Fresh Meat - Blu-ray

Blu-ray Start: 29.11.2013
FSK: 18 - Laufzeit: 91 min

Fresh Meat Blu-ray Cover -> zur Blu-ray Kritik

Preisvergleich

alle Preise inkl. MWST

-> alle DVD, Blu-ray zum Film

Inhalt

Seine Familie kann man sich bekanntlich nicht aussuchen, Rina hat aber ein ganz schlechtes Los gezogen. Als sie eine Hand in einer Auflaufform im Kühlschrank findet, staunt sie nicht schlecht: Ihre Maori-Eltern sind Kannibalen und so stehen schon mal Finger oder Menschenfleischbällchen auf der Speisekarte. Als eine Gruppe flüchtender Krimineller die Familie als Geiseln nimmt, merken diese schnell, dass sie sich mit den Falschen angelegt haben. Fortan haben sie alle Hände voll zu tun, nicht selbst im nächsten Auflauf zu landen.
Guten Appetit!

-> mehr Info zum Film mit Trailer, Cast & Crew

Blu-ray Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Alive / Capelight Pictures
Tonformate:
DTS-HD 7.1 Master Audio (Englisch)
DTS-HD 5.1 Master Audio (Deutsch)
Untertitel:
Deutsch
Bildformat: 16:9 Widescreen (2.35:1) 1080p HD
Bonusmaterial:
- Behind the Scenes
- Making of
- Interviews mit Cast und Crew
- Musikvideo „Puha and Pakeha“ von Rod Derrett
- 3 Trailer
- Kinotrailer

Video on demand - Fresh Meat

DVD und Blu-ray | Fresh Meat

Blu-ray
Fresh Meat (Limited Steelbook) Fresh Meat (Limited Steelbook)
Blu-ray Start:
29.11.2013
FSK: 18 - Laufzeit: 91 min.
Fresh Meat Fresh Meat
Blu-ray Start:
29.11.2013
FSK: 18 - Laufzeit: 91 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Fresh Meat Fresh Meat
DVD Start:
29.11.2013
FSK: 18 - Laufzeit: 87 min.

Blu-ray Kritik - Fresh Meat

Blu-ray Wertung:
Film: | 6/10
Bild: | 9/10
Ton: | 8/10
Extras: | 7/10
Gesamt: | 7/10


Wilde Zombie-Fressattacken waren gestern. Heute schnabuliert man Menschenfleisch gut zubereitet und wohl gesittet am Tisch mit seinen Liebsten. Wie bei den Cranes, einer scheinbar harmlosen Maori-Familie in einer neuseeländischen Kleinstadt-Idylle – mit pikanter Vorliebe für Ohren und Zeigefinger an Brokkoligemüse. „You need some good home cocking“, stellt Mutter Margaret, eine patente Stepford-Wife mit privater Koch-Show, fest, als Töchterchen Rina auf Heimurlaub vorbeikommt. Die hat die Umstellung auf Kannibalen-Kost offenbar verpasst und staunt nicht schlecht über die marinierte Hand in der Auflaufform im Kühlschrank. Eine böse Überraschung steht auch den vier Möchtegern-Gangstern bevor, die auf der Flucht vor der Polizei in die Garage der Cranes krachen und ihre Home Invasion bitter bereuen werden.

An dem, was Regisseur Danny Mulheron den Zuschauern in seiner wüsten Menschenfresser-Komödie „Fresh Meat“ auftischt, dürften sich die Geschmäcker scheiden. Radikal, abgedreht, mutig. Widerlich, brutal, künstlich. Fürs Pro und Kontra ließen sich trefflich Beschreibungen hamstern. Was Mulheron auf jeden Fall gelungen ist, ist der Beweis, dass die Kiwi-Nation in Sachen Film noch anderes drauf hat als schwere Dramen wie „Whale Rider“ oder ausufernde „Herr der Ringe“- und „Hobbit“-Epen. Aber apropos „Herr der Ringe“. Deren Regisseur Peter Jackson ließ einst Erdbewohner in seiner kultisch verehrten Konsum-Kritik „Bad Taste“ von Außerirdischen zu Fast Food verhackstücken.

Ob sich auch „Fresh Meat“ das Prädikat „kultig“ verdient, wird die Nerd-Gemeinde entscheiden. Danny Mulheron lässt jedenfalls nichts unversucht, seinen Streifen in immer absurdere Sphären zu treiben. Was beginnt wie ein etwas gewollt wirkender Tarantino-Gangster-Verschnitt (in Erinnerung bleibt Kate Elliott alias Pumpgun-Gigi, ein „Clint Eastwood in Hotpants“, wie Regisseur Mulheron in den Extras der Blu-ray beschreibt), wandelt sich mit der Geiselname der Cranes langsam aber sicher zu einem handfesten Splatter-Inferno. Dabei gelingt es dem Skript von Briar Grace Smith zum einen, die vermeintlich festgelegten Rollentypen von Täter und Opfer zu torpedieren. Zum anderen wird hier das Spießer-Leben in den „langweiligen, großen Feng-Shui-Alptraum-Häusern“ (O-Ton Danny Mulheron in den Interviews) genussvoll ad absurdum geführt, wenn es in den hauseigenen Metzgerkeller geht, die Beile zum Einsatz kommen und das große Fressen beginnt.

Leider übertreibt es „Fresh Meat“, der zudem eher bizarr als wirklich witzig daherkommt, an manchen Stellen. Einen jammernden dicken Ausbrecher in BH und Höschen mit blutigem Penis? Muss nicht sein. Frauen, die sich mit Kotze oder Milch besudeln? Klar, Augenfutter, mehr aber nicht. Und ein sich gegen Ende um Kopf und Kragen chargierender Temuera Morrison („Green Lantern“, „Star Wars“) als fehlgeleiteter Professor für Religionswissenschaften und fanatisches Kannibalen-Oberhaupt? Krude und schnell nervig. Dazu gibt es Oneliner wie „Tote Geiseln sind ein Oxymoron“, das Stockholm-Syndrom mit lesbischen Untertönen; einen aufdringlichen Nachbarsverehrer, der seinem Vegetarier-Dasein am Tisch der Cranes schnell abschwören muss; und ein Finale, in dem alle Hemmungen fallen, und in dem manches zu angestrengt gewagt wirkt.

Zu den überraschend umfangreichen Extras (OmU) der Blu-ray gehört ein Making-of, in dem Hauptdarsteller Temuera Morrison mit seiner Rolle kokettiert und meint: „Ich weiß nicht, ob ich beim Kinostart im Land bleiben soll.“ Das Behind the Scenes besteht aus zehn Teilen, die sich unter anderem mit dem erotischen Gurtschwung, der Musik, den Effekten und dem Einhandkampf befassen. Dazu gibt es diverse Trailer, ein Musikvideo sowie Interviews mit Cast & Crew. Der sehr engagierte Regisseur Danny Mulheron beschreibt sein Werk darin als Satire und Komödie über Neuseeland. Das Bild der Blu-ray ist exzellent, die Farben knallig-scharf. Und das Englisch der Originaltonspur erstaunlich gut zu verstehen.

„Fresh Meat“ ist alles andere als eine leicht verdauliche Delikatesse. Den Hunger von Splatter-Fans und Lecter-Gourmets mit Sinn fürs Absurde wird der Streifen aber allemal stillen. Filmkost der blutig-makabren Sorte. Bon Appetit!


by Florian Ferber
Bilder © Alive / Capelight Pictures




Von Interesse: