Lovely Molly - Blu-ray

Blu-ray Start: 26.07.2013
FSK: 18 - Laufzeit: 100 min

Lovely Molly Blu-ray Cover -> zur Blu-ray Kritik

Preisvergleich

alle Preise inkl. MWST

-> alle DVD, Blu-ray zum Film

Inhalt

Molly (Gretchen Lodge) und Tim (Johnny Lewis) sind frisch verheiratet und ziehen in Mollys Elternhaus, das ihr Vater ihr hinterlassen hat. Alles scheint perfekt zu sein bis sie nachts Schritte im Haus hören und irgendetwas ihre Alarmanlage auslöst.
Als ihr Mann für ein paar Tage verreist, bleibt Molly allein in dem Haus zurück und viele schmerzhafte Erinnerungen werden in ihr wach.
Während Tims Abwesenheit passieren immer mehr seltsame Dinge und Mollys psychischer Zustand verschlechet sich immens.
Sie ist sich sicher das etwas Böses in ihrem Haus wohnt. Freunde und Verwandte sind erschocken von Mollys beängstigendem Verhalten.
Doch je mehr sie versuchen zu helfen, desto weiter scheint sich Molly zurück zu ziehen. Sind es Spuren des Entzugs oder hat das Böse Macht über Molly ergriffen?

-> mehr Info zum Film mit Trailer, Cast & Crew

Blu-ray Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Universum Film
Tonformate:
DTS-HD 5.1 (Deutsch, Englisch)
Untertitel:
Deutsch für Hörgeschädigte
Bildformat: 16:9 Widescreen (1,78:1) 1080p HD
Bonusmaterial:
Featurette: - Weg in den Wahnsinn -Geister der Vergangenheit -Dämonische Kräfte -Was ist real?

Video on demand - Lovely Molly

DVD und Blu-ray | Lovely Molly

Blu-ray
Lovely Molly Lovely Molly
Blu-ray Start:
26.07.2013
FSK: 18 - Laufzeit: 100 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Lovely Molly Lovely Molly
DVD Start:
26.07.2013
FSK: 18 - Laufzeit: 96 min.

Blu-ray Kritik - Lovely Molly

Blu-ray Wertung:
Film: | 7/10
Bild: | 8/10
Ton: | 8/10
Extras: | 6/10
Gesamt: | 7/10


Kaum ein Film vermochte es seiner Zeit die Zuschauer so zu schocken wie „The Blair Witch Project“ im Jahr 1999. Obwohl der Film eine Independentfilmproduktion war, die ohne großes Budget und professionelle Schauspieler auskommen musste, machte ihn gerade diese Unvollkommenheit zu einem der gruseligsten Streifen der letzten Jahre. Denn die Regisseure Daniel Myrick und Eduardo Sánchez setzten voll und ganz auf Authentizität und hatten die geniale Marketing-Idee, den Film als ein echtes Amateurvideo zu vermarkten. Unterstützt durch eine raffinierte virale Kampagne entwickelte sich „The Blair Witch Project“ zu einem echten Kulthit, der die Zuschauer aufgrund seiner Einzigartigkeit zu seiner Zeit noch durchaus um den Schlaf bringen konnte.
Im Jahr 2013 sieht die Lage etwas anders aus: Found-Footage Horror ist im Mainstream angekommen und keiner glaubt mehr an die „Echtheit“ des vermeintlich gefundenen Filmmaterials (lediglich der erste „Paranormal Activity“ Film konnte an den Überraschungseffekt von „The Blair Witch Project“ halbwegs anknüpfen). Found Footage ist also kein Originalitätsmerkmal mehr, sondern schlicht und einfach ein eigenes Genre geworden. Dass sich Eduardo Sánchez mit „Lovely Moly“ nun abermals in den Gefilden von „The Blair Witch Project“ bewegt, war fast zu erwarten, dennoch verlässt er sich nicht komplett auf das von ihm mit- popularisierte Genre, sondern liefert wie Paco Plaza mit „[Rec] 3 Génesis“ einen Hybriden ab, der munter zwischen den Erzählformen hin und her springt. Originell ist „Lovely Molly“ leider nicht geworden, aber immerhin verdammt spannend.

Das junge Paar Molly (Gretchen Lodge) und Tim (Johnny Lewis) sind nach ihrer Hochzeit in das einsam stehende Haus von Mollys verstorbenen Eltern gezogen. Ein Alarmsystem soll ihnen Sicherheit bieten und meldet jede in der Nacht geöffnete Tür. Als ein scheinbarer Fehlalarm die beiden eines Nachts aus dem Schlaf reißt, ahnen sie noch nicht, welch dunkles Geheimnis in ihrem Haus seit Jahren darauf wartet, entdeckt zu werden. Da Tim Fernfahrer ist und Molly deswegen einige Tage alleine lassen muss, bricht der Horror endgültig über sie herein und droht ihre Seele in Besitz zu nehmen...

Anfangs etabliert Sánchez noch eine Found Footage taugliche Handkamera, doch später durchbricht er dieses Verfahren immer wieder durch konventionelle Filmaufnahmen. Er verrät das Found Footage also nicht völlig, kommt aber deutlich austauschbarer daher, als mit seinem bahnbrechenden „The Blair Witch Project“. Die Story ist kaum der Rede wert und war so ähnlich schon tausendmal zuvor zu sehen: Junge Frau verfällt aufgrund traumatischer Kindheitserinnerungen dem Wahnsinn und läuft Amok. Einen Schuss Übernatürliches gibt es auch. Doch so unoriginell die Geschichte auf dem Papier auch daher kommen mag, sie wird verdammt intensiv vom Regisseur inszeniert. Schon die erste Einstellung - eine junge Frau, die im Begriff ist, sich selbst die Kehle aufzuschlitzen - geht an die Nieren und kommt ungemein bedrückend daher. Diese Intensität erreicht der Film zwar leider nicht oft, aber wenn es gerade der Fall ist, haben seine Bilder eine wirklich sehr verstörende Wirkung auf den Zuschauer. Die Hauptdarstellerin Gretchen Lodge trägt ebenfalls einen großen Teil zum Gelingen dieser Sequenzen bei, da sie sich im Verlauf des Films sukzessive in eine monströse Bestie verwandelt, was von der Maske gut unterstrichen und von ihr selbst in sehr ansprechender Art und Weise auf die Leinwand gebracht wird. Auch die Szenen, in denen Mollys sexuell schwer gestörte Persönlichkeit zum Vorschein kommt, fallen sehr positiv auf und kommen sehr konsequent daher. Die anderen Figuren spielen kaum eine Rolle und hinterlassen so weder einen positiven noch einen negativen Eindruck. Sie erfüllen ihren Zweck aber allemal. Schockeffekte gibt es nur sehr selten, aber wenn sie eingesetzt werden, sind sie äußerst wirkungsvoll platziert, sodass man heftig zusammenzucken muss. Der Film beginnt recht harmlos, wird aber mit jeder Filmminute düsterer und verstörender. Daher ist es sehr schade, dass gerade das Finale enttäuscht und den Zuschauer ohne eine besondere Aufklärung oder Überraschung zurück lässt – da wäre definitiv mehr drin gewesen. Alles in allem handelt es sich also um einen sehr soliden Film, der zwar nichts revolutionieren wird, aber immerhin durch eine sehr intensive und konsequente Inszenierung punkten kann.

Die Blu-ray liefert eine gute Bild- und Tonqualität und hat auch einiges an Extras zu bieten. So gibt es vier interessante Featurettes („Weg in den Wahnsinn“, „Geister der Vergangenheit“, „Dämonische Kräfte“, „Was ist real?“), welche die Story des Films näher beleuchten und interessante Einblicke in die Dreharbeiten liefern. Insgesamt also eine sehr ansprechende Veröffentlichung.

Fazit: Eduardo Sánchez ist mit „Lovely Molly“ ein sehr solider Horrorfilm gelungen, der abermals beweist, dass der Regisseur gutes Genrekino inszenieren kann. Dennoch bleiben die großen Überraschungen aus und auch das Ende enttäuscht etwas – trotzdem sollte man dem Film als Genrefreund unbedingt eine Chance geben.


by Jonas Hoppe
Bilder © Universum Film




Von Interesse: