Kin-Dza-Dza! (Special Edition) (Blu-ray + Bonus-DVD) - Blu-ray

Blu-ray Start: 29.10.2021
FSK: 12 - Laufzeit: 133 min

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Inhalt

Drück nie auf Knöpfe, die du nicht kennst! Wladimir Nikolajewitsch wollte nach der Arbeit nur kurz noch Nudeln kaufen, als der junge Student Gedewan ihn auf der Straße anspricht: Genosse, dort steht ein Mann, der sagt, er sei ein Außerirdischer! Als sie ihm helfen wollen, erklärt dieser mit einem Gerät in der Hand, er hätte sich verirrt und bräuchte nur die aktuellen Koordinaten, um sich via Knopfdruck nach Hause beamen zu können. Ungläubig drückt Wladimir aus Spaß selbst auf den Knopf ... und - zack! - stehen er und Gedewan auf dem Planeten Plük mitten im Nichts, umgeben von Sand, soweit das Auge reicht. Und nun?

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Blu-ray Details

Medienanzahl: 2
Regionalcode: 2
Vertrieb: Alive / Bildstoerung
Tonformate:
Russisch (Dolby Digital 2.0 Mono)
Untertitel:
Deutsch
Bildformat: 1,37:1 (1080/24p)
Bonusmaterial:
- 28-stg. Booklet
- Ein Mann vom Planeten Plük (ca. 45 Min.), Georgi Danelija - Zwischen Fiktion und Realität (ca. 39 Min.)
- Interview mit Regisseur Geirgi Danelija (ca. 15 Min.)
- Trailer

Video on demand - Kin-Dza-Dza!

DVD und Blu-ray | Kin-Dza-Dza! (Special Edition) (Blu-ray + Bonus-DVD)

Blu-ray
Kin-Dza-Dza! (Special Edition) (Blu-ray + Bonus-DVD) Kin-Dza-Dza! (Special Edition) (Blu-ray + Bonus-DVD)
Blu-ray Start:
29.10.2021
FSK: 12 - Laufzeit: 133 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Kin-Dza-Dza! (Special Edition) Kin-Dza-Dza! (Special Edition)
DVD Start:
29.10.2021
FSK: 12 - Laufzeit: 128 min.

Blu-ray Kritik - Kin-Dza-Dza! (Special Edition) (Blu-ray + Bonus-DVD)

Blu-ray Wertung:
Film: | 7/10
Bild: | 8/10
Ton: | 8/10
Extras: | 9/10
Gesamt: | 7/10


Bildstörung hat letztes Jahr mit „Komm und sieh“ einen Klassiker und Meilenstein des sowjetischen Kinos veröffentlicht und nun erscheint mit „Kin-dza-dza“ direkt der nächste. Der zweiteilige Spielfilm von Regisseur Georgi Danelija („Marathon im Herbst“) gilt in Russland als Kultfilm, was vor allem auf die vielen legendären Begriffe und Zitate zurückzuführen ist. Trotzdem war es lange Zeit nur schwer möglich, „Kin-dza-dza“ außerhalb von Russland zu erwerben. Jetzt bekommen Filmliebhaber aber endlich die Chance, sich die SciFi-Satire anzusehen und das lohnt sich vor allem für diejenigen, welche mit speziellen Komödien etwas anfangen können.

Szene aus Kin-Dza-Dza!
Szene aus Kin-Dza-Dza! © Bildstoerung
Handlungsort des Filmes ist der Wüstenplanet „Plük“, welcher in der Galaxis „Kin-dza-dza“ liegt. An diesen Ort werden die beiden Sowjets Wladimir (Stanislaw Ljubschin) und Gedewan (Lewan Gabriadse) zufällig gesendet, als sie einem Einwohner des Planeten auf der Erde begegnen. Der Film thematisiert die Schwierigkeiten der beiden, sich auf diesem fremden Planeten zurecht zu finden und wieder nach Hause zu kommen. Dabei treffen sie auf zwei Bewohner (Juri Jakowlew & Jewgeni Leonow), die Wladimir und Gedewan helfen wollen im Austausch gegen Streichhölzer, welche auf Plük als sehr wertvoll gelten. Es treten aber unvorhersehbare Probleme auf.

Das erste Aufeinandertreffen zwischen den Menschen und den Bewohnern Plüks ist direkt eines der Highlights im Film, denn dieses verläuft ziemlich problematisch. Die Sprache der Einheimischen besteht größtenteils aus dem Begriff „Ku“ und so ist die Kommunikation zu Beginn sehr schwierig. Erst im Laufe des Filmes lernen die Plükaner russisch. Dieses Kennenlernen einer anderen Kultur und dieser fremden Welt nimmt einen großen Platz im Film ein. Ebenso fangen die Menschen an die fremde Sprache der Plükaner zu lernen, wodurch der Respekt, der im Laufe des Filmes entsteht, zwischen den beiden Völkern sogar über die Sprache transportiert wird. Deswegen nimmt das gesprochene Wort einen wichtigen Teil ein. So ist es schade, dass alle Zuschauer, die der russischen Sprache nicht mächtig sind, nie den vollen Humor nachvollziehen können, da unter anderem mit Anagrammen oder georgischen Begriffen gespielt wird. Bei dieser Intelligenz im Humor fühlt man sich direkt an Monty Python („Das Leben des Brian“) erinnert.

Szene aus Kin-Dza-Dza!
Szene aus Kin-Dza-Dza! © Bildstoerung
Auch die Figuren können überzeugen. Vordergründig bleiben natürlich die beiden Bewohner des Planeten Plük im Kopf, welche durch ihr skurriles Auftreten sofort neugierig machen. Sie führen die Besucher von der Erde, die im Endeffekt den Zuschauer widerspiegeln, in diese dystopische Welt hinein. Wenn über die Regeln und die Gesellschaft von Plük gesprochen wird, fühlt man sich direkt an unsere Gegenwart erinnert. Diese Assoziationen sind natürlich gewollt, wodurch unter der Komik versteckt, wichtige Fragen gestellt werden. Auf dem Planeten Plük wird die Bevölkerung nämlich in zwei Gruppen geteilt: in die „Tschatlanen“ und in die „Pazaken“. Tschatlanen sind privilegiert, Pazaken werden unterdrückt. Einen äußerlichen Unterschied kann man zwischen den Gruppen jedoch nicht erkennen, nur ein Handgerät ermittelt die Zugehörigkeit. Diese offensichtliche Kritik an der sowjetischen Gesellschaft, welche man aber ebenso auf unsere anwenden kann, ist nur eine der vielen Allegorien. Das Setting unterstützt diesen dystopischen Gedanken, denn Plük besteht fast nur aus Wüste.

Insgesamt bietet „Kin-dza-dza“ also viele spannende Elemente, die weit über eine pure Komödie hinausgehen. Dennoch benötigt man für die knapp 130 Minuten einiges an Sitzfleisch. Deswegen kann es für einige Zuschauer vielleicht hilfreich sein, den Film in zwei Teilen zu sehen. „Kin-dza-dza“ ist in zwei gleichlange Teile zerlegt, wodurch man beinahe zu einer Pause eingeladen wird. Etwas kürzer hätte der sowjetische Klassiker also gerne sein dürfen. Gerade die erste Hälfte ist schon sehr ruhig gehalten, in den zweiten 65 Minuten passiert deutlich mehr, wodurch sich das Durchkämpfen schließlich lohnt.

Szene aus Kin-Dza-Dza!
Szene aus Kin-Dza-Dza! © Bildstoerung
Bild:
Eigentlich haben Regisseur Georgi Danelija und Kameramann Paul Lebeschew für „Kin-dza-dza“ hochwertiges Kodak-Filmmaterial erhalten, aber um das Wüsten-Setting zu untermauern, beschlossen sie dieses abzugeben, um stattdessen auf körnigen sowjetischen DS-Farbfilm zu drehen. Die Restauration des Materials ist in den meisten Szenen wirklich gelungen, nur hin und wieder schleichen sich leichte Qualitätsunterschiede ein.

Ton:
Bildstörung präsentiert „Kin-dza-dza“ im russischen Originalton mit deutschen Untertiteln, wobei keine großen Probleme auffallen. Das Alter und die Produktion des Filmes merkt man jedoch selbstverständlich an.

Extras:
Wiedermal liefert Bildstörung tolle Extras ab, welche aber leider, wie gewohnt, nur auf der DVD zu sehen sind. Auf der Disc sind zwei spannende Beiträge über den Film und den Regisseur Georgi Danelija enthalten. Zudem findet sich außerdem noch ein kurzes Interview mit dem Filmemacher. Insgesamt dauert das Bonusmaterial etwas mehr als anderthalb Stunden. Ein Booklet ist ebenfalls enthalten. Die Verarbeitung und das Aussehen des Schubers ist sehr gelungen.


Fazit:
„Kin-dza-dza“ verliert bestimmt etwas an seiner Wirkung, wenn man der russischen Sprache nicht fähig ist. Dennoch ist der Film von Georgi Danelija immer noch eine unterhaltsame Erfahrung, die durch die unzähligen kreativen Ideen zum absoluten Kultfilm avancierte. Experimentierfreudige Filmliebhaber werden sicherlich nicht enttäuscht werden.


by Lukas Weinandy
Bilder © Alive / Bildstoerung




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