Beautiful Boy - Blu-ray

Blu-ray Start: 06.06.2019
Digital VoD: 25.05.2019
FSK: 12 - Laufzeit: 121 min

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Inhalt

BEAUTIFUL BOY erzählt die bewegende Geschichte einer Familie, die über Jahre hinweg gegen die Drogenabhängigkeit des ältesten Sohns Nic ankämpft. Timothée Chalamet beweist mit der packenden Performance eines jungen Mannes und seines wütenden, verzweifelten Kampfs gegen die Drogensucht in BEAUTIFUL BOY erneut, dass er zu den besten jungen Schauspielern Hollywoods gehört, seit er mit Call Me By Your Name seinen Durchbruch feierte und eine Oscar©-Nominierung erhielt. In der Rolle des Vaters brilliert Steve Carell, der neben seinen komödiantischen Rollen in jüngerer Vergangenheit auch in Filmen wie Foxcatcher und The Big Short begeisterte. Er spielt David Sheff, einen ebenso liebenswerten wie liebevollen Vater, der mit seiner Frau Vicky (Amy Ryan) alles richtig gemacht zu haben scheint. Als ihr Sohn Nic (Timothée Chalamet) drogenabhängig wird, kann David es nicht glauben, er kann es nicht aufhalten, und er tut alles dafür, seinen Sohn zurück zu bekommen. Während er mit Nics Lügen und Vertrauensbrüchen ringt, blickt der Film immer wieder zurück auf den Nic, wie er früher einmal war – ein rücksichtsvoller, wunderbarer Junge.

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Blu-ray Details

Medienanzahl: 1
Regionalcode: 2
Vertrieb: Eurovideo / NFP
Tonformate:
DTS-HD 5.1 Master Audio (Deutsch, Englisch)
Untertitel:
Deutsch
Bildformat: 16:9 Widescreen (1,85:1) 1080p HD
Bonusmaterial:
- Making Of (,Anatomie einer Krise‘ / ,Die filmische Reise / ,Das Ensemble‘)
- Interviews mit Steve Carell & Timothée Chalamet, Amy Ryan und Felix van Groeningen
- Kinotrailer

Video on demand - Beautiful Boy

DVD und Blu-ray | Beautiful Boy

Blu-ray
Beautiful Boy Beautiful Boy
Blu-ray Start:
06.06.2019
FSK: 12 - Laufzeit: 121 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Beautiful Boy Beautiful Boy
DVD Start:
06.06.2019
FSK: 12 - Laufzeit: 116 min.

Blu-ray Kritik - Beautiful Boy

Blu-ray Wertung:
Film: | 8/10
Bild: | 9/10
Ton: | 7/10
Extras: | 6/10
Gesamt: | 8/10


Beautiful Boy erzählt eine tragische Vater-Sohn-Geschichte, die auf wahren Begebenheiten basiert und die Verfilmung gleich zweier Romane darstellt. Denn sowohl der Vater als auch der Sohn haben ihre Erfahrungen in Büchern niedergeschrieben, welche für diesen Film als Grundlage genommen wurden. Gespielt werden die beiden von Steve Carell und Timothée Chalamet, welche zugleich auch das Highlight des Films sind und schauspielerisch alles aus sich herausholen. So ist das ein glaubwürdig erzählter Film, der teilweise zu lang gezogen wirkt, zu Beginn zu viele Zeitsprünge hat und zudem bis zu einem gewissen Grad an fehlender Kompromisslosigkeit in der Darstellung der Drogenabhängigkeit leidet. Doch dennoch handelt es sich hierbei aus vielerlei Gründen um einen wirklich sehenswerten Film, der einen berührt, nachdenklich macht und einem auf glaubwürdiger Art und Weise Drogensucht näher bringt und was dies vor allem für die Mitmenschen, in diesem Fall hauptsächlich für den Vater, bedeutet. Schön geschrieben, stark gespielt und insgesamt solide inszeniert ist Beautiful Boy ein Drama, das in seiner emotionalen Wucht beispielsweise einem The Broken Circle, welcher ebenfalls von Felix van Groeningen inszeniert wurde, nicht das Wasser reichen kann, doch einen Blick wert ist und den Kauf einer Blu-ray mehr als gerechtfertigt.

Beautiful Boy - Nic Sheff (Timothée Chalamet)
Beautiful Boy - Nic Sheff (Timothée Chalamet) © AMAZON CONTENT SERVICES LLC. François Duhamel
Erzählt wird die Geschichte des Nic Sheffs und seines Vaters David über eine Zeitspanne von ungefähr zwei Jahren, doch so genau weiß man es auch nicht, da Chalamet aufgrund seiner Statur und seines Aussehens sowohl ein 17-jähriger Teenager als auch ein 24-jähriger College-Absolvent sein kann. Zwischendrin werden im Handlungsverlauf Flashbacks von der Beziehung vor den Drogenproblemen der beiden eingeblendet, die bis in die Kindheit von Nic führen. Dabei kann man das ganz leicht als manipulativ und mit voller Absicht auf die Tränendrüse drückend bezeichnen, wenn van Groeningen immer wieder aufzeigen will, wie schön es damals war und wie die jetzige Situation leider geworden ist. Auf den zweiten Blick wird jedoch, wenn auch auf einer oberflächlichen Art und Weise, Ursachenforschung betrieben oder mehr oder minder aufgezeigt, dass es nicht immer an den Eltern und am Umfeld liegen muss, um in den Drogensumpf zu schlittern. Es muss nicht immer eine geradlinige Kausalität vorliegen, die solch eine Situation begründet, sondern ist eine unglückliche Fügung im Leben eines Einzelnen, die für die Betroffenen schwer zu erklären ist. Zwar ist Nic ein Scheidungskind und man könnte schnell dies als Argument anbringen, doch ist das weder zielführend noch wirklich hilfreich. Denn Drogensucht ist eng mit einer verzweifelten, ausweglosen, Teufelskreis-ähnlichen und deprimierenden Situation verknüpft, was dieser Film immer und immer wieder hervorragend aufzeigt. So sind es die ständigen Auf-und-Abs, die Therapien selbst, die Therapieabbrüche sowie die Rückfälle, die eine extreme Belastung für alle nahestehenden Personen mitbringen. Man leidet und fühlt insbesondere mit Steve Carells Figur mit und bekommt ein realistisches Bild dieser Situation dargestellt. Dies liegt im Wesentlichen wahrscheinlich daran, dass als Grundlage für das Drehbuch – wie eingangs erwähnt – die autobiographischen Romane der beiden Hauptcharaktere herangenommen wurden, wo die persönlichen Sichtweisen und Gefühlswelten detailliert geschildert wurden.

Beautiful Boy – David Sheff (Steve Carell) und seine zweite Frau Karen (Maura Tierney)
Beautiful Boy – David Sheff (Steve Carell) und seine zweite Frau Karen (Maura Tierney) © AMAZON CONTENT SERVICES LLC. François Duhamel
Schauspielerisch ist das, was einem hier geboten wird, überragend. Chalamet, der im Vorjahr für seine grandiose Performance in „Call me by your name“ für den Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert war, zeigt hier wieder einmal eine lebhafte und authentische schauspielerische Leistung. Er overacted zu keinem Zeitpunkt, in dem er beim Konsum oder nach dem Konsum von Drogen übertrieben agiert, sondern bleibt grundsätzlich seiner Figur und dessen charakterlichen Eigenschaften treu und spielt den „highen“ Nic sehr nuanciert. Auf der Gegenseite wird diese Leistung nochmal von Carells Schauspiel getoppt. Steve Carell, der seit „Foxcatcher“ in den letzten fünf Jahren immer wieder mit ernsten Rollen auftrumpft, untermauert seine Stärken in diesem Genre mit dieser Performance ein weiteres Mal. Der kämpfende, verzweifelte und liebende Vater, der alles versucht und unglaublich viel Fürsorge und Geduld mitbringt, wird von Carell äußerst greifbar und rührend porträtiert, sodass man bereits nach kurzer Zeit eine emotionale Bindung zu seiner Figur und seinem Schicksal aufbaut und er für den Zuschauer als, wenn auch instabiler, Anker für diese zweistündige Achterbahnfahrt dient.

Nic (Timothée Chalamet, Mitte) mit seinem Vater David (Steve Carell)
Nic (Timothée Chalamet, Mitte) mit seinem Vater David (Steve Carell) © AMAZON CONTENT SERVICES LLC. François Duhamel
Bild: Die warmen und kalten Farben werden hervorragend durch die Blu-ray wiedergegeben. Hier gibt es schöne Kontraste, ein sehr angenehmes Bild, das stets klar und satt ist und vor allem natürlich wirkt und damit dem auf Authentizität bedachten Film sehr entgegenkommt.

Ton: Hier gibt es ein paar Abzüge, da die Dialoge teilweise sehr leise sind und die Musik jedoch zu laut und hier nicht stets eine Balance vorhanden ist. Nichtsdestotrotz ist die Soundqualität der Disk solide und ohnehin für ein ruhiges Drama ohne große Soundeffekte völlig ausreichend.

Extras: Bei den Extras gibt es drei Featurettes und drei Interviews mit Steve Carell und Timothée Chalamet, Amy Ryan und Regisseur Felix van Groeningen. Die Featurettes haben eine durchschnittliche Laufzeit von jeweils ca. 3-3,5 Minuten und lassen sowohl den Cast als auch die Produzenten, den Regisseur, den Drehbuchautor sowie den David Sheff und Nic Sheff zu Wort kommen. Dabei geht es um die Drogensucht als Problematik als solches, das filmische Unterfangen sowie um den Cast. Es werden kleine Einblicke in die Dreharbeiten darüber hinaus gewährt. Die Interviews sind ebenfalls knapp 3-minütige Promo-Interviews, welche jedoch allesamt sehr ehrlich und sympathisch wirken. Insbesondere Steve Carell gab einen interessanten Einblick in sein Innenleben während den Dreharbeiten. Letztlich gibt es noch den Kinotrailer zu sehen.


Fazit:
Beautiful Boy hat erzählerische Schwächen und ist beileibe nicht perfekt. Man kann ihm sicherlich auch eine zu geringe Drastigkeit in der Darstellung von Drogensucht vorwerfen. Dennoch macht der Streifen fast alles richtig. Er setzt seine Schauspieler hervorragend ein, zeigt diese grausame und verzweifelte Situation authentisch und berührt schlussendlich den Zuschauer. So ist der Streifen sicherlich ein mehr als sehenswertes Drama, das eine traurig-schöne Vater-Sohn-Geschichte erzählt, die man sich nicht entgehen lassen sollte.


by Morteza Wakilian
Bilder © Eurovideo / NFP




Beautiful Boy - Trailer



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