und ganz in ihrer Rolle und ihre Chemie mit De Niro macht den Film entscheidend aus.

Man muss dem Film einfach zugutehalten, dass er nie auf billige Witze über Rentner und ihre Unfähigkeit sich mit der modernen Welt zu verbinden aus ist. Viel mehr ist der Film erstaunlich feinfühlig und frei von Kitsch oder unnötiger Melodramatik. Gerade die vielen pointierten Beobachtungen über das Älterwerden und generell im gehobenen Alter zu leben, machen deutlich, dass hier viel Lebenserfahrung hinter der Kamera steht. Eine zweite Ebene erhält der Film durch Bens aufkeimende Beziehung zu der Firmenmasseurin Fiona (Rene Russo), die ebenfalls durchaus facettenreich und lebendig gezeichnet ist. Viele amüsante Momente bietet „Man lernt nie aus“ mit den zahlreichen Beobachtungen, bei denen Jung auf Alt trifft. Man lernt nie aus SzenenbildIn der Darstellung der jüngeren Mitarbeiter (gerade der Männer) schwächelt Meyers ein wenig und geht etwas stereotyper und weniger nuancenreich vor. Die Lacher sitzen aber trotz hier und da eher unrealistischer und überzogener Darstellung. Gerade ist es hier auch das Zusammenspiel von De Niro mit seinen jüngeren Kollegen, das sehr gut funktioniert. Es dauert nicht lange, bis Ben vom gesamten Büro bewundert wird und so etwas wie die gute Seele der Firma darstellt. Gerade für die notorisch verunsicherten und eher schwächlich dargestellten jungen Hipster-Männer hat Ben viele Ratschläge zu bieten, besonders was die Kommunikation mit Frauen betrifft, aber auch sich gut zu kleiden.

Manch einer wird „Man lernt nie aus“ als zu seicht und unbedeutend empfinden, doch damit wird man diesem wirklich schönen und angenehmen Film nicht gerecht. Hier steckt viel Lebenswahrheit und Weisheit drin, die auf wunderbar leichtfüßige und elegante Art präsentiert werden. An aufgesetzter Dramatik ist Meyers nicht interessiert, Konflikte werden schnell aufgelöst. Zuschauer ohne entsprechendes Einfühlungsvermögen und auch Geduld für figurenbasiertes Kino (der Film dauert 121 Minuten) werden dem Charme dieses altmodischen Films wohl nicht verfallen, doch gerade die Zielgruppe 50+ wird viel Spaß mit „Man lernt nie aus“ haben.

Bild
„Man lernt nie aus“ sieht wundervoll auf Blu-ray aus. Der helle und freundliche Film kommt adäquat rüber, es wird eine natürliche und ausgeprägte Farbpalette präsentiert, die den Film sehr einladend wirken lassen. Kontraste und Schwarzwerte sind erstklassig, das strahlende Bild zeigt darüber hinaus fantastische Schärfe- und Detailwerte. Hier gibt es absolut nichts zu bemängeln.

Man lernt nie aus Szenenbild Ton
Die Akustik des Films erweist sich erwartungsgemäß als eher dezent, aber dennoch in den entscheidenden Momenten effektiv. Natürlich ist „Man lernt nie aus“ ein primär dialogbasierter Film, dementsprechend überzeugt der Soundtransfer durch beste Klarheit und Verständlichkeit. Die gelegentlichen musikalischen Einsätze, seien es Pop-, Hip Hop-, klassischere Songs oder der Soundtrack, ertönen dezent räumlich und je nach Bedarf auch durchaus kraftvoll und dynamisch. Technisch gibt es folglich nur Positives zu berichten.

Extras
Das Bonusmaterial der Blu-ray ist übersichtlich und kurzweilig gestaltet. In drei Featurettes werden in insgesamt ca. 15 Minuten verschiedene Aspekte des Films beleuchtet. Am interessantesten ist hier wohl die zweite Mini-Doku, die den Look des Films thematisiert, der bei den Filmen von Nancy Meyers immer über dem Genre-Durchschnitt herausragt. Alles in allem solide Zusätze, hier ist aber natürlich noch viel Luft nach oben. Der Generationskonflikt (04:46 Min.) Das Designen des Lebens (06:07 Min.) Die drei Praktikanten (05:46 Min.)


Fazit:
„Man lernt nie aus“ ist ein wunderbar leichter, sanfter und warmherziger Film über eine unorthodoxe Freundschaft, der besten altmodischen Eskapismus bietet. Robert De Niro ist fabelhaft in der Rolle eines nahezu perfekten Gentleman und männlichem Idealbild und ergibt mit der starken Anne Hathaway ein sehr sehenswertes und gut harmonierendes Zweigespann. Der Film steckt voller feiner Beobachtungsgabe und Lebensweisheiten, auch wenn Realismus nicht zu seinen Hauptinteressen gehört.


by Florian Hoffmann
Bilder © Warner Home Video




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