Filmwertung: |
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| 9/10 |
In der heutigen Gesellschaft hat jeder die Freiheit, seine Wünsche und Träume zu verwirklichen. Doch wenn das soziale Umfeld individuelle Eigenarten nicht anerkennt und gar anklagt, fühlt sich manch einer dazu genötigt, sich zu verbiegen, um akzeptiert zu werden. Dass man seine speziellen Wünsche und Träume aber nie ignorieren und stattdessen für das ganz persönliche Glück kämpfen sollte, zeigt Disney mit dem humorvollen Animationsfilm „Zoomania“. Die Geschichte handelt von einer kleinen mutigen Häsin, die sich gegen die viel größeren Tiere durchzusetzen lernt, um sich ihren ganz großen Traum zu erfüllen.

Der Film beginnt mit einer Rückblende in Judy Hopps Kindheit. Bereits als kleines Hasenmädchen träumt sie davon, eines Tages Polizistin zu werden. Doch niemand scheint an sie zu glauben. Ihre Eltern halten es für ratsam und vor allem für sehr sicher, wenn sie sich der familieneigenen Mohrrübenplantage widmet, anstatt Kriminelle zu jagen. Ohne die familiäre Unterstützung muss Judy auch während der Ausbildung einige Rückschläge einstecken. Doch dann erwacht ihr Kämpferinstinkt zum Leben und sie zeigt, was in ihr steckt. Schlussendlich absolviert Judy die Polizeischule als Jahrgangsbeste und wird nach Zoomania versetzt. In der Stadt, in der alles möglich scheint, ist Judy jedoch erneut die Kleinste. Während den Raubkatzen, Elefanten und Eisbären die wirklich wichtigen Fälle anvertraut werden, darf das Häschen nur Strafzettel an Falschparker verteilen. Aber dann bekommt Judy doch noch ihre ganz große Chance. Gemeinsam mit dem hinterlistigen Fuchs Nick Wilde entlarvt sie eine kriminelle Organisation, die zur Gefahr von ganz Zoomania wird. Bereits mit „Merida – Legende der Highlands“, „Rapunzel – Neu verföhnt“ und „
Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ stellte Disney weibliche Figuren, die sich mutig für ihre Träume einsetzen, in den Fokus der Geschichten. Bei den Filmen wurde immer großer Wert auf Details gelegt. Einzigartige Charaktere wurden in packenden und gleichzeitig emotionalen Geschichten verflochten, die humorvoll und spannend bebildert wurden. Alle Filme wurden zu gefeierten Highlights. Mit „Zoomania“ übertrifft Disney abermals sich selbst. Angesiedelt in einer kunterbunten Welt, in der einzig und alleine Tiere als Nachbarn nebeneinander leben, verspricht der Film nicht nur für Tierfans ein wahres Abenteuer. In der schier unendlich detailverliebten Großstadt Zoomanias leben alle Tierart, die sich grob in Jäger und Beutetiere untergliedern lassen. So erklärt es sich auch, warum beispielsweise keine Katzen, Hunde, Fische oder Vögel zu sehen sind. Den unterschiedlichen Lebensumständen der Bewohner angepasst, haben die Filmemacher sechs einzigartige Distrikte mit außergewöhnlichen Gebäuden und abwechslungsreichen Klimazonen geschaffen. Vom wüstenähnlichen Sahara Platz über den frostigen Tundratown bis hin zum beschaulichen Klein-Nageria entstand eine perfekte Symbiose, die über ausgeklügelte Bahnnetze verfügt. In allen Ecken des Films lassen sich von klitzekleinen Mäuschen bis hin zu gigantischen Giraffen humorvoll gestaltete Tiere entdecken.

Das Zusammenspiel der unterschiedlichen Tierarten ist derart lustig gestaltet, dass es fortlaufend etwas zum Lachen gibt. Aber auch die Kulissen, die in manchen Szenen erstaunlich echt erscheinen, bieten viele Überraschungen. Der 3D-Effekt hebt das Ganze noch plastisch hervor, wobei der Film auch in 2D eine wahre Freude ist.
Die Geschichte ist abwechslungsreich gestaltet und liefert für kleine und große Kinobesucher Unterhaltung. Die Handlung ist mit Thriller-Elementen und Verweise auf Mafia-Filme versetzt, wodurch auch den Erwachsenen ausreichend Spannung geboten wird. Die Dialoge der clever konstruierten Plots sind amüsant und zudem einfallsreich gestaltet. Längen lassen sich nicht ausmachen und auch störende Details fallen nicht ins Auge.
Fazit: „Zoomania“ ist ein sehr detailverliebter Animationsfilm, der mit seinen einzigartigen Figuren für eine Extraportion Humor sorgt. Kleine und große Kinobesucher werden mit diesem Film eine wahre Freude erleben.
by Sandy Kolbuch