Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen

Cloudy with a Chance of Meatballs (2009), USA
Laufzeit: - FSK: 6 - Genre: Zeichentrick
Kinostart Deutschland: - Verleih: Sony Pictures

-> Trailer anschauen

Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Wie sieht es aus, wenn statt Regen und Schnee, Hamburger vom Himmel fallen oder die Dächer der Stadt von Eiskugeln bedeckt sind? Und welche Maschine steckt hinter diesem Naturwunder?
Flint Lockwood, ein eigenbrötlerischer Erfinder mit bisher mäßigem Erfolg, steht vor der Entdeckung seines Lebens: einer Maschine, die Essen produziert – zur Freude aller Kinder!
Doch wegen eines überaus gierigen Bürgermeisters spielt die Maschine verrückt und verursacht plötzlich essenstechnische Unwetter. Die Moral von der Geschicht': Mit Essen spielt man nicht!




DVD und Blu-ray | Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen

Blu-ray
Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen
Blu-ray Start:
01.06.2010
FSK: 6 - Laufzeit: 90 min.
DVD
Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen
DVD Start:
01.06.2010
FSK: 6 - Laufzeit: 86 min.

Filmkritik Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen

Filmwertung: | 5/10


Im Moment scheint das Animationskino in seiner Blütezeit zu sein, denn nahezu jeden Monat erreicht uns ein neues Zauberwerk, diesmal jedoch nicht von den zwei Giganten Pixar oder Disney, sondern aus dem Hause Sony Pictures. Das mag man vielleicht auch am sehr ungewöhnlichen Namen vermuten, doch wer nun wieder über die deutsche Übersetzung flucht sei belehrt, dass dies die wörtliche Übersetzung des Originaltitels ist und möglicherweise steckt ja hinter diesem außergewöhnlichen Namen ein ebenso außergewöhnliches Filmerlebnis?

Dieser Hoffnung kann man nach Betrachtung des Filmes ein klares „teils-teils“ geben, denn so wie es helle Momente gibt, werfen auch einige Probleme Schatten über das Licht dieses Werkes. So macht der Film in seiner Inszenierung und seinem Ideenreichtung alles richtig, jedoch kommt partout nicht die gleiche Stimmung auf, wie in anderen modernen „Zeichentrick“-Abenteuern.

Das Problem eines jeden neuen Films dieser Gattung ist, dass sich Animationsfilme generell immer die Vergleiche mit früheren Werken gefallen lassen müssen und leider hat dieser Film da nicht so gute Karten, da Werke wie „Toy Story“, „Monster AG“ oder auch „Wall-E“ inzwischen zu Vorzeigeobjekte der gesamten Branche geworden sind und vom Niveau her in einer ganz anderen Liga spielen. Dennoch muss „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“ sein Licht nicht unter den oft-erwähnten Scheffel stellen, denn er bietet im Grunde alles, was ein guter Animationsfilm braucht: gute Ideen, verrückte Charaktere und eine Geschichte rund um das Thema Liebe & Freundschaft.

So ist das Setting gut gelungen, denn eine normale Kleinstadt, die sich gänzlich auf den Sardinen-Handel konzentriert hat, als Ort der Geschehnisse zu nehmen leuchtet ein, besonders in Bezug auf das Vorurteil der Naivität und Engstirnigkeit derartiger Siedlungen bei dem Aufkommen von Neuerungen. Diese werden im Film durch den tollpatschigen Träumer und Wissenschaftler „Flint Lockwood“ repräsentiert, der seine Umgebung mit stellenweise sehr verrückten Ideen ständig auf Trab hält. Doch irgendwann sind es die Bewohner nach einer weiteren Katastrophe mit ihm Leid und er bekommt den ganzen aufgestauten Ärger ab. Die Einzige, die ihm dann Trost spenden kann, ist die Praktikantin eines Fernsehsenders, mit der er sich bald darauf sehr gut versteht und ihr zuliebe eine Erfindung vollbringt, die nicht nur sein eigenes, sondern auch das Leben aller anderer Bewohner auf der Welt beeinflussen wird.

Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten, denn eine derartig-kuriose Erfindung hat man in keinem Animationsfilm zuvor je gesehen, sodass man als Zuschauer wirklich Gefallen an den Geschehnissen finden kann. Doch leider macht der Film den Fehler sich zu sehr auf dieser tollen Idee zu verlassen, wodurch nach einer gewissen Zeit ein Hauch von Langeweile entsteht, da sich diese Erfindung thematisch schnell „gegessen“ hat.

Zwei weitere Probleme, die der Film hat, hängen unmittelbar zusammen, denn leider schafft er es nicht prägnante und durchweg liebenswert-sympathische Charaktere zu erschaffen, was sich negativ auf die gesamte Atmosphäre auswirkt. So gibt es zwar den verrückten Erfinder, doch auf Dauer gewöhnt man sich an seine „Spinnereien“ und auch der Affe, der als genialer Sidekick dienen soll, funktioniert nicht. Besser hat es da z.B. der Animationsfilm „Oben“ gemacht, indem er einen Hund als absoluten Sympathieträger mit in das Geschehen warf. Leider schafft es der Affe nur zu Anfang positive Regungen des Zwerchfells zu erzeugen und verkommt dann mehr und mehr zu einem Nebendarsteller. Auch die anderen Charaktere wissen nicht sonderlich zu überzeugen und versprühen zu keinem Zeitpunkt einen vergleichbaren Charme wie Figuren in anderen Animationsfilmen.

Leider ist dies auch mitverantwortlich für die geringe Gag-Quote, die möglicherweise für ein ganz junges Publikum noch akzeptabel sein mag, jedoch sind Erwachsene nicht mit derartigen Standard-Humor zu begeistern. Eigentlich könnte man dies noch akzeptieren, doch kann sich der Film nicht entscheiden welche Zielgruppe er hat, denn ist der Humor deutlich auf kleine Kinder zugeschnitten, werden Begriffe in den Dialogen benutzt, die für einen 5 oder 6-jährigen noch zu schwer sind. So krankt der Film leider vor sich hin ohne sich wirklich durch besondere Szenen auszuzeichnen. Ab einem gewissen Punkt werden die Probleme sogar noch durch den Punkt der Vorhersehbarkeit der Ereignisse ergänzt, wodurch ein zusätzlicher negativer Beigeschmack bleibt.

Alles in Allem kann man den Machern eigentlich keinen Vorwurf machen, denn der Film für sich alleine ist durchaus nett anzuschauen und keineswegs verschwendete Zeit, doch leider gibt es in Pixar und Disney derartig überragende Konkurrenten um die Krone der Animationswelt, dass es wirklich keine Schande ist, gegen diese unterlegen zu sein. Dennoch muss angemerkt werden, dass man den Film sich gerne mit seinen Kindern ansehen kann und er das Prädikat „Familienfilm“ durchaus verdient.
by Sven Hensel

Bilder © Sony Pictures