Urban Explorer

Urban Explorer (2011), Deutschland
Laufzeit: - FSK: 18 - Genre: Horror / Thriller
Kinostart Deutschland: - Verleih: Summiteer

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Urban Explorer Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Neugierig darauf, die verbotenen Bereiche unter der deutschen Hauptstadt zu erkunden, bricht eine Gruppe von vier internationalen Urban Explorern, die sich zuvor noch nie gesehen haben, zusammen mit ihrem lokalen Führer auf. Gemeinsam durchqueren sie ein schauriges Labyrinth von Tunneln und unterirdischen Gängen auf der Suche nach dem versiegelten „Fahrerbunker“ und seinen verbotenen Nazigemälden.

Als der Anführer der Truppe fällt und sich das Bein bricht, begeben sich zwei Frauen aus der Gruppe verzweifelt auf die Suche nach Hilfe, während Denis, ein junger Amerikaner und seine atemberaubende lateinamerikanische Frau Lucia bei dem Verletzten zurück bleiben. Und in dieser Situation taucht Armin auf, ein redseliger Wächter der Unterwelt, der hilfsbereit scheint und sie zu seinem Unterschlupf mitnimmt, wo für alles gesorgt werden soll...


Nathalie Kelley, Nick Eversman und Klaus Stiglmeier | mehr Cast & Crew


Urban Explorer - Trailer




DVD und Blu-ray | Urban Explorer

Blu-ray
Urban Explorer Urban Explorer
Blu-ray Start:
09.03.2012
FSK: 18 - Laufzeit: 90 min.
DVD
Urban Explorer Urban Explorer
DVD Start:
09.03.2012
FSK: 18 - Laufzeit: 87 min.

Filmkritik Urban Explorer

Filmwertung: | 7/10


Regisseur Andy Fetscher bringt mit seinem Horrorfilm „Urban Explorer“ seinen ersten Spielfilm nach Abschluss der Filmhochschule in die Kinos. Schon bei seiner Abschlussproduktion „Bukarest Fleisch“ bewies er ein Händchen für Atmosphäre und Freude an blutigen Details, in dem er rumänischen Straßenkindern Gammelfleisch aus Deutschland andrehte, denen dies nicht so gut bekam.

In „Urban Explorer“ lässt Andy Fetscher nun eine Gruppe von jungen Leuten in das unterirdische Berlin hinab steigen, wo die Gruppe unter Leitung von Dante (Max Riemelt) zu dem zugemauerten Fahrerbunker (!) geführt werden soll. Doch das Abenteuer unter Berlin wird plötzlich zur Lebensbedrohung, als Dante einen Unfall hat und der mysteriöse Armin (Klaus Stiglmeier) als Retter auftaucht.

Der oben genannte „Fahrerbunker“ ist im Übrigen kein Schreibfehler und sollte eigentlich „Führerbunker“ heißen. Nein, beim Fahrerbunker handelt es sich um den Bunker von Hitlers Fahrer (was auch sonst), in dem es angeblich ganz besondere NS-Wandgemälde geben soll. Dass das insbesondere viele Touristen anzieht, ist klar. Die Tour zu diesem Bunker führt tief unter die Erde und liefert erstaunliche Bilder von einem Berlin, was den meisten Zuschauern – auch Berlinern - wohl eher unbekannt sein dürfte. Regisseur Andy Fetscher scheute für diese Bilder weder Mühen noch Verletzungen, wie er in einem Interview zugab. Die zum Teil ohne Drehgenehmigung entstandenen Bilder entschädigen für Festnahmen und Knochenbrüche. Es ist kaum vorstellbar, dass es tatsächlich solche Weiten unter uns gibt. Faszinierend!

Die zweite Attraktion des Filmes ist ohne Zweifel der im Schwäbischen geborene Schauspieler Klaus Stiglmeier! Wenn dieser Ex-Stasi-Mann sein Gebiss bleckt, fühlt man sich unweigerlich an Richard Kiehl, den Beißer aus dem James Bond Film „Moonraker“, erinnert. Dass solche Beißerchen auch gepflegt werden wollen, zeigt Klaus Stiglmeier in einer Szene sehr eindrucksvoll. Außerdem gibt er dem Begriff „jemanden ausziehen“ eine ganz neue Bedeutung, was – ohne spoilern zu wollen – sensibleren Seelen vielleicht etwas auf den Magen schlagen dürfte. Doch auch ohne blutige Handlungen schafft es Klaus Stiglmeier seinen Armin überzeugend zu spielen. Allein sein Auftreten mit dem bereits erwähnten Gebiss lädt zum Gruseln ein. Ohne Weiteres glaubt man ihm seine Geschichten über Schüsse an der Mauer und eine Elite-Stasi-Einheit.

Leider ist der Weg zum großartigen Armin etwas zu lang geraten. Ja, die Bilder unter der Berliner Oberfläche sind toll, aber auch auf Dauer etwas Spannungsarm. Und wie sich ein paar junge Leute, ohne dass jemand ahnt, wo sie sind, auf ein gefährliches Abenteuer einlassen, hat man auch schon öfter gesehen. Auch die Gruppe, so international sie auch sein mag, bleibt blass und austauschbar, so dass man wenig Anteilnahme für ihre Situation aufbringt. Doch wenn Armin auftaucht, tritt das alles in den Hintergrund. Die Devise bei „Urban Explorer“ ist also: Durchhalten!

Fazit: Klaus Stiglmeier überzeugt auf ganzer Linie und macht einen eher mittelmäßigen Horrorfilm zu etwas Besonderem.
by Gesa-Marie Pludra

Bilder © Summiteer