Delicatessen - Blu-ray

Blu-ray Start: 21.08.2014
FSK: 16 - Laufzeit: 99 min

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Inhalt

Auf dem Lande im französischen Niemansland fristet Metzger und Hauseigentümer Clapet (Jean-Claude Dreyfus) sein Dasein. Der arbeitslose Clown Louison (Dominique Pinon) bewirbt sich bei eben jenem um die Stelle als Hausmeister. Nichts ahnend das der Metzger sein Angebot mit dem Fleisch ahnungloser Besucher erweitert. Zum Glück, verliebt er sich in Metzgers Tochter Julie (Marie-Laure Dougnac).

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Blu-ray Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Studiocanal Home Entertainment
Tonformate:
Stereo DTS-HD Master Audio (Deutsch, Französisch, Spanisch)
Untertitel:
Deutsch
Bildformat: 16:9 Widescreen (1,85:1) 1080p HD
Bonusmaterial:
„Die Krönung“ (ca. 66 Min.); „Aufschnitt“ von Diane Bertrand (Making of); Aus Jean-Pierre Jeunets Archiven; Audiokommentar mit Jean-Pierre Jeunet; Trailer; Teaser

Video on demand - Delicatessen

DVD und Blu-ray | Delicatessen

Blu-ray
Delicatessen - StudioCanal Collection Delicatessen - StudioCanal Collection
Blu-ray Start:
16.09.2010
FSK: 16 - Laufzeit: 96 min.
Delicatessen Delicatessen
Blu-ray Start:
21.08.2014
FSK: 16 - Laufzeit: 99 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Delicatessen Delicatessen
DVD Start:
21.08.2014
FSK: 16 - Laufzeit: 96 min.

Blu-ray Kritik - Delicatessen

Blu-ray Wertung:
Film: | 9/10
Bild: | 8/10
Ton: | 8/10
Extras: | 7/10
Gesamt: | 9/10


Seit dem 10. Juli kann man Jean-Pierre Jeunets warmherziges Road Movie „Die Karte meiner Träume“ hierzulande in den Kinos bestaunen und endlich wieder den unverwechselbaren visuellen Stil des französischen Starregisseurs auf der großen Leinwand erleben. Jeunet, den die meisten wohl automatisch mit seinem Kultfilm „Die fabelhafte Welt der Amélie“ verknüpfen, machte bereits im Jahr 1991 von sich reden, als er gemeinsam mit Marc Caro den seinerzeit visuell wie inhaltlich faszinierenden und vor allem innovierenden Spielfilm „Delicatessen“ kreierte. Diesen Debütfilm bringt Studiocanal nun auf Blu-ray ins Heimkino.

Der Metzger Clapet (Jean-Claude Dreyfus) hat in den 50er Jahren eine hervorragende Geschäftsidee. Er macht sich die herrschende Nahrungsmittelarmut zu Nutze, indem er ahnungslose Menschen in sein Haus lockt, um sie dort zu köstlichem Fleisch zu verarbeiten. Clapet versorgt nahezu die gesamte Nachbarschaft mit seiner unmoralisch gewonnenen Nahrung und verdient damit jede Menge Geld. Als eines Tages jedoch der ehemalige Zirkusclown Louison (Dominique Pison) den Hausmeisterposten übernimmt, droht Clapets Imperium in sich zusammen zu fallen. Gemeinsam mit einer vegetarischen Rebellengruppe erklärt Louison dem Metzger den Krieg…

„Delicatessen“ ist an inhaltlicher wie visueller Skurrilität tatsächlich nur äußerst schwer zu überbieten. Hier werden solch absurde Szenen aneinandergereiht, dass man stellenweise aus dem Staunen gar nicht mehr herauskommt. Eine Handlung, die den Zuschauer zuverlässig durch den Film begleitet, sucht man streckenweise daher auch vergeblich – es handelt sich viel mehr um eine episodisch wirkende Nummern-Revue genial inszenierter und teils überaus surreal anmutender Einzelszenen, von denen viele heute Kultstatus erreicht haben. Die grandiose Montage, in der ein Ehepaar Sex hat und damit im makaber eingerichteten Gebäude eine Dominoreaktion auslöst, dürfte wohl jedem Filmfan bekannt sein. Die größte Stärke des Filmes ist aber dennoch sein origineller visueller Stil, der später zu Jean-Pierre Jeunets Handschrift werden und auch maßgeblich zum gigantischen Erfolg von „Die fabelhafte Welt der Amélie“ beitragen sollte. Kamerapositionen, Farbgebung und Beleuchtung könnten kaum absonderlicher sein und waren ihrer Zeit damals weit voraus, so wirkt der Film auch heute noch sehr modern. Dass sich auf der Metaebene noch ganz andere Kämpfe austragen, als die einer Gruppe Untergrundganoven, eines Fleischers und eines unschuldigen Hausmeisters, wird schon nach wenigen Filmminuten deutlich. Jeunet präsentiert ein deprimierendes Gesellschaftsporträt, in dem moralische Grundsätze ihren Wert bereits vollends verloren haben. Das Mehrfamilienhaus ist eine feindselige Umgebung, die auch mal dafür sorgt, dass der Nachbar urplötzlich sein Bein an den zynischen Fleischer aus dem Erdgeschoss verliert. Trotz aller Gewalt und Morbidität verkehrt „Delicatessen“ in seinem Erzählton dennoch die meiste Zeit über in positiven Gefilden, weshalb das Schauen stets eine höchst vergnügliche Angelegenheit bleibt. Slapstickeinlagen führen in Jeunets Debüt tatsächlich eine harmonische Koexistenz mit Poesie, Surrealismus und ironisch gebrochenen Genreklischees. Obgleich Jean-Pierre Jeunet sich seinerzeit den Regiejob mit Marc Caro teilte, verströmt jedes Bild des Filmes seine unverwechselbare Handschrift, die er mit „Die fabelhafte Welt der Amélie“ 10 Jahre später schließlich zur Perfektion bringen sollte.

Die Blu-ray unterstützt die visuelle Brillanz des Filmes durch eine gelungene Schärfe und macht auch hinsichtlich des Sounds eine sehr gute Figur. Den Käufer erwarten zudem allerhand interessante Extras, von denen ein aufschlussreicher Audiokommentar des Regisseurs am meisten heraussticht.

Fazit: Jean-Pierre Jeunet ist mit seinem Spielfilmdebüt bereits 10 Jahre vor „Die fabelhafte Welt der Amélie“ ein ungemein unterhaltsames und visuell beeindruckendes Noir-Märchen gelungen, das sich alle Fans seiner neueren Werke auf keinen Fall entgehen lassen sollten!


by Jonas Hoppe
Bilder © Studiocanal Home Entertainment




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