Zombieland

Zombieland (2009), USA
Laufzeit: - FSK: 16 - Genre: Horror / Komödie
Kinostart Deutschland: - Verleih: Sony Pictures

-> Trailer anschauen

Zombieland Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Columbus (Jesse Eisenberg) ist zwar ein totales Weichei, aber konnte dennoch bislang alle Angriffe erfolgreich abwehren, weil er sich immer strikt an seine „47 Überlebensregeln für Zombieland“ gehalten hat. Als einer der letzten Nicht-Zombies in seiner von Untoten besetzen Heimatstadt trifft der überängstliche Columbus auf Tallahassee (Woody Harrelson). Der wiederum ist ein richtig harter Hund und hat scheinbar vor so gut wie gar nichts Angst. Gemeinsam wollen die beiden ab nun mit allen Zombies kurzen Prozess machen. Doch dabei muss das ungleiche Duo zuerst dem größten Schrecken in die Augen blicken: sich selbst! Auf der Flucht begegnen die beiden Männer zwei weiteren Nicht-Zombies: Wichita (Emma Stone) und Little Rock (Abigail Breslin), die ebenfalls ihren ganz eigenen Weg gefunden haben, sich inmitten des grassierenden Chaos zu behaupten. Schon bald müssen sich die Vier jedoch überlegen, was schlimmer ist: Es miteinander auszuhalten oder sich den Zombies zu ergeben?

Abigail Breslin, Bill Murray und Emma Stone | mehr Cast & Crew


DVD und Blu-ray | Zombieland

Blu-ray
Zombieland Zombieland
Blu-ray Start:
20.05.2010
FSK: 16 - Laufzeit: 88 min.
Zombieland (4K Ultra HD) Zombieland (4K Ultra HD)
Blu-ray Start:
30.10.2019
FSK: 16 - Laufzeit: 88 min.
Zombieland (SteelBook) (4K Ultra HD) Zombieland (SteelBook) (4K Ultra HD)
Blu-ray Start:
30.10.2019
FSK: 16 - Laufzeit: 88 min.
DVD
Zombieland Zombieland
DVD Start:
20.05.2010
FSK: 16 - Laufzeit: 84 min.

zur DVD Kritik

Filmkritik Zombieland

Filmwertung: | 9/10


Ein Teenager, der die Bezeichnung „Milchbubi“ nahezu auf der Stirn geschrieben hat - mit Wachsmalstift da er bei einem Tattoo Angst vor der Nadel hätte - wird von blutrünstigen Untoten, die optisch mehr als nur „verformt“ sind, gejagt. In 95% aller Horrorfilme würde der Junge in Tränen ausbrechen und sich hinter der nächsten Glastür verstecken, da Glas ja bekanntlich komplett bruchfest ist und vor jeder Gefahr schützt. Doch was geschieht? Er überlistet die verfaulten Verfolger, steigt in sein Auto und als einer von ihnen von der Rückbank her ihn angreift, tritt der junge Columbus einfach cool auf die Bremse und der ungebetene Gast wird durch die Frontscheibe geschleudert. Regel: „Anschnallen nicht vergessen“ - Willkommen in Zombieland.

Vor einigen Jahren schaffte es die britische Horrorparodie „Shaun of the Dead“, in Anlehnung an den Horrorfilm-Klassiker „Dawn of the Dead“, eine Zombie-Geschiche mit ordentlich Zwerchfell-Salven zu kombinieren und so wurde dieser Film Kult. Das gleiche Prädikat dürfte auch der neuste Independent-Kracher „Zombieland“ bekommen, denn was sich dort auf der Leinwand abspielt, vermag man kaum zu glauben. Zombieland ist nicht nur der erfolgreichste „Horrorfilm“ aller Zeiten, sondern möglicherweise der lustigste Film der letzten Jahre und schafft es sogar den diesjährigen Comedy-Hit „Hangover“ zu übertrumpfen.

Da ist der junge Columbus, gespielt von Jesse Eisenberg („The Village-Das Dorf“), der zu den wenigen Überlebenden eines Virus-Ausbruchs gehört, und für sich 47 Überlebensregeln ausgearbeitet hat, um kein Opfer der Zombies zu werden. Ohne weiteres könnte dieser Charakter in jedem Teenie-Film als „Loser“ eingestuft werden, doch zum einen schafft es Eisenberg diesem unbeholfen-wirkenden Abklatsch eines coolen Helden so viel Leben einzuhauchen, dass jeder Fehler unweigerlich sympathisch wirkt. Zum anderen sind es die herrlich skurrilen Situationen, an denen er nicht immer unschuldig ist, die dem Zuschauer derartig viele Zwerchfell-Attacken liefern, wie in kaum einem anderen Film zuvor – speziell in diesem Horrorgenre.

Zombieland ist eben nicht nur ein Film über Menschen, die versuchen in einer Welt voller Untoter zu überleben wie man es schon von viele anderen Filmen gesehen hat, sondern er lebt wirklich von seinen unglaublich skurrilen Szenen, Situationen und vor allem Charakteren. So ist mit z.B. Woody Harrelson („2012“, „Sieben Leben“, „Weiße Jungs bringen's nicht“) ein optischer Klischee-Cowboy vorhanden, der ein richtiges „Badass“ ist, sprich unglaublich cool und schießwütig, jedoch nicht durch die Gegend fährt, um etwa Menschen zu retten. Nein - er will eigentlich nur seine Lieblings-Süßigkeit finden.

Als dann Columbus und Tallahessee ( Woody Harrelson) aufeinander treffen, entsteht eine Buddy-Komödie von Charakteren, die sich ungefähr so ähnlich sind wie Arnold Schwarzenegger und Angela Merkel. Doch das Verrückte ist: es funktioniert! Es funktioniert nicht nur, sondern es ergeben sich durch diese Ungleichheit Dialoge, die eine derartig hohe Gag-Trefferquote haben und Krater im Zwerchfell hinterlassen, dass man meinen könnte, man sei mitten in einem Kriegsgebiet in dem jeder Spruch wie ein Schuss ins lachende Gemüt eines jeden Zuschauers ist.

Viele Filme würden sich an dieser Stelle damit begnügen einfach die beiden Helden zu zeigen, wie sie durch das von Zombies nur so wimmelnde Amerika fahren und Abenteuer erleben. Doch Zombieland bleibt sich treu und ist einfach anders. Anstatt die Story „ausplätschern“ zu lassen wie die Endläufe eines Humor-Wasserfalls, bringt der Regisseur Ruben Fleischer, ein relativ unbeschriebenes Blatt, zwei Schwestern mit ins Spiel, die dem ganzen Film eine neue Note geben – die Note „sehr gut“.

Die beiden Schwester, gespielt von Abigail Breslin, bekannt aus „Beim Leben meiner Schwester“, und Emma Stone („House Bunny“), sind ein eingespieltes Team und während die Beziehung zwischen Columbus & Tallahassee von den Gegensätzen lebt, herrscht zwischen den Frauen eine harmonische Beziehung. Langweilig oder? Ganz im Gegenteil, denn so entsteht eine Dynamik, die wirklich selten in Filmen zu finden ist, da das „Schwestern-Team“ gegen das „Jungen“-Team arbeitet, die beiden männlichen Darsteller aber untereinander auch ihre Konflikte haben und so kommt es tatsächlich zu einer nahezu perfekten Situationskomik, bei der 95% aller Gags, wirklich sitzen.

Somit entwickelt sich eine derartig lustige Komödie, die als einziges Problem die kurze Laufzeit von nur 88 Minuten hat, denn als Zuschauer will man mehr sehen, man möchte, dass es weiter geht – welcher andere Film löst so etwas schon heutzutage noch aus ? Frohe Botschaft: es wurde bereits ein zweiter Teil für 2011 angekündigt, bleibt nur zu hoffen, dass das Niveau gehalten wird, denn „Zombieland“ ist einer der Filme, die in sich perfekt sind und durch einen zweiten Teil zerstört werden könnten.

Zombieland- Skurril, scharfzüngig, Spruchfeuerwerk, SENSATIONELL!
by Sven Hensel

Bilder © Sony Pictures