Filmkritik The Guard - Ein Ire sieht schwarz
Filmwertung: |
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| 9/10 |
Sergeant Gerry Boyle (Brendan Gleeson) ist ein Kleinstadtpolizist an der Westküste Irlands. Sein Sinn für Humor ist fragwürdig, er hat eine große Vorliebe für Prostituierte und seine über alles geliebte Mutter liegt im Sterben. Er tritt seinem Job mit viel Zynismus gegenüber, was besonders gut zum Ausdruck kommt, als man ihm einen Assistenten Namens Aiden McBride zuteilt, der ganz im Gegensatz zu Boyle vollkommen fasziniert von der Arbeit als Polizist ist. Gemeinsam sollen sie in einem Mordfall ermitteln, der so einige Fragen offen lässt.
Wenige Tage später taucht plötzlich der FBI Agent Wendell Everett (Don Cheadle) auf, welcher auf der Spur einer Drogenschmugglerbande ist, die mit samt ihrer 500 Millionen Dollar schweren Fracht bald an der irischen Westküste andocken sollen. Somit sind die ruhigen Tage des Gerry Boyle auch vorbei. Als Everett die Fahndungsfotos der Drogendealer herumzeigt, erkennt Boyle sofort auf einem Foto den Toten in dessen Mordfall er ermittelt.
Als sein Kollege Aiden eines Nachts auch noch spurlos verschwindet wird der Kleinstadtpolizist langsam unruhig. Zu allem Überfluss muss er auch bald darauf feststellen, dass alle seine Kollegen von den 3 Dealern bestochen wurden, damit die Verfolgung erfolglos bleibt. Letztendlich hat er keine andere Wahl, als die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Nachdem er auch langsam mit dem FBI Agent warm geworden ist und ihn als vertrauenswürdig eingestuft hat, rottet er sich mit ihm zusammen um sich auf die Spur von Francis Sheehy (Liam Cunningham), Liam O'Leary (David Wilmot) und Clive Cornell (Mark Strong) zu machen. Allerdings muss Agent Wendell Everett schnell feststellen, dass sich Boyles Methoden in Punkto Verbrechensbekämpfung deutlich davon unterscheiden, wie er sie eigentlich kennt.
Kritik:
Phänomenal! Mit diesem Werk hat Regisseur John Michael McDonagh (The Second Death, Ned Kelly) alles richtig gemacht! Die Besetzung passt wie die Faust aufs Auge und man bekommt den besten schwarzen Humor serviert, den man überhaupt bestellen kann. Die Dialoge sind großartig (und vor allem gekennzeichnet durch das, „Departed“-like, sehr häufige vorkommen von Schimpfwörtern), die Story ist geradlinig und spannend und die Schauspieler sind so überzeugend, dass man 96 Minuten lang wie gebannt auf die Leinwand starren muss. Lediglich einen Minuspunkt bekommt das Werk dafür, dass es für heutige Verhältnisse nicht ganz Kinotauglich ist. Vermutlich sind die etwas blasseren Farben und die relativ simple Machart sogar beabsichtigt. Trotzdem wäre es durchaus ausreichend, den Film einfach später auf DVD zu kaufen. Wer aber seine Filme lieber auf großer Leinwand und in Dolby Digital sieht bzw. hört und dabei den Kostenpunkt außer Acht lässt, dem sei gesagt: Unbedingt anschauen!
Brandon Gleeson (Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1, Brügge sehen... und sterben?) als Sergeant Gerry Boyle geht in seiner Rolle förmlich auf, während das „Trio Infernale“ – zusammengesetzt aus Mark Strong (Kick-Ass, Robin Hood), Liam Cunningham (Kampf der Titanen, Die Mumie - Das Grabmal des Drachenkaisers) und David Wilmot (King Arthur, Intermission) – genau den richtigen Mix aus Gewalt, Boshaftigkeit, Gerissenheit und schwarzen Humor mit einfließen lässt. Don Cheadle (Iron Man 2, Ocean's Twelve) spielt als FBI Agent hier den Gegenpol zu Sergeant Boyle. Die beiden sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht und doch funktionieren sie perfekt zusammen, was „The Guard“ auch gleichzeitig eine große Sympathie einspielt.
The Guard: Ein Film, der so abgebrüht ist, dass man wirklich ein Fan des schwarzen Humors sein sollte. Aber auch so genial, dass man einfach riesigen Spaß daran haben wird!
Fazit:
Fucking awesome!
by Aline Nickel