Win Win

Win Win (2011), USA
Laufzeit: - FSK: 6 - Genre: Komödie / Drama
Kinostart Deutschland: - Verleih: 20th Century Fox

Win Win Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Mike Flaherty (Paul Giamatti), ein erfolgloser Jurist und Coach einer Ringer-Mannschaft übernimmt nicht ganz uneigennützig und legal die gut-bezahlte Betreuung seines Klienten Leo Poplar (Burt Young), der ins Altersheim abgeschoben werden soll. Eines Tages bekommt Leo Besuch von seinem Neffen Kyle (Alex Shaffer), der bei ihm leben will und sich weigert, zu seiner drogensüchtigen Mutter zurückzukehren. Mike und seine Familie nehmen den Jungen bei sich auf und schließen ihn schon bald in ihr Herz - nicht zuletzt Mike, der feststellt, dass in dem Jungen ein Top-Ringer steckt und seine Mannschaft weit bringen kann.
Als jedoch Kyles Mutter Cindy (Melanie Lynskey) nach ihrer Entziehungskur in der Stadt auftaucht, droht Streß und Ärger – für alle Beteiligten.


Paul Giamatti, Amy Ryan und Bobby Cannavale | mehr Cast & Crew


DVD und Blu-ray | Win Win

Blu-ray
Win Win - Cine Project Win Win - Cine Project
Blu-ray Start:
03.02.2012
FSK: 6 - Laufzeit: 106 min.
DVD
Win Win - Cine Project Win Win - Cine Project
DVD Start:
03.02.2012
FSK: 6 - Laufzeit: 102 min.

Filmkritik Win Win

Filmwertung: | 8/10


Mike Flaherty betrachtet seinen Beruf als Anwalt mit wachsender Ernüchterung. Seine Freizeit verbringt er als Ringkampf-Trainer an der High-School Um die finanziellen Engpässe der Familie auszufüllen, geht er unkonventionelle Wege. Er übernimmt die Pflege seines demenzkranken Klienten Leo Poplar, kassiert das Pflegegeld ein und weist den alten Mann kurzerhand in ein Altersheim ein. Als Leo unerwartet Besuch von seinem Enkel Kyle bekommt, der vor seiner Drogensüchtigen Mutter geflohen ist, ändert sich die Situation. Mike und seine Familie nehmen Kyle bei sich auf, der sich nur schwer daran gewöhnen kann, plötzlich umsorgt zu werden. Nach und nach integriert er sich in die Familie und ins Ringer-Team der Schule. Als das Leben in geregelten Bahnen zu laufen scheint, taucht Kyle´s Mutter Cindy auf, die nicht nur die Pflege ihres Vaters beantragt, sondern auch ihren Sohn zurückfordert.

Regisseur und Drehbuchautor Tom McCarthy brachte bereits Filme, wie „Ein Sommer in New York – The Visitor“ und „Station Agent“ auf die Leinwand. Mit „Win Win“ schuf er jetzt, in Zusammenarbeit mit Kameramann Oliver Bokelberg, eine sportliche Komödie. Der Film wechselt zwischen Dramatik und Komik und beinhaltet einen Hauch Melancholie, sowie einer großen Portion Menschlichkeit. Ein Mann mittleren Alters muss sich plötzlich mit einem fremden Teenager auseinandersetzen. Die zwei liebenswerten Außenseiter tun sich zusammen und werden Freunde, denen es nur gemeinsam zu gelingen scheint, die Probleme zu lösen. Mike erlebt durch Kyle plötzlich sportliche Erfolge, von denen er nie zu träumen gehofft hatte. Und er bekommt durch ihn die Möglichkeit, seinen Fehler mit Leo wieder auszubügeln.

Die Probleme der stereotypischen Charaktere sind alltäglich und keinesfalls übertrieben. Die Darsteller kämpfen mit ihnen auf eine authentische Art, so dass sie dem Zuschauer einnehmen und Identifikationspotenzial bieten. Was als Ringerfilm beginnt, entwickelt sich zur Betrachtung menschlicher Schwächen, die auf komödiantische Art ins Zentrum der Handlung gestellt werden.

Paul Giamatti („Hangover 2“), verkörpert den mittelständischen Anwalt, der stets darum bemüht ist, den Schein des anständigen Bürgers zu wahren. Zusammen mit Frau und Kinder erfüllt er oberflächlich gesehen die Kriterien. Doch hinter der Fassade bröckelt es. Die finanziellen Mittel sind begrenzt und der Job ist nur noch Mittel zum Zweck. Er ist ein guter Mann, der einen Fehler macht, der sein gesamtes Leben verändert. Kyle, der von Leinwandneuling Alex Shaffer gespielt wird, lehrt den Erwachsenen wie man den Lebensmut, trotz aller Probleme, nicht verliert. Obwohl die heimischen Verhältnisse keinesfalls harmonische Bedingungen erfüllen, sehnt er sich nach einer Familie. Deswegen entschließt er sich dazu den demenzkranken Großvater wieder nach Hause zu holen, wo er sich um ihn kümmern will. Kyle´s trockener Humor sorgt im Film für eine ganz besondere Komik. Alex, der im wahren Leben bereits auf der nationalen Landesliste für seine Ringererfolge platziert wurde und in der High School Mannschaft in New Jersey ringt, brachte für seine Rolle die besten Voraussetzungen mit. Mikes Frau Jackie wird von Amy Ryan („Jack in Love“) gespielt. Sie ist anfangs keinesfalls begeistert darüber „diesen Eminem-Verschnitt“ bei sich aufzunehmen. Schon allein, weil sie Angst um ihre Kinder hat. Dann muss sie jedoch erkennen, dass Kyle lediglich eine Junge ist, dem die familiäre Nähe und Bindung fehlt. Sehr schnell etabliert sie sich zu seiner Vertrauten und weigert sich letztendlich ihn wieder ziehen zu lassen. Die Familie wächst durch Kyle zusammen und nimmt ungeahnte Formen an.

Der Film ist anrührend, ohne dabei in den sentimentalen Bereich abzurutschen. Lustige Szenen, die nie übertrieben werden, sorgen für Erheiterung. Dramatische Wendungen und Situationen regen zum Nachdenken an, ohne die Stimmung kippen zu lassen. Der Film eignet sich für die gesamte Familie, statt nur für Fans des Ringer-Teams.

Fazit: Eine herzliche Komödie, über zwischenmenschliche Beziehungen, sowie Bindung und Loyalität zwischen unterschiedlicher Charaktere.
by Sandy Kolbuch

Bilder © 20th Century Fox