Filmwertung: |
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| 7/10 |
Bei der Masse an Musikfilmen in der letzten Zeit ist der Musikfilm aktuell wieder so wichtig wie lange nicht mehr, was mich als großer Musical Freund sehr erfreut. Alleine im letzten Jahr und dem 1. Halbjahr 2019 gab es mit "Mamma Mia - Here we go again"; "A Star is born"; "Bohemian Rhapsody"; "Mary Poppins Rückkehr"; "
Rocketman"; "Aladdin" und jetzt auch "Yesterday" ganze sieben Musikfilme, die allesamt wirklich gelungen waren und Massen ins Kino ziehen konnten und auch dieses Jahr geht es noch mit "Der König der Löwen", "Ich war noch nie in New York", "Cats" und "Last Christmas" so weiter, also wirklich massig und doch werden sie nicht langweilig.
Himesh Patel in Yesterday © Universal Pictures
Im Fall von "Yesterday" gibt es einen sehr guten Cast, wo mich die Hauptfigur und die Performance von Ed Sheeran sehr begeistern konnten und es war wirklich ungewohnt, aber auch schön, Sheeran mal auf der Leinwand zu sehen.
So mancher Lacher ging auf sein Konto und er versprühte einfach gute Laune und das nicht nur im Englischen, sondern auch im Deutschen, wo ihm eine wirklich passende Stimme serviert wurde. Als ich am Anfang gelesen hatte, wer ihn sprechen würde, war ich sehr skeptisch, muss aber rückblickend echt sagen, dass das wirklich gepasst hat, und zwar war es die deutsche Stimme vom "Harry Potter"-Star Daniel Radcliff. Die dritte Hauptrolle hatte hier Lily James, die mich aber leider nicht mehr so ganz überzeugen konnte, sie spielt zwar immer gut und ich mag die Schauspielerin auch echt sehr gerne, nur hier gab's jetzt nichts, wo ich sagen würde, das war jetzt vollkommen anders als zu ihren anderen Filmen. Der Film versprüht einen sehr schönen Charme und genügend Herzlichkeit, dass es große Freude macht ihn sich anzusehen. Er hat die richtigen Werte und eine Geschichte, mit der sich viele identifizieren können, denn den Wunsch nach mehr Erfolg kennt wohl jeder und damit geht der Film sehr schön um. Ebenso freute es mich aber auch sehr, dass sich der Film, trotz seiner bekannten Band, nicht so anfühlte wie "Bohemian Rhapsody" und "Rocketman".
Himesh Patel and Lily James in Yesterday © Universal Pictures
Da "
Bohemian Rhapsody" zwar ein großartiger Film war, "Rocketman" aber viel zu schnell herauskam und man ihn nicht eigenständig sehen konnte, sondern stets mit seinem Vorfilm vergleichen musste. Das ist hier zum Glück aber nicht mehr so. "Yesterday" hat zwar ebenfalls eine bekannte Band, fühlt sich aber durch die Geschichte ganz anders an als die beiden benannten Filme. Es ist ein super Film für zwischendurch geworden. Ein Film der super funktioniert, gute Laune macht und auch wirklich kein Film geworden ist, wo man sich groß konzentrieren muss. Vielmehr kann man ganz entspannt den Kopf ausschalten und genießen. Das hat mir wirklich gut am Film gefallen, denn so ist er besonders im Sommer sehr sehenswert und ein Film, der besonders Open Air super funktionieren wird.
Himesh Patel in Yesterday © Universal Pictures
Man muss sich zwar auch im Hinterkopf behalten, dass der Film sehr vorhersehbar und nicht besonders neu ist. Man kann schon vorher erahnen in welche Richtung der Film wohl gehen wird und behält da vollkommen Recht. Im Film passiert nichts Überraschendes, nichts Frisches oder besonders kreatives, was man vorher noch nie gesehen hat. Der Film geht nicht besonders tief und doch verfügt er über genügend Charme und schöne Momente, die sehr gut funktionieren.
Fazit: Wer ein vollkommen frisches Kinoabenteuer sucht und sich darauf schon sehr freut, wird wohl enttäuscht werden, doch wer mit diesem Vorwissen an den Film rangehen wird und sich darauf einstellt, dass der Film nicht groß oder besonders neu sein wird, wird wohl leider enttäuscht werden.
by Peter Brauer
Bilder © Universal Pictures Intl.