Zero Dark Thirty

Zero Dark Thirty (2012), USA
Laufzeit: - FSK: 16 - Genre: Action / Drama
Kinostart Deutschland: - Verleih: Universal Pictures Intl.

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Zero Dark Thirty Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Der packende neue Thriller von Oscar®-Preisträgerin Kathryn Bigelow („Tödliches Kommando – The Hurt Locker“) ist die chronologische Aufarbeitung der wahren Ereignisse, die zum Tod Osama Bin Ladens führten. Der Film wird jetzt bereits als heißer Oscar® Kandidat gehandelt und wurde kürzlich vom New York Film Critics Circle mit den Auszeichnungen für den „Besten Film“, die „Beste Regie“ und die „Beste Kameraarbeit“ prämiert.

Taylor Kinney, Jessica Chastain und Scott Adkins | mehr Cast & Crew


Zero Dark Thirty - Trailer


Zero Dark Thirty - Trailer deutsch


Zero Dark Thirty - Trailer 3


DVD und Blu-ray | Zero Dark Thirty

Blu-ray
Zero Dark Thirty Zero Dark Thirty
Blu-ray Start:
06.06.2013
FSK: 16 - Laufzeit: 157 min.
DVD
Zero Dark Thirty Zero Dark Thirty
DVD Start:
06.06.2013
FSK: 16 - Laufzeit: 151 min.

zur DVD Kritik

Filmkritik Zero Dark Thirty

Filmwertung: | 9/10


"Zero Dark Thirty" ist der militärische Begriff für den Zeitpunkt eine halbe Stunde nach Mitternacht und passt als Beschreibung zu einer zehn Jahre andauernden Mission, deren Details lange Zeit im Dunkeln blieben und unter Geheimhaltung standen. Zum Abschluss kam diese Mission in der Operation Neptune’s Spear, einem Militäreinsatz der USA in Pakistan, bei dem am 2. Mai 2011 der Gründer und Anführer des Terrornetzwerkes al-Qaida Osama bin Laden getötet wurde.

Nachdem die USA am 11. September 2001 von den Terroranschlägen erschüttert wurden, begann die Jagd nach der Führungsspitze der al-Qaida. Es galt, Osama bin Laden zu finden und für seine Taten zu bestrafen. Die aus einer Spezialeinheit des CIA und Angehörigen des Militärs bestehende Elite-Truppe U.S. Navy SEALs soll den Terroristen finden. Diese Spezialeinheit gilt als eine der besten der Welt und koordiniert werden die Einsätze von der CIA-Analystin Maya (Jessica Chastain). Sie hat eine große Verantwortung zu tragen und agiert aus dem Hintergrund. Das Team hält sich an der Grenze zu Afghanistan im pakistanischen Abbottabad auf. In der Nähe wird der Aufenthaltsort bin Ladens vermutet. Gleichzeitig laufen weltweite verdeckte Ermittlungen, um Spuren zu finden, die zum Anführer der al-Qaida führen. Osama bin Laden wird letztendlich bei der Erstürmung seines Anwesens in Abbottabad getötet. Die spektakulären Bilder halten die gesamte Welt in Atem.

Kathryn Bigelow gilt seit ihrem Welterfolg "Tödliches Kommando - The Hurt Locker", für den sie 2010 als erste Frau den Oscar für die beste Regie gewann, als Expertin für das Militärische und führt fast folgerichtig auch bei "Zero Dark Thirty" Regie. Das Drehbuch war ursprünglich darauf ausgerichtet, dass die Jagd auf bin Laden ergebnislos verläuft und musste dann der überraschenden Tötung des al-Qaida-Chefs noch angepasst werden. Vermutlich wird der Film zum einen dieser unvorhersehbaren Wendung und zum anderen einer grandios aufspielenden Jessica Chastain, die als CIA-Analystin Maya die Ermittlungen nach und nach dramaturgisch zuspitzt, seinen Erfolg zu verdanken haben. Bigelows neues Werk hat hitzige Debatten entfacht, weil kritische Stimmen meinen, dass die sogenannten Enhanced Interrogation Techniques, in der Bush-Administration etablierte verschärfte Befragungstechniken, die man auch schlicht und ergreifend Folter nennen kann, undifferenziert dargestellt werden. Zu diesen Techniken zählt auch das von Bigelow gezeigte Waterboarding, eine Foltermethode des simulierten Ertränkens.

Dem Vorwurf, Bigelow vermittle eine fatale Fehlinterpretation, in der zum Zwecke der Tötung bin Ladens jedes Mittel recht ist, kann aber ein gewisser dokumentarischer Anspruch in ihrem Film entgegen gebracht werden. Sie hat sich dieses in seiner Moral widerliche Thema vorgenommen und man bekommt wirklich Bauchschmerzen, wenn dabei die amerikanische Flagge weht oder die CIA-Leute sich nach der Folter Erdnussbutter-Brote schmieren. Doch auch, wenn man "Zero Dark Thirty" wirklich nicht als unpatriotisch deklarieren kann, beteuert Bigelow, dass der journalistische Ansatz oberste Priorität hätte und sie sich wünsche, dass Folter kein Thema dieser Geschichte wäre. Wer schon vorher aus politischen und weltanschaulichen Gründen kein Freund der USA war, wird es nach diesem Film natürlich auch nicht sein. Kathryn Bigelow macht aber im Finale ihrer Story alles richtig, in dem sie die Einsatztruppe mit ihrer Chefanalystin nach der ersehnten Tötung bin Ladens nicht jubeln lässt. Im Gegenteil, die Tränen von Maya am Ende zeigen, dass es keine Sieger gibt.

"Zero Dark Thirty" ist kein vergnüglicher Kinospaß, genauso wenig wie dieses ganze Thema um 9/11 und bin Laden vergnüglich war. Kathryn Bigelows militärischer Thriller ist ein intensives und authentisches Zeitdokument, das genügend Demut besitzt, Gut und Böse nicht überdeutlich aufzuzeigen.
by André Scheede

Bilder © Universal Pictures Intl.