Kursk - Blu-ray

Blu-ray Start: 23.01.2020
Digital VoD: 23.01.2020
FSK: 12 - Laufzeit: 118 min

Kursk Blu-ray Cover -> zur Blu-ray Kritik

Preisvergleich

alle Preise inkl. MWST

-> alle DVD, Blu-ray zum Film

Inhalt

Am 10. August 2000 läuft das russische U-Boot K-141 Kursk zu einem Manöver der russischen Nordflotte in der Barentssee aus. An Bord befinden sich 118 Mann Besatzung. Am zweiten Tag der Übung kommt es durch die Explosion eines Torpedos an Bord zur Katastrophe. Die Kursk erleidet schwere Schäden und sinkt auf den Meeresboden. Lediglich 23 Männer überleben und können sich in einen sicheren Abschnitt des U-Bootes retten, darunter Kapitänleutnant Mikhail Averin (Matthias Schoenaerts). Aus Prestigegründen und Angst vor Spionage verweigert die russische Regierung zunächst jede internationale Hilfe. Auch die Angehörigen werden lange im Unklaren über die Ausmaße der Katastrophe gelassen. Die Frauen, allen voran Tanya (Léa Seydoux), die Ehefrau von Offizier Averin, fordern verzweifelt Aufklärung, doch vergeblich. Der britische Commodore David Russell (Colin Firth) persönlich bietet dem russischen Admiral Gruzinsky (Peter Simonischek) seine Unterstützung an. Doch die Russen bleiben stur. Und die Zeit für die Überlebenden läuft.

-> mehr Info zum Film mit Trailer, Cast & Crew

Blu-ray Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: New KSM
Tonformate:
DTS-HD 5.1 Master Audio (Deutsch, Englisch)
Bildformat: 16:9 Widescreen (2.40:1) 1080p HD
Bonusmaterial:
Making Of, U-Boot-Featurette, Trailer, Bildergalerie

Video on demand - Kursk

DVD und Blu-ray | Kursk

Blu-ray
Kursk Kursk
Blu-ray Start:
23.01.2020
FSK: 12 - Laufzeit: 118 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Kursk Kursk
DVD Start:
23.01.2020
FSK: 12 - Laufzeit: 114 min.

Blu-ray Kritik - Kursk

Blu-ray Wertung:
Film: | 7/10
Bild: | 7/10
Ton: | 9/10
Extras: | 3/10
Gesamt: | 7/10


Im August 2000 dominierte das Unglück des russischen Atom-U-Boots Kursk die Nachrichten. Durch eine Fehlfunktion explodierte ein Übungstorpedo während eines groß angelegten Manövers in der Barentssee, wodurch der 154 Meter lange Koloss mit seiner 118-köpfigen Crew bis zum Meeresgrund sank. Der Großteil der Mannschaft kam sofort ums Leben, jedoch konnten sich 23 Seeleute in einen unbeschädigten Teil des Schiffes retten. Ein Kontakt zur Außenwelt war nicht möglich und die Rettungsmaßnahmen des russischen Militärs waren ebenso unzureichend wie die Informationsweitergabe an die Angehörigen und die Weltpresse. Internationale Hilfe, die zahlreich angeboten wurde, blieb lange abgelehnt, während die Überlebenschancen der Crew zunehmend sanken. Die Geschehnisse hat nun der dänische „Das Fest“- und „Die Jagd“-Filmemacher minutiös und mit großem Aufwand verfilmt.

Matthias Schoenaerts in Kursk
Matthias Schoenaerts in Kursk © New KSM
Ähnlich wie in „Das Boot“ oder auch in „Durch die Hölle gehen“ etablieren Vinterberg und Autor Robert Rodat („Der Soldat James Ryan“) die Figuren bei gemeinsamen Festlichkeiten am Tag vor dem Einsatz bzw. der Abreise. Hier heiratet Bootsmann Pavel Sonin (Matthias Schweighöfer) und wird dabei von seinen Kameraden Mikhail Averin (Matthias Schoenaerts), Anton Markov (August Diehl) und Oleg Lebedev (Magnus Millang) begleitet. Diese Feier ist einer der wenigen Lichtpunkte der auf dem tristen Stützpunkt Widjajewo stationierten, schlecht bezahlten Marinesoldaten, die für die adäquate Organisation der Veranstaltung sogar ihre Uhren hergaben, um an Alkohol zu kommen. Ihre am nächsten Tag folgende Übungsfahrt endet schon frühzeitig im Desaster, als besagter Torpedo überhitzt und schließlich eine Kettenreaktion mit weiteren explodierenden Marschflugkörpern und dem Bersten der U-Boot-Hülle zur Folge hat. Die daraus resultierende Vibration erreichte auch das Begleitschiff von Admiral Vyacheslav Grudzinsky (Peter Simonischek), der schnell mit Hilfe von Rettungsmannschaften versucht Hilfe zur Kursk zu schicken. Doch schnell wird klar, dass das russische Militär zu schlecht ausgerüstet ist, um die Evakuierung alleine durchzuführen…

Thomas Vinterberg gelingt es recht problemlos, einen realistischen und nüchtern beobachteten Ton zu etablieren, der die Lebenssituation seiner Figuren glaubwürdig beleuchtet. Dank eines internationalen Casts, der aus einer Riege von sehr guten Charakterdarstellern besteht, baut man auch durchaus eine Beziehung zu den Charakteren auf. Hier gefällt vor allem der immer gern gesehene Matthias Schoenaerts, der die Besatzung der Kursk als Kapitän mit einer angenehmen Mischung aus Autorität und brüderlicher Menschennähe anführt. Schoenaerts Strang dominiert, auch weil Léa Seydoux, die seine Frau Tanya spielt, immer wieder im Fokus an Land steht. Die Informationsausgabe des Militärs ist rar, lange geben die Offiziellen nicht einmal die Information heraus, dass es Klopfsignale und somit Zeichen für Überlebende an Bord gab. Seydoux spielt ihre Verzweiflung aufopferungsvoll aus und gehört damit zu den besten Elementen des Films, der insbesondere als dokumentarisch anmutende Milieustudie gut funktioniert. Wirklich nahe gehen einem die Figuren jedoch nicht, da die Charakterisierung dann doch einfach zu oberflächlich und merkwürdig distanziert beobachtet bleibt.

Das U-Boot Kursk
Das U-Boot Kursk © New KSM
Ein weiterer Strang ist der des russischen Admirals, der von „Toni Erdmann“-Star Peter Simonischek sympathisch verkörpert wird. Seine Bemühungen, Hilfe zu leisten, werden immer wieder untergraben, weswegen ihm die Hände gebunden bleiben. Parallel dazu beobachtet der britische Commodore David Russell (Colin Firth) das Geschehen frustriert, da seine Flotte durchaus die Möglichkeit hat, schnell einzugreifen. Doch gerade die alte Garde Russlands, die hier von Max von Sydows Admiral Petrenko verkörpert wird, wartet zu lange und lässt die Besatzung lieber sterben, als dass andere Mächte die Unterlegenheit Russlands zu Tage fördern. Wie auch schon bei „Chernobyl“, der anderen 2019 erschienenen Chronik russischer Sturheit und eines verknöcherten politischen Apparats, ist es jedoch letztlich falscher Stolz und Angst vor der Verbreitung von Geheimnissen, die eine zügige Rettung der tapferen Seeleute verhindert.

Die Situation an Bord wird authentisch von Vinterberg und seinem Stammkameramann Anthony Dod Mantle eingefangen, jedoch erreicht der Film merkwürdigerweise nie die klaustrophobischen Höhen ähnlich gearteter Filme. Etwas aufgesetzt wirkt jedoch der irritierende Wechsel des Bildformats, der erst beim Ausfahren der Kursk von 1.66:1 ins 2.39:1-Breitbild wechselt. Vielen Zuschauern wird der Ausgang der Geschichte bekannt sein, wodurch nie wirklich echte Spannung aufkommt. Ein gewisses beklemmendes Gefühl ist durchaus gegeben, doch durch zahlreiche verständliche Perspektivwechsel nach außen kann „Kursk“ sein klaustrophobisches Potential nur bedingt ausschöpfen. Viel mehr funktioniert der Film als tragische Chronik einer vermeidbaren Katastrophe und als gelungenes Portrait eingelebter Kameradschaft.

Colin Firth in Kursk
Colin Firth in Kursk © New KSM
Bild
Die Farbpalette von „Kursk“ ist adäquaterweise größtenteils in eher triste und bläuliche Töne gehalten, überzeugt aber durchweg mit Natürlichkeit. Ästhetisch mutet der digital auf Arri Alexa Mini aufgezeichnete Film tatsächlich so an, als könnte er aus der Zeit der dargestellten Ereignisse passen. Schärfe- und Detaillevel sind meist sehr gut, während Kontraste und Schwarztöne bewusst etwas weicher erscheinen.

Ton
Die akustische Umsetzung überzeugt dank einnehmender Surround-Unterstützung auf allen Kanälen, die die lebhafte Situation an Bord des U-Bootes sehr gut veranschaulicht. Hier tummeln sich zahlreiche präzise eingesetzte atmosphärische Geräusche, die gepaart mit hohem Dynamikumfang und immer wieder druckvollem Einsatz des Subwoofers für Stimmung sorgen. Stimmen und Dialoge sind jederzeit klar und verständlich.

Extras
Das Bonusmaterial erlaubt leider nur einen kurzen und oberflächlichen Blick in Form zweier Featurettes auf die Hintergründe der Produktion.
• Making of (06:25 Min.)
• U-Boot-Featurette (05:29 Min.)
• Trailershow
• Bildergalerie


Fazit:
Thomas Vinterberg liefert mit „Kursk“ die Chronik einer vermeidbaren Katastrophe und bittere Anklage eines verknöcherten politischen Apparats, der aus falschem Ehrgefühl und Paranoia den sinnlosen Tod einer U-Boot-Mannschaft zu verantworten hat. Der Film ist authentisch und aufwändig in Szene gesetzt, überzeugt von menschlicher Seite, bleibt aber nur gemächlich packend.


by Florian Hoffmann
Bilder © New KSM




Kursk - Trailer



Von Interesse: