German Angst (uncut) - Blu-ray

Blu-ray Start: 15.05.2015
FSK: 18 - Laufzeit: 118 min

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Inhalt

Berlin: Ein junges Mädchen und ihr Meerschweinchen hausen scheinbar verlassen in einem Plattenbau. Doch immer wieder zieht es das Mädchen in ein Schlafzimmer, aus dem gedämpfte Schmerzensschreie dringen und das sie blutbefleckt wieder verlässt...
Ein gehörloses Pärchen wird von Neonazis attackiert und holt mit Hilfe eines mystischen Talismans zum brutalen Gegenschlag aus...
Der erfolgreiche Fotograf Eden wird Mitglied eines so geheimen wie mysteriösen Sexclubs, dessen Mitglieder sich mit dem Saft der Alraune zu ungeahnten ekstatischen Höhen aufschwingen. Mit unkontrollierbaren, höllischen Nebenwirkungen, wie sich zeigt...
GERMAN ANGST ist ein Mystery-Horror Episodenfilm, der mit drei urbanen Alptraum-Stories aus dem heutigen Berlin an die vergessene Horrortradition der 20er Jahre anknüpft. Die Kultregisseure Jörg Buttgereit, Andreas Marschall und Michal Kosakowski zeichnen ein Schreckensbild deutscher Urängste, wie es eindringlicher und fruchteinflößender nicht sein könnte.

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Blu-ray Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Alive / Neue Pierrot Le Fou
Tonformate:
DTS-HD 5.1 Master Audio (Deutsch)
Untertitel:
Deutsch
Bildformat: 16:9 Widescreen (2.35:1) 1080p HD
Bonusmaterial:
- Trailer
- Behind the Scenes
- Wendecover

Video on demand - German Angst

DVD und Blu-ray | German Angst (uncut)

Blu-ray
German Angst (uncut) German Angst (uncut)
Blu-ray Start:
15.05.2015
FSK: 18 - Laufzeit: 118 min.

zur Blu-ray Kritik
German Angst (uncut) - Limited Mediabook Edition German Angst (uncut) - Limited Mediabook Edition
Blu-ray Start:
15.05.2015
FSK: 18 - Laufzeit: 118 min.
DVD
German Angst (uncut) German Angst (uncut)
DVD Start:
15.05.2015
FSK: 18 - Laufzeit: 115 min.

Blu-ray Kritik - German Angst (uncut)

Blu-ray Wertung:
Film: | 9/10
Bild: | 8/10
Ton: | 8/10
Extras: | 3/10
Gesamt: | 8/10


„Wer hat Angst vor German Angst?“, tönt es während des Abspanns bedrohlich aus den TV-Lautsprechern. Und in der Tat: Es dürfte nur wenige Zuschauer geben, die diese Frage glaubhaft negieren können. Denn selbst Horror-erprobte Genrefans, die einiges an Härte gewohnt sind, werden von dem bitterbösen Episodenfilm auf die Probe gestellt. Das ist in Anbetracht des Namens Jörg Buttgereit („Nekromantik“) nicht wirklich verwunderlich, doch ironischerweise muss gerade sein Beitrag im Vergleich mit den anderen beiden Episoden als der harmloseste bezeichnet werden. Was jedoch keineswegs bedeuten soll, dass nicht auch in seinem „Final Girl“ eifrig Grenzen überschritten werden. Zartbesaitete Zuschauer brauchen im Prinzip gar nicht mehr weiterlesen, „German Angst“ richtet sich nämlich definitiv an ein sehr kleines und hartgesottenes Publikum. Wie der Film unbeschadet die FSK-Prüfung bestehen konnte, ist im Übrigen das bisher größte Rätsel des Kinojahres...

Jörg Buttgereit - „Final Girl“
Ein Mädchen erwacht alleine in einer Plattenbau-Wohnung in Berlin und erzählt dem Zuschauer mit emotionsloser Stimme von der Bein-Operation ihres Meerschweinchens. Als sie schließlich das Schlafzimmer betritt, offenbart sich das pure Grauen...

Michal Kosakowski - „Make A Wish“
Ein gehörloses Pärchen wird irgendwo in Berlin von einer Gruppe skrupelloser Neo-Nazis attackiert und ein magischer Talisman erweist sich als mögliche Rettung...

Andreas Marschall - „Alraune“
Als der erfolgreiche Fotograf Eden Mitglied eines mysteriösen Sexclubs wird, kann er noch nicht ahnen, dass er schon bald in einem Strudel der Gewalt zu versinken droht...

Obgleich die Episoden inhaltlich und inszenatorisch unterschiedlicher kaum sein könnten, zieht sich die Stadt Berlin als Handlungsort wie ein roter Faden durch die drei verstörenden „Märchen“ und sorgt somit für die nötige Kohärenz. Dass die Regisseure eine solch eigenständige Herangehensweise an den Tag legen, gestaltet den Film ungemein spannend und kurzweilig – so muss das sein! Das Herzstück von „German Angst“ ist – wie könnte es anders sein – das provokative Mittelstück von Michal Kosakowski. Während Buttgereits erste Episode („Final Girl“) noch als verstörendes Rape-and-Revenge-Kammerspiel daher kommt, setzt Kosakowski in seinem bitterbösen Nazi-Albtraum „Make A Wish“ auf hemmungslose Brutalität und Terrorkinoatmosphäre. Und eben jener Mittelteil des Filmes ist es auch, der beim Publikum den größten psychischen Effekt haben dürfte. Denn Michal Kosakowski schert sich bei der Verarbeitung seines sehr persönlichen Traumas nicht um Zumutbarkeit oder den guten Geschmack, sondern wirft konsequent alle Grenzen über Bord, um seine knallharte, aber zugleich auch fies ironische Parabel mit voller Wucht in die Gehirne der fassungslosen Zuschauer zu prügeln. Da ist es ein wahrer Segen, dass die abschließende Episode „Alraune“ von Andreas Marschall wieder etwas gemäßigter daher kommt, was nicht zuletzt an der ruhigen Erzählweise und der Film-Noir-Atmosphäre samt tiefer Erzählerstimme liegt. Ein weiterer Schlag in die Magengrube wie ihn Kosakowski heraufbeschwört wäre auch schlicht und einfach nicht zu ertragen gewesen. Insgesamt können die drei Bausteine von „German Angst“ allesamt als überaus gelungen bezeichnet werden – ein Urteil das für die Inszenierung, das Schauspiel und die formale Gestaltung gleichermaßen gilt-, da man jederzeit merkt, dass die Regisseure mit großer Begeisterung (im Falle Kosakowskis schwingt sogar ein authentischer moralischer Impetus mit) bei der Sache waren, was einem der interessantesten deutschen (Genre-)Filme zur Entstehung verhalf. Hier wurde definitiv ein Monster von einem Film erschaffen, das ich in meiner Sammlung nicht mehr missen möchte!

Der Film liegt – trotz FSK 18 Freigabe – in seiner ungekürzten Fassung vor, was in Anbetracht des hohen Gewaltgrades als kleines Wunder bezeichnet werden muss! In technischer Hinsicht kann die Blu-ray von Pierrot Le Fou restlos überzeugen und präsentiert alle drei Episoden in äußerrst ansprechender Qualität. Allerdings fallen die Extras etwas dünn aus – lediglich ein „Behind the Scenes-Video“ hat es mit auf die Disc geschafft. Interessierte sollten alternativ daher eher zum parallel erscheinenden Mediabook greifen.


Fazit:
„German Angst“ ist definitiv der interessanteste und zugleich verstörendste deutsche (Genre-) Film seit Jahren. Horrorfans kommen an einer Sichtung daher nicht vorbei. Aber es sei ein deutliches Wort der Warnung angebracht: Der Film ist tatsächlich unfassbar brutal, explizit und herausfordernd!


by Jonas Hoppe
Bilder © Alive / Neue Pierrot Le Fou




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