Die Gärtnerin von Versailles - Blu-ray

Blu-ray Start: 03.09.2015
FSK: 12 - Laufzeit: 117 min

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Inhalt

Frankreich, Ende des 17. Jahrhunderts: Die unkonventionelle Landschaftsgärtnerin Sabine De Barra (Kate Winslet) erhält vom obersten Gartenarchitekten des Königs André Le Nôtre (Matthias Schoenaerts) den Auftrag, einen Barockgarten zu bauen. Sonnenkönig Ludwig XIV. (Alan Rickman) wünscht sich einen Park für sein neues Schloss in Versailles, der alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen soll. Keine leichte Aufgabe für die selbstbewusste Witwe, die fortan nicht nur gegen neidische männliche Kollegen und subtile Hofintrigen zu kämpfen hat, sondern sich auch immer stärker zu ihrem Auftraggeber hingezogen fühlt. Doch André ist verheiratet und sie selbst ist sich ihrer Gefühle nicht sicher. Während Andrés eifersüchtige Ehefrau die zarte Liaison mit aller Macht zu sabotieren sucht, drängt der ungeduldige König auf baldige Fertigstellung seines Gartens...

Mit DIE GÄRTNERIN VON VERSAILLES erweist sich Schauspieler Alan Rickman (HARRY POTTER, DER BUTLER, SINN UND SINNLICHKEIT) als einfühlsamer und sehr unterhaltsamer Regisseur. Sein opulent ausgestatteter Film ist romantische Liebesgeschichte und bissige Komödie zugleich und erzählt von einer starken Frau, die sich in der Männerwelt des französischen Hofes durchsetzen muss. Oscar-Preisträgerin Kate Winslet (DER VORLESER, TITANIC, SINN UND SINNLICHKEIT) und der belgische Shootingstar Matthias Schoenaerts (DER GESCHMACK VON ROST UND KNOCHEN) begeistern mit feinsinnigem und nuanciertem Spiel. In weiteren Rollen glänzen Alan Rickman als Sonnenkönig Ludwig XIV., Stanley Tucci (DIE TRIBUTE VON PANEM) als Herzog von Orléans und die deutsche Schauspielerin Paula Paul (KEINOHRHASEN, ABSOLUTE GIGANTEN) als dessen Gemahlin sowie Helen McCrory (JAMES BOND 007 – SKYFALL) als Madame Le Nôtre.

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Blu-ray Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Universal Pictures / Tobis
Tonformate:
DTS-HD 5.1 Master Audio (Deutsch, Englisch)
Untertitel:
Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte
Bildformat: 16:9 Widescreen (2.40:1) 1080p HD
Bonusmaterial:
- Deleted Scenes
- Making Of
- Interviews
- Ulrike Stürzbrecher: Die deutsche Stimme von Kate Winslet
- Die deutsche Premiere
- Promoreel
- B-Roll
- Bildergalerie
- Trailer

Video on demand - Die Gärtnerin von Versailles

DVD und Blu-ray | Die Gärtnerin von Versailles

Blu-ray
Die Gärtnerin von Versailles Die Gärtnerin von Versailles
Blu-ray Start:
03.09.2015
FSK: 12 - Laufzeit: 117 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Die Gärtnerin von Versailles Die Gärtnerin von Versailles
DVD Start:
03.09.2015
FSK: 6 - Laufzeit: 112 min.

Blu-ray Kritik - Die Gärtnerin von Versailles

Blu-ray Wertung:
Film: | 7/10
Bild: | 9/10
Ton: | 8/10
Extras: | 7/10
Gesamt: | 8/10


Alan Rickmans zweite Regiearbeit nach „The Winter Guest” bietet eigentlich alles was der Freund von gepflegten Historien- und Kostümdramas erwartet: Prachtvolle Ausstattung und Kostüme, eine eindrucksvolle Riege von größtenteils britischen Charakterdarstellern, distinguierte Sprache und natürlich viel Herz und Gefühl. Doch „Die Gärtnerin von Versailles“ (OT: A Little Chaos) erweist sich letztlich als etwas zu behutsame Angelegenheit, deren Geschichte sich nur sehr langsam und weitestgehend undramatisch gestaltet. So erwartet Rickman große Aufmerksamkeit vom Zuschauer für seine enorm ruhige und subtile Inszenierung, andernfalls besteht die Gefahr, dass man hier auf der Strecke bleibt. Die Geschichte einer Einzelgängerin, die sich am französischen Hof von König Ludwig XIV. bei der Leitung eines großen Gartenbauprojekts in einer von Männern dominierten Welt behaupten muss, weist zwar durchaus aktuelle Bezüge auf, wirkt aber letztlich doch etwas angestaubt.

1682. Im Mittelpunkt steht die verwitwete Gärtnerin Sabine De Barra (Kate Winslet), die vom königlichen Landschaftsarchitekten André Le Notre (Matthias Schoenaerts) den Zuspruch für den Entwurf eines ambitionierten Barock-Gartenprojekts des Sonnenkönigs Ludwig XIV. (Alan Rickman) erhält. Der König wünscht sich eine imposante Struktur, einen Ballsaal unter freiem Himmel, der mit seiner Pracht alles andere in den Schatten stellen soll. Ein großes Unterfangen also, für das sich Sabine verpflichtet hat. Le Notre ist ein Formalist, der in strengen mathematischen Linien denkt, De Barra ist der unkonventionelle Gegenentwurf: Sie glaubt an natürliche und ungeordnete Gartenzucht, ist eher ein emotionaler Bauchmensch mit künstlerischer Sensibilität. Auch ansonsten erscheinen die beiden Gartenbauer als gegensätzlich und brauchen einige Zeit, um zueinander zu finden. Inmitten eines intriganten Umfelds entwickelt sich eine ganz zögerliche Romanze zwischen dem unglücklich verheirateten André und der von den Geistern ihrer Vergangenheit verfolgten Sabine.

Alan Rickman zeichnet hier ein delikates Sittengemälde, das akribisch ausgestattet ist, ohne aufdringlich zu wirken. Er kreiert eine organische und eingelebt wirkende Welt, die nachvollziehbar grundiert wirkt, den Prunk nicht in den Vordergrund stellt. Unterstützt wird er von der grandiosen Kamerafrau Ellen Kuras („Vergiss mein nicht“, „Blow“), die mit ihrer unstilisierten Kameraarbeit eine angenehm zurückhaltende, aber stilvolle Bildsprache findet. Obwohl das Portrait der damaligen Zeit hier weniger aufdringlicher wirkt, haben sich Rickman und seine Drehbuchautoren Alison Deegan und Jeremy Brock viele historische Freiheiten in ihrer Erzählung genommen. Die Figur der Sabine De Barra ist frei erfunden, Le Notre war ich Wirklichkeit bereits 25 Jahre älter als der König selbst. Dass eine Frau überhaupt zu der Zeit eine solch führende Persönlichkeit inne haben würde, kann ebenfalls ausgeschlossen werden. Diese künstlerischen Freiheiten sollten jedoch nur hartgesottene Historiker stören, denn die Erzählung wird nicht davon geschwächt.

Trotz allem muss man dem Film Zeit geben, denn er entfaltet sich nur mit größter, fast schon übervorsichtiger Behutsamkeit. Die Figuren und ihre Hintergründe werden so nur nach und nach offenbart, Schicht um Schicht en sie in sehr langsamem Tempo entblößt. Der außergewöhnlich zarte und sensible Film wird so fast ausschließlich in Flüstertönen erzählt, erinnert thematisch teilweise an Martin Scorseses Wharton Verfilmung „Zeit der Unschuld“. Wie in Scorseses vielleicht ungewöhnlichstem Film sind die beiden Protagonisten an gesellschaftliche Konventionen gebunden, können ihrer sich zart entwickelnden Liebe nur über subtile Blicke und Gesten Ausdruck verleihen. So ist André in einer Beziehung zu der untreuen Madame Le Notre (Helen McCrory) gebunden, während Sabine den Schmerz aus ihrer Vergangenheit mit sich rum trägt, dessen Begründung erst spät offenbart wird. Schon kleine Berührungen sind so erotisch aufgeladen, Geduld und Offenheit für diese subtile Art des Erzählens muss man aber mitbringen. Trotz aller Mühe der Akteure und Rickmans behutsamem Auge für Details: Der emotionale Funke springt eigentlich nie so richtig rüber, der Film wirkt seltsam distanziert. Erst gegen Ende hin, als der Grund für Sabines Trauer offenbart wird und die letzten Sekunden laufen, erlebt der Film eigentlich sein erstes echtes Hoch in einem emotional erhebenden und triumphalen Finale. Neben einem gelungenen Ende bietet der Film eher eine Aneinanderreihung von einzelnen Momenten, ein echter Erzählfluss, der dramatisch zu packen weiß, will nicht so recht aufkommen. Einer dieser interessanten Momente ist sicher das erste Aufeinandertreffen von Ludwig und Sabine: Hier kommt es seitens Sabine zu einer Verwechslung mit dem Sonnenkönig, den sie irrtümlicherweise für einen der königlichen Gärtner hält. Ludwig spielt zunächst mit und outet sich erst später in einer Szene, die wohl unfreiwillig an den erinnerungswürdigen Moment in „Stirb langsam“ erinnert, in dem Hans Gruber (Alan Rickman) auf John McClane trifft und zunächst für eine verirrte Geisel gehalten wird. Wie dem auch sei, „Die Gärtnerin von Versailles“ bietet so manche gelungenen Momente (u.a. die Auftritte von Stanley Tucci als exaltierter Philip von Orléans), ein funktionierendes und zufriedenstellendes Ganzes bildet er nur bedingt.

Die hervorragenden Akteure bieten hier allesamt solide Arbeit, allen voran natürlich Kate Winslet, die die unkonventionelle Gartenarchitekten mit glaubhaftem Selbstbewusstsein und großer Intelligenz verkörpert. Der sonst so präsent wirkende Matthias Schoenaerts, der in Filmen wie „Bullhead“, „Der Geschmack von Rost und Knochen“ und „Am grünen Rand der Welt“ brilliert hat, bleibt hier zum ersten Mal etwas blass. Ansonsten stehlen Rickman und Tucci ihre jeweils ihre kurzen Momente mit bewusst leicht affektiertem Spiel. Die Thematik um die Komplexität von Gartenbau ist zwar eine, die man nur selten sieht, doch auch wenn man sie als Metapher für künstlerische und individuelle Entfaltung sehen kann, gehört sie zu den blasseren uninteressanteren Aspekten der „Gärtnerin von Versailles“. Dennoch: Rickmans zweite Regiearbeit könnte durchaus für Gefallen bei Kostümfilmfans und erwachsenem Gefühlskino sorgen, ein echtes Highlight ist der Film aber leider nicht.

Bild
Die Blu-ray von „Die Gärtnerin Versailles“ bietet ein sehr ansprechendes sehvergnügen. Da hier auf Analogfilm gedreht wurde, ergibt sich eine schöne Textur, die der Transfer sehr gut wiedergibt. Generell wird ein natürlicher visueller Eindruck geboten, der von sehr guter, aber nicht übertriebener Schärfe und Detailreichtum geprägt ist. Desweiteren wird eine Farbpalette aufgefahren, die zwar reichhaltig ist, aber grundsätzlich eher von erdigen Tönen dominiert wird. Der Kontrast und die Schwarzwerte sind teilweise bewusst nicht allzu hoch angesiedelt, sodass ein eher weicher Bildeindruck entsteht, der zu dieser Art von Film passt. Bildfehler findet man keine vor.

Ton
Auch in Sachen Ton bietet die Blu-ray ein überraschend präsentes und kräftiges Bild. Es handelt sich zwar primär um einen Film der leisen Töne, dennoch werden einige sehr kraftvollen Momente geboten, etwa gegen Ende, als die Gartenanlage überflutet wird. Hier kommt der Subwoofer zu kräftigem Einsatz, ebenso bei einer Explosion gegen Anfang. Ansonsten wird gerade bei Momenten in gefüllten Räumen eine schöne Surround-Atmosphäre geboten. Die zahlreichen Dialoge ertönen mit angenehmer Klarheit.

Extras
Die Sonderausstattung der Blu-ray überzeugt mit einer ausgewogenen Mischung aus EPK-, Hinter den Kulissen- und Interviewmaterial. Zusätzlich sind noch kurze Featurettes enthalten, die speziell für das deutsche Heimkino produziert wurden. Hier die Übersicht:
Making-Of (in dt. Sprache, 03:40 Min.)
Ulrike Sturzbecher: die deutsche Stimme von Kate Winslet (02:29 Min.)
Aufnahmen von der deutschen Premiere (03:02 Min.)
Promoreel (01:46 Min.): eigentlich ein Trailer, der vor der Post-Produktion erstellt wurde
B-Roll (17:06 Min.)
Bildergalerie (nur Video, 03:47 Min.)
Deutscher Trailer (02:33 Min.)
Original-Trailer (02:24 Min.)
Interviews (alle einzeln oder in einem abspielbar):
Kate Winslet (06:08 Min.)
Matthias Schoenaerts (04:36 Min.)
Stanley Tucci (03:20 Min.)
Alan Rickman (06:14 Min.)
Ivana Primorac (03:02 Min.)
Joan Bergin (02:43 Min.)
Paula Paul (03:29 Min.)
Deleted Scenes (alle einzeln oder in einem abspielbar, insgesamt ca. 8 Min.)
Sechs weitere Trailer


Fazit:
Die zweite Regiearbeit der britischen Schauspielgröße ist ein allzu behutsames Sittengemälde der französischen Aristokratie um 1700 und romantische Geschichte sogleich. Die Erzählung entfaltet sich jedoch mit großer Betonung auf Langsamkeit und Subtilität, weshalb man für den Film viel Geduld mitbringen muss, die aber mit einem erhebenden Finale belohnt wird.


by Florian Hoffmann
Bilder © Universal Pictures / Tobis




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