Höhere Gewalt - Blu-ray

Blu-ray Start: 24.04.2015
FSK: 12 - Laufzeit: 118 min

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Inhalt

Eine junge schwedische Familie macht Skiurlaub in den französischen Alpen. Die Sonne scheint, die Pisten sind herrlich, das Berg-Idyll perfekt. Doch plötzlich geschieht beim Mittagessen auf der Terrasse ihres Restaurants die Katastrophe: Eine Lawine rast mit voller Wucht auf die Familie zu. Panisch ergreift Mutter Ebba die beiden Kinder – panisch ergreift Vater Tomas… die Flucht. Als sich der Nebel legt, sind alle unversehrt. Das große Unglück ist zwar ausgeblieben, doch zurück bleibt der Schock über Tomas‘ Handeln. Die Kinder streiken, die Ehe kriselt und Tomas muss schwer mit seiner mangelnden Courage und seiner angeschlagenen Männlichkeit kämpfen.

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Blu-ray Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Alive / Alamode
Tonformate:
DTS-HD 5.1 Master Audio (Deutsch, Englisch / Schwedisch)
Untertitel:
Deutsch
Bildformat: 16:9 Widescreen (2.35:1) 1080p HD
Bonusmaterial:
- Interview mit dem Regisseur
- Making of
- Trailer
- Wendecover

Video on demand - Höhere Gewalt

DVD und Blu-ray | Höhere Gewalt

Blu-ray
Höhere Gewalt Höhere Gewalt
Blu-ray Start:
24.04.2015
FSK: 12 - Laufzeit: 118 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Höhere Gewalt Höhere Gewalt
DVD Start:
24.04.2015
FSK: 12 - Laufzeit: 113 min.

Blu-ray Kritik - Höhere Gewalt

Blu-ray Wertung:
Film: | 8/10
Bild: | 6/10
Ton: | 9/10
Extras: | 6/10
Gesamt: | 8/10


Das Drama von Regisseur Ruben Östlund (Play - Nur ein Spiel) ist ein vielfach geehrter Film. Beim renommierten Festival in Cannes gewann „Höhere Gewalt“ den Preis der Jury und wurde bei den „Critics Choice Award“ als bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet. Zudem erhielt er eine Golden Globe-Nominierung 2015. Als man für die „Oscars“ 2015 nicht berücksichtigt wurde, sorgte der 40-jährige Östlund mit einem hochgeladenen Video für Aufmerksamkeit. Erst reagierte er fassungslos auf die Nicht-Nominierung, kurz darauf wurden daraus lautes Schluchzen und Geschrei. Dieses Video ist in seiner gesamten Länge auch im Bonusmaterial der Blu-ray zu finden.

Tomas (Johannes Bah Kuhnke) und seine Frau Ebba (Lisa Loven Kongsli) fahren mit ihren beiden Kindern Vera (Clara Wettergren) und Harry (Vincent Wettergren) für einen Skiurlaub in ein Luxushotel nach Frankreich. Die idyllische Landschaft verspricht einen herrlichen Urlaub, zumal Tomas endlich mal Zeit für seine Familie hat und mal nicht arbeiten muss. Ein kurzer Augenblick verändert jedoch alles. Die vier sitzen auf der Veranda eines Restaurants und haben einen wunderschönen Blick auf das Schneebergpanorama. Dort bricht eine kontrollierte Lawine aus. Diese nähert sich jedoch und wird immer bedrohlicher. Tomas bekommt Panik, greift Handy und Handschuhe und rennt weg, lässt seine Familie hilflos zurück. Es passiert nichts, da die Lawine das Restaurant nicht erreicht. Doch emotional ist ein Bruch in der familiären Beziehung entstanden. Kann dieser gekittet werden?

Die Geschichte ist stark inszeniert, weil sie einen anderen Ansatz wählt und das Klischee des starken Mannes, der seine Familie beschützt gekonnt umkehrt und die Folgen einer solchen Entscheidung beleuchtet. Dieser Ausgangspunkt erzeugt große Spannung. Der Zuschauer ist von Beginn gefesselt, was auch an der Ruhe, Distanziertheit und Intensität der Bilder liegt. Nach der Lawinenszene ist der Zuschauer am Werdegang des Filmes interessiert und verfolgt das Geschehen noch gebannter. Dabei tritt jedoch auch die größte Schwäche von „Höhere Gewalt“ zutage. Denn die Handlungen der Charaktere sind zwar nachvollziehbar, doch macht sie das nicht gleich sympathisch. Im Gegenteil, in einigen Szenen werden die Nerven des Zuschauers auf eine Belastungsprobe gestellt, weil sowohl Tomas, als auch Ebba einige unangenehme Züge haben, die stellenweise überhand nehmen. Hier mangelt es in den letzten Details an der Balance. Und genau das macht die Entscheidung der „Oscar“ Jury, den Film nicht unter die besten fünf fremdsprachigen Filme zu wählen, verständlich. So bitter das auch für Östlund sein mag.
Dennoch gibt es auch starke zwischenmenschliche Szenen, in denen hervorragend die Probleme einer Beziehung dezidiert werden. So bleibt trotz der kleineren Schwächen ein sehr sehenswerter, Diskurs anregender Film übrig, der auf jeden Fall zu den interessantesten Werken des vergangenen Jahres zählt.

Außerdem können die Nebenkategorien überzeugen. Das gilt für die herausragende, intensive Kameraführung, die wundervollen, kontrastreichen Locations und die klug ausgewählte Musikuntermalung. Alle tragen viel zur Atmosphäre bei. Auch die aufwendigen Spezialeffekte und die Ausstattung sind Pluspunkte.

Der Cast ist hierzulande eher unbekannt. Doch Kuhnke und Kongsli, die beiden Hauptdarsteller, können mit insgesamt guten Leistungen punkten. Am stärksten ist allerdings der bekannteste Schauspieler des Filmes. Kristofer Hivju (Game of Thrones, The Thing, Einer nach dem Anderen) stellt hier seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis und spielt eine kleine, aber sehr eingängige Nebenrolle.

Die Blu-ray Umsetzung ist solide. Das Bild ist immer wieder krislig, flackernd und an den Kanten unscharf, teilweise auch verwaschen, in vielen Szenen hingegen klar und scharf. Am Ton gibt es nichts auszusetzen. Im 5.1 DTS HD Sound-Format vorliegend ist dieser zudem exzellent abgemischt, voller Details und angenehm laut. Die Extras sind in Ordnung. Ein knapp 18-minütiges Interview mit Östlund, ein 12-minütiges Making-of, welches die Entstehung der Lawinensequenz erklärt


Fazit:
Starker, aber nicht überragender Film aus Schweden mit einer hochinteressanten, alle Klischees konterkarierenden Ausgangslage, die bis auf einige kleine Schwächen auch gut ausgeführt ist.


by Stefan Bröhl
Bilder © Alive / Alamode




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