Gloria - Das Leben wartet nicht - Blu-ray

Blu-ray Start: 27.12.2019
Digital VoD: 27.12.2019
FSK: 0 - Laufzeit: 102 min

Gloria - Das Leben wartet nicht Blu-ray Cover -> zur Blu-ray Kritik

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Inhalt

Eigentlich ist Gloria (Julianne Moore) ganz zufrieden mit ihrem Leben: Sie ist Mutter zweier erwachsener Kinder, temperamentvoll, geschieden und nur hin und wieder etwas einsam. Ihre Tage verbringt sie mit einem langweiligen Bürojob, ihre Nächte frei und ungezwungen auf der Tanzfläche von Single-Partys in den Clubs von Los Angeles. In einer dieser Nächte trifft sie Arnold (John Turturro) – genau wie Gloria geschieden und Single. Was wie eine abenteuerliche Bilderbuch-Romanze voller Erotik und Schmetterlingen im Bauch beginnt, muss sich schon bald wichtigen Themen des Lebens wie Familie, Beziehungsfähigkeit und Verbindlichkeit stellen. Ist Gloria bereit für eine neue Liebe, trotz des emotionalen „Gepäcks“, das ein neuer Partner mit in die Beziehung bringt? Oder hält das Leben vielleicht doch noch weitere Überraschungen für sie parat?

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Blu-ray Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Alive / capelight pictures
Tonformate:
DTS-HD 5.1 Master Audio (Deutsch, Englisch)
Untertitel:
Deutsch
Bildformat: 16:9 Widescreen (2.39:1) 1080p HD
Bonusmaterial:
Trailer, Interview

Video on demand - Gloria - Das Leben wartet nicht

DVD und Blu-ray | Gloria - Das Leben wartet nicht

Blu-ray
Gloria - Das Leben wartet nicht Gloria - Das Leben wartet nicht
Blu-ray Start:
27.12.2019
FSK: 0 - Laufzeit: 102 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Gloria - Das Leben wartet nicht Gloria - Das Leben wartet nicht
DVD Start:
27.12.2019
FSK: 0 - Laufzeit: 98 min.

Blu-ray Kritik - Gloria - Das Leben wartet nicht

Blu-ray Wertung:
Film: | 8/10
Bild: | 8/10
Ton: | 8/10
Extras: | 1/10
Gesamt: | 8/10


Jeder Drehbuchautor und Regisseur steht vor einem gravierenden Problem. Wie versorge ich das Publikum mit genügend Informationen über die Welt und die Figuren, ohne dass es unnatürlich wirkt? Wenn Figuren sich lediglich über ihnen bereits bekannte Information unterhalten oder vollkommen gekünstelt reden, war man nicht fähig dieser Herausforderung angemessen begegnen. So irritiert man die Zuschauer und entfremdet diese zugleich vom Geschehen, man zerstört die Illusion. Idealerweise nutzt ein intelligenter Filmemacher bereits die erste Einstellung eines Films, um eine Aussage zu treffen. So zeichnet Sebastían Lelion mit seinem Kameramann Benjamin Echazarreta in „Gloria“, dem Remake zu dem ebenfalls von ihm inszenierten und mitgeschriebenen Original, bereits durch die intelligente Komposition des Opening-shots die vielleicht wichtigste Charaktereigenschaft seiner Protagonistin. In dem darauffolgenden Gespräch verrät man uns mit intelligenten Dialogen sofort den Namen der Figur, sowie ihre Jahre zurückliegende Scheidung. So hat der Zuschauer von Anfang an ein grundlegendes Verständnis dieser Figur, weshalb schnell mitgerissen wird. So schafft es der Film bereits hier den Grundstein für die darauffolgende Geschichte zu legen.

Ein Straßenkünstler erregt Glorias (Julianne Moore) Aufmerksamkeit
Ein Straßenkünstler erregt Glorias (Julianne Moore) Aufmerksamkeit © SquareOne Entertainment / capelight pictures
Gloria (Julianne Moore), eine geschiedene Frau in ihren 50ern, lebt ein von Routine bestimmtes Leben. Durch ihre offene und gutherzige Art hat sie sich über die Jahre einen Kreis aus engen Freunden, sowie ihren mittlerweile ausgezogenen Kindern aufgebaut, doch fühlt sie sich nichts desto trotz meist einsam. So begibt sie sich nachts des Öfteren in einen der vielen Single-Clubs, wo sie eines Tages den ebenfalls geschiedenen Arnold (John Turturro) kennenlernt, mit dem sie sich schnell in eine Beziehung einlässt. Das anfängliche Glück weicht jedoch zunehmend den Problemen der vergangenen Scheidung, dem Umgang mit den eigenen Kindern, sowie dem eigenen Alter. So werden sowohl Arnold, vor allem aber Gloria zu einer Entscheidung gedrängt von dem nichts weniger als das eigene Glück abhängt…

So steht die hier bereits angedeutete Charakterentwicklung im Mittelpunkt. Während Gloria anfangs aufgrund ihrer wunderbar freundlichen Art, aber auch ihrer Einsamkeit stets für alle anderen da zu sein versucht und immer wieder für andere einsteht, gelingt ihr das bei ihr selbst kaum. Erst durch die aufkeimende Liebe zwischen ihr und Arnold merkt sie zunehmend, dass sie durchaus mehr vom Leben erwarten darf. Doch sind es die darauffolgenden Probleme und Herausforderungen, die Gloria als Person wahrlich wachsen lässt. So verblüfft man hier mit einer realitätsgetreuen Entwicklung, die auch das Herzstück des Films bildet, bis diese mit einem herausragenden Closing Shot beendet wird.

Es knistert zwischen Gloria (Julianne Moore) und Arnold (John Turturro)
Es knistert zwischen Gloria (Julianne Moore) und Arnold (John Turturro) © SquareOne Entertainment / capelight pictures
Von der ersten Sekunde an merkt man wie viel Überlegung in die Kameraarbeit und generell in die Inszenierung gesteckt wurde. Passend zu der sehr berührenden und intimen Geschichte (die leider einige wenige Szenen zu viel aufweist), befindet sich die Kamera oft sehr nahe an den Figuren. So entstehen durch die kreative Arbeit mit den Farben und der Beleuchtung, sowie intelligentes Color grading, wunderschöne und doch oftmals bedrückende Bilder, die vom stimmungsvollen Soundtrack oft traumhaft untermalt werden. Doch weiß man auf inszenatorischer Ebene vor allem mit einigen äußerst beeindruckenden One-shots (also lang anhaltende Einstellungen) zu beeindrucken. Gerade in diesen Momenten geht Julianne Moore geradezu auf als Gloria. Tatsächlich brilliert diese sowohl in den ruhigeren, verletzlichen als auch in den aufbrausenden Momenten, und verschwindet so vollkommen hinter dieser wunderbaren weiblichen Heldin. Eine Oscarnominierung wäre hier mehr als angebracht.

Durch das interessante Schnitttempo, sowohl in, als auch außerhalb der Szenen, wird der Titelfigur angenehm viel Platz eingeräumt. So schafft es der Film eventuell klischeehaftere Szenen zu überspringen und direkt zur Nächsten oder Übernächsten zu springen, die sofort den Zuschauer visuell mit genügend Information versorgt, damit dieser sich die inzwischen geschehenen Ereignisse selbst aus malen zu können. So kann man sich hier ein langsameres Erzähltempo erlauben, was wiederum der Charakterisierung der zentralen Figuren zu Gute kommt. Leider zerstört man so allerdings streckenweise leicht die Immersion, da man sich als Zuschauer immer wieder neu orientieren muss.
Arnold (John Turturro) und Gloria (Julianne Moore) versuchen es mit einem romantischen Wochenende in Las Vegas
Arnold (John Turturro) und Gloria (Julianne Moore) versuchen es mit einem romantischen Wochenende in Las Vegas © SquareOne Entertainment / capelight pictures


Bild:
Die durchdachten Bildkompositionen wurden überzeugend ins Heimkino transportiert. Gerade die überlegte Farbwahl kann in für die Blu-ray gewohnt hoher Auflösung überzeugen.

Ton:
Der stimmungsvolle Soundtrack funktioniert auch außerhalb des Kinos hervorragend. Insgesamt wurde die Tonspur passend abgemischt, weshalb die gesamte Akustik frei von Überlappungen ist.

Extras:
Zusatzmaterial von ca. 20 min ist hier auf der Blu-ray vorhanden, darunter ein Interview mit der Hauptdarstellerin und dem Regisseur.


Fazit:
Mit „Gloria“ entsteht ein berührendes, sowie wunderschönes Drama. Die zu Grunde liegende Charakterentwicklung fasziniert, während Julianne Moore das Publikum vollkommen verzaubert. Von der ersten, bis zur letzten Einstellung weiß hier auf allen Ebenen zu überzeugen.


by Sebastian Stegbauer
Bilder © Alive / capelight pictures




Gloria - Das Leben wartet nicht - Trailer



Von Interesse: