Good Night, and Good Luck - Blu-ray

Blu-ray Start: 21.07.2016
FSK: 12 - Laufzeit: 93 min

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Inhalt

1953 in den USA. Der einflussreiche Senator Joseph McCarthy inszeniert eine landesweite Hexenjagd gegen vermeintliche Kommunisten und Andersdenkende, klagt Unschuldige in Schauprozessen an und zerstört ganze Existenzen. Auch im Newsroom von CBS ist die Angst angekommen. Doch schließlich erhebt der respektierte Fernsehmoderator Edward R. Murrow (David Strathairn) seine Stimme. Unter dem Motto "Fakten statt Mutmaßungen" berichtet er in seiner Sendung "See it Now" über einen Piloten, der ohne triftigen Grund aus der Luftwaffe ausgeschlossen wurde. Schnell bringt Murrow die Armee, aber auch Werbekunden und seine Chefs gegen sich auf. Doch er und seine Mitstreiter, angeführt von dem Produzenten Fred Friendly (George Clooney) und dem Reporter Joe Wershba (Robert Downey Jr.), bleiben standhaft. In der nächsten Sendung nehmen sie McCarthy selbst ins Visier. Der holt schnell zum Gegenschlag aus.

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Blu-ray Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Studiocanal Home Entertainment
Tonformate:
DTS-HD 5.1 Master Audio (Deutsch, Englisch)
Untertitel:
Deutsch
Bildformat: 16:9 Widescreen (1,78:1) 1080p HD
Bonusmaterial:
Audiokommentar George Clooney und Grant Heslov, Interview mit George Clooney, Die Hintergrundstory des Films, Filmfestival Venedig Special, Trailer

Video on demand - Good Night, and Good Luck

DVD und Blu-ray | Good Night, and Good Luck

Blu-ray
Good Night, and Good Luck Good Night, and Good Luck
Blu-ray Start:
21.07.2016
FSK: 12 - Laufzeit: 93 min.

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Blu-ray Kritik - Good Night, and Good Luck

Blu-ray Wertung:
Film: | 10/10
Bild: | 8/10
Ton: | 8/10
Extras: | 7/10
Gesamt: | 9/10


Fernsehjournalist und -moderator Edward R. Murrow (David Strathairn) und Produzent Fred Friendly (George Clooney) vom Fernsehsender CBS machen in ihren Sendungen in den 50er Jahren darauf aufmerksam, dass Senator Joseph McCarthy eine ausufernde Hetzkampagne gegen Kommunisten in Amerika führt. Dabei häufen sich immer mehr Fälle, bei denen McCarthys Beamte mit fadenscheinigen Argumenten und großer Willkür gewöhnliche Bürger beschuldigen sowie als vermeintliche Staatsfeinde zu Anhörungen zitieren und verhören. Good Night, and Good Luck SzenenbildDie herrschende Atmosphäre aus Unsicherheit macht sich auch unter den Journalisten (u. a. Jeff Daniels, Robert Downey Jr., Patricia Clarkson, Ray Wise) von CBS breit.
Murrow und Friendly decken im Zuge ihrer Recherchen die lückenhafte Beweisführung auf und stellen in ihrer Sendung trotz der wachsenden Gefahr, selbst als Kommunisten diffamiert zu werden, die Methoden von McCarthy in Frage. Aufgrund ihrer zunehmenden, kritischen Berichterstattung kriegen Murrow und Friendly nicht nur Druck vom Senderchef (Frank Langella), sondern werden auch seitens McCarthys nicht von Anschuldigungen und Verleumdungen verschont.

George Clooney verfilmte als Regisseur und als Autor mit Grant Heslov auf realen Ereignissen basierend in „Good Night, and Good Luck“ den couragierten Kampf von Edward R. Murrow und Fred Friendly gegen die fragwürdige und Bürgerrechte missachtende Hetzkampagne des Politikers Joseph McCarthy im Amerika der 50er Jahre, welche unter dem Vorwand geführt wurde, Amerika vor dem Kommunismus und vor Staatsfeinden schützen zu wollen.
Zu diesem Zweck konnte Clooney einige bekannte und angesehene Schauspieler mobilisieren, die allesamt eine gute Darstellung abliefern. Allen voran jedoch David Strathairn, der hier enorm überzeugend die Rolle von Edward R. Murrow übernimmt.

Der Film spielt größtenteils in den Büroräumen und Studios von CBS und ist konsequent in Schwarz-weiß gehalten. Diese Stilentscheidung gibt dem Film einerseits ein altmodisches Flair, sodass man sich besser in die damalige Zeit hineinversetzt fühlt. Good Night, and Good Luck SzenenbildAndererseits kann man es auch als symbolische Stilentscheidung verstehen, dass die Wahrheit ebenso wie die Farbgebung des Films selten schwarz oder weiß, sondern oftmals grau und damit eine Abstufung zwischen den beiden Kontrasten ist, so wie die gewissenhafte Auseinandersetzung mit einer Thematik, die daraufhin gebildete Meinung und ein gut recherchierter und differenzierter (Fernseh-)Beitrag nicht nur Extreme kennt, sondern auch die Schattierungen dazwischen berücksichtigt.

Die Kamera macht an ausgewählten und passenden Stellen im Film viele kleine Schwenks und Schnitte, wodurch Tempo und Dynamik visualisiert werden, ohne dass es für den Zuschauer zu hektisch oder nicht mehr nachvollziehbar wird. Ein Paradebeispiel dafür sind die Redaktionssitzungen und die Aufzeichnungen von Murrows Sendung. Durch die Kameraführung fühlt man sich sehr gut mitten in die Redaktionssitzung hineinversetzt, da die Kameraperspektiven so gewählt werden, dass das Bild selten das Gesicht jedes einzelnen Sprechers perfekt sichtbar einfängt, sondern man viele Gesprächsteilnehmer von der Seite, von gegenüber und von hinten sieht oder indem man an anderen Leuten vorbei schaut. Dadurch sieht wie man die jeweilige sprechende Person so, wie man sie tatsächlich sehen würde, wenn man selbst in einem Redaktionsraum voller Menschen sitzen, an ihrer Konversation teilnehmen und zum jeweiligen Sprecher hinüberschauen würde.
Allerdings ist nicht der komplette Film und alle Dialoge mit vielen kleinen Schnitten und Kameraschwenks versehen, sondern nur jene Stellen, an denen es Sinn macht und der Zuschauer ein Gefühl für die vorherrschende Dynamik bekommen soll. Einige Szenen sind auch in längeren, ruhigen Einstellungen und ohne häufige Schnitte gefilmt. Good Night, and Good Luck SzenenbildWenn beispielsweise die beteiligten Journalisten in einem Diner den Erfolg ihrer Sendung feiern, sorgt die Kamera auch dafür, dass man ebenso ein Gefühl für die gemütliche Atmosphäre dieser Situation bekommt, wie sie zuvor dafür gesorgt hat, dass man ein Gefühl für die dynamische Atmosphäre der Redaktionssitzung und der Dreharbeiten der Sendung bekommen hat.

Als Soundtrack sind Balladen von der Sängerin Dianne Reeves und einer Jazz-Band als Füller zwischen den Szenenwechsel eingebaut, während man einen Blick in ein Tonstudio von CBS wirft, wo der entsprechende Song gerade aufgezeichnet wird. Diese Auftritte finden alle 23 Minuten statt, was in etwa der typischen Laufzeit einer Sendung in den fünfziger Jahren entspricht.
Dadurch, dass der Soundtrack in die Szenerie der Handlung eingebettet ist, wirkt er viel organischer, als es normalerweise bei vielen Filmen der Fall ist. Zudem erfüllt er so neben der akustischen Untermalung eine weitere, praktische Funktion, da man sich umso mehr in den Film und in die Studio-Umgebung hineinversetzt fühlt, wenn der Soundtrack des Films nicht nur als Soundtrack wahrnehmbar ist, sondern als etwas, das sich gerade innerhalb der CBS-Studios parallel zu der Haupthandlung abspielt. So ist die Immersion für den Zuschauer, sich in den Studios von CBS zu befinden, höher, da der Soundtrack organisch in die Umgebung eingebunden ist.

Den Schwerpunkt des Films bildet seine Thematik, die größtenteils durch die Dialoge transportiert wird. Die Dialoge sind gut und intelligent geschrieben. Insbesondere die Beiträge in der Sendung von Edward R. Murrow sind sowohl wortgewandt als auch von ihrer Argumentation schlüssig und ihrem geistigen Inhalt gut durchdacht. Das ist unter anderem der Tatsache geschuldet, dass die Ansprachen von Murrow auch auf seinen tatsächlichen Reden basieren, wie bspw. die Dankesrede bei einer Preisverleihung zu Beginn des Films. Good Night, and Good Luck SzenenbildSelbst diese Gelegenheit nutzte der gewissenhafte Journalist nicht dazu, um sich auf seinem Ruhm auszuruhen oder um sich im Scheinwerferlicht zu sonnen, sondern um auf die Verantwortung und die Möglichkeiten der Medien (in diesem Fall das Fernsehen) hinzuweisen, nicht nur zur Ablenkung, sondern auch zur Aufklärung von Menschen beitragen zu können.
Ferner setzt sich „Good Night, and Good Luck“ mit der Meinungs- und Pressefreiheit sowie der Wahrung von Bürgerrechten trotz politisch heikler Situationen auseinander. Menschen mit fehlgeleiteten, politischen Ambitionen, die es verstehen, die Angst der Menschen für ihre eigenen politischen Zwecke zu instrumentalisieren, sollten nicht unterstützt oder ignoriert, sondern kritisch betrachtet werden, da diese andernfalls ihre Macht dazu missbrauchen, menschliche Werte einzuschränken und jede Form von Kritik mit fragwürdigen Mitteln zu unterbinden, um ihre eigene Machtposition zu erhalten.
Trotz Angst und Bedrohung dürfen demokratische Rechte und Freiheiten nicht vergessen werden sowie auch jene nicht unterstützt werden sollten, die behaupten, mit dem Eintausch dieser Freiheiten und Rechte Schutz und Sicherheit gewährleisten zu können. Die Möglichkeit, sich eine eigene Meinung zu bilden und diese ohne Angst vor politischen Repressalien äußern zu können, ist ebenso ein substanzielles Grundrecht wie eine unabdingbare Voraussetzung, um einen sinnvollen politischen Diskurs sowie einen friedlichen Meinungsaustausch oder eine hilfreiche Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Problemen zu gewährleisten.

Die Bild- und Tonqualität der Blu-ray ist sehr gut. Good Night, and Good Luck SzenenbildNeben dem Film wartet die Disc mit einem Audiokommentar von George Clooney und Grant Heslov, einem fast 35 minütigen Interview mit George Clooney, einem etwa 15 minütigen Making Of mit den Filmschaffenden unter dem Titel „Die Hintergrundstory des Films“ und einem etwa 7 Minuten langen Video über die Filmfestspiele in Venedig auf. Schließlich befindet sich noch ein Trailer zu „Good Night, and Good Luck“ auf der Blu-ray. Als zusätzliche Extras wäre es schön gewesen, wenn die Blu-ray auch die Originalaufnahmen von Murrows Sendung als Bonusmaterial beinhalten würde. Weitere Trailer sind zu „Der dritte Mann“, „Männer, die auf Ziegen starren“, „Bauernopfer – Spiel der Könige“ und „Verräter wie wir“ auf der Disc verfügbar.


Fazit:
„Good Night, and Good Luck“ ist ein kluges und reflektiertes Plädoyer für die Meinungs- und Pressefreiheit sowie ein Appell an Medien und Journalisten, sich ihrer Verantwortung, Unabhängigkeit und Integrität bewusst zu werden, insbesondere wenn es darum geht, auf die Verletzung oder Einschränkung von Bürgerrechten aufmerksam zu machen und gegenüber der Politik als Korrektiv zu fungieren oder die Methoden von Machthabern in Frage zu stellen und offen zu kritisieren.
Ebenso wird davor gewarnt, jenen Politikern Macht zu gewähren und diese unbehelligt ausüben zu lassen, welche die Bedürfnisse der Menschen, wie beispielsweise das Bedürfnis nach Sicherheit, als Vorwand dafür nehmen, um demokratische Grundrechte einzuschränken und gleichzeitig insgeheim jede Form von öffentlicher Kritik auszuhebeln.
Gleichzeitig fordert der Film die Medienschaffenden dazu auf, ihre Reichweite und ihren Einfluss nicht nur dazu zu nutzen, die Massen zu zerstreuen, abzulenken und zu unterhalten, sondern sie auch zu informieren, zu bilden und aufzuklären.
Diesem Anspruch wird „Good Night, and Good Luck“ selbst ebenfalls gerecht, denn er regt zum Nachdenken an und ist nicht nur ein sehr guter und intelligenter, sondern auch ein wichtiger Film, dessen zeitlose Thematik noch heute Relevanz besitzt.


by Christoph Fitzon
Bilder © Studiocanal Home Entertainment




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