Kill the Messenger - Blu-ray

Blu-ray Start: 21.01.2016
FSK: 12 - Laufzeit: 112 min

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Inhalt

Es kann lebensgefährlich sein, die Wahrheit herauszufinden. Ganz besonders, wenn es dabei um Geheimdienste und ihre Verstrickung in den internationalen Drogenhandel geht.

Der Journalist Gary Webb (Jeremy Renner) hört nun einmal nicht auf solche als Ratschlag getarnte Drohungen ist einem gewaltigen Politskandal auf der Spur: US-Geheimdienste stecken mit Drogenkartellen aus Mittelamerika unter einer Decke. Sie sorgen dafür, dass Tonnen von Crack ungehindert ins Land kommen können. Mit dem Geld wird in Nicaragua der Kampf der Contra-Rebellen gegen die Regierung finanziert. Webb recherchiert auf den Straßen von Los Angeles, in Nicaragua und auf den Fluren der Macht. Seine Artikel schlagen im ganzen Land hohe Wellen. Doch damit ist Webb einen Schritt zu weit gegangen. Nun beginnt für ihn erst der eigentliche Kampf: um die Wahrheit, sein Ansehen und schließlich auch um seine Familie...

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Blu-ray Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Universal Pictures
Tonformate:
DTS-HD Master Audio 5.1 (GB)
DTS Digital Surround 5.1 (D)
Untertitel:
D, GB, DK; FIN, N, S
Bildformat: 16:9 Widescreen (2.40:1) 1080p HD
Bonusmaterial:
- UNVERÖFFENTLICHTE SZENEN
- KILL THE MESSENGER: DIE STARBESETZUNG
- CRACK IN AMERIKA
- DREHARBEITEN IN GEORGIA
- FILMKOMMENTAR MIT REGISSEUR MICHAEL CUESTA

Video on demand - Kill the Messenger

DVD und Blu-ray | Kill the Messenger

Blu-ray
Kill the Messenger Kill the Messenger
Blu-ray Start:
21.01.2016
FSK: 12 - Laufzeit: 112 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Kill the Messenger Kill the Messenger
DVD Start:
21.01.2016
FSK: 12 - Laufzeit: 107 min.

Blu-ray Kritik - Kill the Messenger

Blu-ray Wertung:
Film: | 8/10
Bild: | 9/10
Ton: | 9/10
Extras: | 6/10
Gesamt: | 8/10


Dramatische Thriller über investigativen Journalismus und den harten und oft desillusionierenden Kampf um die Wahrheit wie „Zeuge einer Verschwörung“ (1974), „Die Unbestechlichen“ (1976), „Das China Syndrom“ (1979), „The Insider“ (1999), „Shattered Glass“ (2003), „Zodiac“ (2007), „State of Play“ (2009) oder aktuell „Spotlight“ zeichnen sich durch ihre packende, oft wütende und aufwühlende Machart aus. Kill the Messenger SzenenbildZu dieser illustren Riege darf sich nun auch der überaus fesselnde und kompetent inszenierte „Kill the Messenger“ zählen. Wie so oft wird hier von realen Begebenheiten erzählt, eine David gegen Goliath-Geschichte, bei der sich der kleine Held aufbäumt, letztlich aber vom übermächtigen Gegner zerstört wird. Jeremy Renner brilliert in einer facettenreichen Rolle als investigativer Journalist Gary Webb des relativ kleinen Blattes San Jose Mercury News, der über die angebliche Unterstützung des Crack-Imports in die USA der nicaraguanischen Contras-Rebellenbewegung durch die CIA berichtet hat. Mit seinem Artikel „Dark Alliances“, der 1996 fast zehn Jahre nach dem Bürgerkrieg in Nicaragua und der Crack-Epidemie in den Vereinigten Staaten veröffentlicht wurde, sorgte Pulitzer-Preisträger Gary Webb für großes Aufsehen, jedoch wurde schnell klar, dass er sich mit einem zu großen Gegner angelegt hat. „Kill the Messenger“ ist eine mitreißende Chronik der Ereignisse, die auf faszinierende Weise das journalistische Prozedere darstellt, das hinter einem derartigen Artikel steht und zugleich das starke Portrait eines obsessiven Mannes ist, der versuchen muss seinen Job und sein Familienleben unter einen Hut zu bekommen.

Der Film von Regisseur Michael Cuesta („L.I.E.“, „Das Ende der Unschuld“, „Homeland“) und Drehbuchautor Peter Landesman („Parkland“, „Erschütternde Wahrheit“) zeigt jedoch auch einen packenden und voran preschenden Paranoia-Thriller, der ganz in der Tradition oben genannter Filme primär der Siebziger Jahre steht und ein düsteres und desillusionierendes Bild von Amerika zeigt. Dort erweist sich der Kampf um die Wahrheit und journalistische Freiheit als schwieriges Unterfangen, denn Webb wurden in der Folge seines Artikels immer wieder von vielen Seiten Steine in den Weg gelegt, es wurde weiter vertuscht und verschleiert und Webb wurde schließlich öffentlich diskreditiert.

Gary Webb ist bereits einige Jahre bei der San Jose Mercury News angestellt, wo ihm seine Arbeit als investigativer Journalist viel Ansehen einbrachte. Kill the Messenger SzenenbildDie Story, die ihm jedoch Mitte der Neunziger Jahre in die Hände fiel, war weit größer als alles, an was er zuvor gearbeitet hat. Als ihm die Freundin (Paz Vega) des wegen Drogenhandels vor Gericht stehenden Contra-Unterstützers Oscar Danilo Blandón (Yul Vasquez) vertrauliche Dokumente aushändigt, die nahe legen, dass in den Achtziger Jahren eine amerikanische Unterstützung der nicaraguanischen Rebellen vorlag, kann Webb nicht anders, als die Spur zu verfolgen. Eigentlich ist so eine heiße Story zu groß und gefährlich für eine kleine Zeitung wie die Mercury News, die nicht über die Expertise und rechtlichen Mittel verfügt wie die großen Publikationen, doch Webbs Vorgesetzte Anna Simmons (Mary Elizabeth Winstead) und Jerry Ceppos (Oliver Platt) unterstützen das Vorhaben des Journalisten. Webb reist hierfür nach Nicaragua, wo er unter anderem den dort inhaftierten Drogenhändler Norwin Meneses (Andy Garcia) trifft, der angibt, dass die CIA und die US-Regierung den Crack-Drogenhandel in die urbanen Zentren der USA zumindest offen gebilligt haben, um den Contras finanzielle Mittel im Kampf gegen die linksgerichtete Regierung Sandinistas zu verschaffen. Webb recherchiert weiter und trifft auf weitere vertrauenswerte Quellen, die in die damalige Situation involviert waren, woraufhin er schließlich den kontroversen Artikel „Dark Alliances“ veröffentlicht. Die Publikation verbreitet sich (auch dank des gerade aufkommenden Internets) wie ein Strohfeuer, denn die Anschuldigungen gegen den US-Geheimdienst und die damit einhergehenden Implikationen sind enorm. Selten zuvor schien das Sprichwort „Der Zweck heiligt die Mittel“ so schockierend wahr wie in diesem Fall. Nach zunächst euphorischer Resonanz werden jedoch auch schnell kritische Stimmen wach, u.a. von großen US-Blättern wie der L.A. Times oder der Washington Post, die – aus welchen Gründen auch immer – einige Punkte in Webbs Artikel als nicht ausreichend belegt erachten. Der Druck auf Webb wächst zusehends, schließlich auch von seinem eigenen Arbeitgeber, der den Artikel intern zur Recherche freigibt.

„Kill the Messenger“ ist ein leidenschaftlich gemachter Film, der den Zuschauer auf eine emotionale Achterbahn schickt. Cuesta lässt ihn an Webbs idealistischem Kampf teilnehmen, zeigt das Hoch des selbstbewussten und etwas großspurigen Journalisten, als ihm diese unglaubliche Geschichte in den Schoß fällt und er mit seinem Artikel eine folgenschwere Lawine in Gang setzt. Kill the Messenger SzenenbildIn einer prägnanten Szene trifft Webb in Washington auf den Anwalt Fred Weil (Michael Sheen), ein von mehreren realen Figuren inspirierter Charakter, die bereits in den Achtzigern Beziehungen zwischen den Contras und CIA aufgedeckt haben. Weil will Webb auf die Gefahren aufmerksam machen, die ihm bei Veröffentlichung des Artikels drohen, woraufhin der Journalist mit bezeichnender Naivität begegnet: „Aber es ist eine wahre Story.“ Weils entwaffnende Antwort kann man nahezu als Schlüsselsatz des Films verstehen: „Manche Geschichten sind zu wahr, um sie wiederzugeben.“

Cuesta inszeniert den Rechercheprozess Webbs präzise und mit ökonomischer Effizienz auf den Punkt gebracht, packt in relativ kurzer Zeit viele Informationen verständlich und packend in den Film, ohne je den Fokus zu verlieren. Spannende Inszenierung, akute thematische Relevanz und charakterbezogenes Drama gehen hier mit bemerkenswerter Leichtigkeit einher. Immer wieder arbeitet Cuesta auch reichlich Archivaufnahmen aus Nachrichten o.ä. in den Film ein, die zusätzlich als illustratives Element fungieren, wodurch der Zuschauer nie die Realität und Brisanz der Geschichte aus den Augen verliert. In der zweiten Hälfte des Films, als Webb zunehmend von allen Seiten (primär den Medien selbst) in die Schusslinie gerät und schließlich auch Paranoia und Verfolgungsangst in sein Leben tritt, nimmt der Film eine spannende Wende, die traurigerweise eben Realität war. Entscheidendes erzählerisches Element von „Kill the Messenger“ ist auch das Zusammenspiel von Webbs obsessiver Arbeitsweise mit seinem Familienleben. Die immer verlässliche Rosemarie DeWitt überzeugt hier als Webbs Ehefrau Sue, die mit ihrer Stärke und Ausstrahlung viel Präsenz zeigt und ihren Mann versucht auf Kurs zu halten.

Ganz und gar im Zentrum steht jedoch der brillante Jeremy Renner, der hier nach seinen Oscar-nominierten Darstellungen in „The Hurt Locker“ und „The Town“ sicher die beste Leistung seiner Karriere zeigt. Renner ist hier eine absolut magnetische Präsenz, er ist fokussiert, engagiert und energiegeladen, stets völlig glaubwürdig in seiner Rolle als investigativer Journalist. Renners Webb ist ein Getriebener auf der zunehmend verzweifelten Suche nach der Wahrheit, er ist feurig und intensiv, steht unter Strom und es spielt sich ganz viel hinter seinen Augen ab. Kill the Messenger SzenenbildDie vielen Gefühlszustände, durch die Webb im Film gehen muss, stellt Renner mit großem Facettenreichtum und nuanciertem Spiel dar. Cuesta und Landesman portraitieren Webb klar als mutigen, trotzigen und vorausschauenden Mann, klammern jedoch in einer angenehm differenzierten Darstellung seine menschlichen Schwächen und die Konflikte, die innerhalb seines Privatlebens aufkamen, nicht aus.

„Kill the Messenger“ erzählt auf inbrünstige Art und Weise eine wichtige und zeitgemäße Geschichte, die durch ihre latent nervöse Atmosphäre und Jeremy Renners aufsehenerregende Darstellung von Gary Webb zu jeder Sekunde packt. Cuesta und Landesman gelang es außerdem, die realen Hintergründe möglichst authentisch und mit bemerkenswerter Effizienz in einen knapp zweistündigen Film zu packen, ohne sich entscheidende historische Freiheiten zu nehmen. Webbs Story ist weit mehr als eine herkömmliche David gegen Goliath-Geschichte, denn hier wird mit klarem und ungeschöntem Blick eine ernüchternde und bittere Realität gezeichnet, wie letztlich das gänsehauterregende Ende zeigt. Die letzten Momente von „Kill the Messenger“ gehen unter die Haut und sorgen dafür, dass der Film lange nachwirkt.

Bild
Der analog aufgezeichnete „Kill the Messenger“ strahlt bildtechnisch viel Wärme aus. Hier ist man um ein realistisches Bildgefühl bemüht, das angesichts der ernsthaften Thematik nicht die Aufmerksamkeit auf sich selbst ziehen will. Die Farben sind reichhaltig und natürlich, die Kontrast- und Schwarzwerte auf einem durchgängig hohen Niveau. Schärfe und Details erweisen sich ebenfalls als exzellent. Insgesamt wird hier ein ästhetisch sehr ansprechendes Bild gezeigt, das fehlerlos auf Blu-ray transferiert wurde.

Ton
Akustisch überzeugt die Blu-ray vor allem durch seine sehr ausgewogene, dynamisch-immersive Soundkulisse mit präzise auf allen Kanälen verteilten atmosphärischen Geräuschen. Musik ertönt grundsätzlich auch sehr räumlich und gegebenenfalls auch entsprechendem Druck. Stimmen und Dialoge ertönen in bester Klarheit und auch ansonsten gibt es keinen Anlass zur Kritik.

Extras
Das Bonusmaterial der Blu-ray ist übersichtlich ausgefallen. Neben den obligatorischen entfernten Szenen (die nicht viel zum Film beigetragen hätten) gibt es drei sehr knappe EPK-Featurettes, die die Produktion und Hintergründe nur sehr oberflächlich anreißen. Entschädigt wird man jedoch durch einen guten Audiokommentar von Regisseur Micheal Cuesta, der sich als durchaus redselig erweist. In seinem Kommentar gibt Cuesta viel Aufschluss über die realen Hintergründe des Falls, nennt echte Namen der Beteiligten etc. Unveröffentlichte Szenen (mit optionalem Kommentar von Regisseur Michael Cuesta)
- Die Garage (02:43 Min.)
- Der Bau des Motorrads (01:25 Min.)
- „Wo ist Norwin“ (00:59 Min.)
- Die Idee (01:37 Min.)
- Mit Champagner anstoßen (01:38 Min.)
- Cleveland (00:44 Min.)
Kill the Messenger: Die Starbesetzung (02:31 Min.)
Crack in America (02:51 Min.)
Dreharbeiten in Georgia (02:09 Min.)
Audiokommentar von Regisseur Michael Cuesta


Fazit:
„Kill the Messenger“ ist ein wichtiger Film, der ein politisch und gesellschaftlich relevantes Thema enorm packend und mitreißend aufarbeitet. Die reale Geschichte hinter dem Film schockiert und wühlt zwangsläufig auf. Wer an investigativem Journalismus interessiert ist, wird von „Kill the Messenger“ fasziniert sein.


by Florian Hoffmann
Bilder © Universal Pictures




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