Filmkritik Walking on Sunshine
Filmwertung: |
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| 6/10 |
Die Liebe ist großartig und wunderbar und der Himmel scheint voller Geigen zu hängen, wenn man den richtigen Partner gefunden hat. Doch meist kommt alles anders als geplant. Besonders dann, wenn sich zwei Schwestern in den gleichen Mann verlieben.
Die Geschichte von „Walking on Sunshine“ ist banal. Bereits nach den ersten Minuten lässt sich die gesamte Handlung erahnen. Große Überraschungen oder Wendepunkte gibt es nicht, vielmehr folgt das inszenierte Gefühlschaos der erwarteten Richtung. Und auch die schauspielerischen Leistungen der weitestgehend unbekannten Darsteller sind nicht erwähnungsbedürftig. Die Figuren bleiben insgesamt oberflächlich gezeichnet und wirken teils überspitzt. Doch den Regisseuren Max Giwa („StreetDance“) und Dania Pasquini („StreetDance 2“) ist es dennoch, aufgrund der schmissigen Musik gelungen, einen Wohlfühl-Film inklusive Urlaubsfeeling zu inszenieren.
Ganz im Stil von „Mamma Mia“ wird die Story von Drehbuchautor Joshua St Johnston („Sweeney Todd“) um die bekanntesten Klassiker der 80er Jahre herumgeflochten. Die einzelnen Lieder dienen der Verdeutlichung der Gefühlswelt der Figuren, die unmissverständlich in Szene gesetzt werden. Die sehr schlicht gehaltene Tänze lockern die Geschichte zusätzlich auf. Sich mit den Figuren zu identifizieren fällt sichtlich schwer. Doch ausnahmsweise ist dies auch nicht das Ziel der Filmemacher. Die ungleichen Schwestern, gespielt von Annabel Scholey (Serie „Beeing Human“) und Hannah Arterton (BBC-Serie „Atlantis“), wirken eher wie Zufallsbekanntschaften, anstatt ein überzeugendes Geschwisterpaar abzugeben. Ihre unterschiedlichen Charaktere vereinfachen die Geschichte zusätzlich, die lediglich darauf abzielt, das überwiegend weibliche Kinopublikum zu unterhalten. Die Romantik wird im Film besonders groß geschrieben, auch wenn der Zuschauer sie stets als aufgesetzt und überzogen wahrnimmt.
Neben den weiblichen Hauptdarstellerinnen versuchen sich Greg Wise („Sinn und Sinnlichkeit“) und Giulio Berruti (TV-Serie „Squadre Antimafia“) als feurige Liebhaber in Szene zu setzen, was auch nicht wirklich gelingt. Witzige Momente hat der Film dennoch immer wieder zu bieten. Denn wenn die Frauen- und Männer-Clique am Abend vor dem großen Event durch die Clubs der Stadt zieht und ausschweifend bis zum Morgengrauen feiert, passieren so einige ungeplante Pannen, die beim Kinopublikum durchaus für Erheiterung sorgen.
Fazit: Seichtes Feel-Good-Movie, das dank seiner mitreißenden Musik unwiderruflich für gute Laune sorgt. Mitsingen und –wippen ist garantiert. Wer sich den bereits kühlen Herbst versüßen will, kommt mit dieser Musik-Komödie vollends auf seine Kosten.
by Sandy Kolbuch
Bilder © SquareOne Entertainment / Universum Film