Filmkritik Tabaluga - Der Film
Filmwertung: |
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| 6/10 |
Die ikonische Figur Tabaluga - Die einst von dem deutschen Rocksänger Peter Maffay, dem Kinderliedermacher Rolf Zuckowski und dem Textautor von Peter Maffay Gregor Rottschalk erfunden wurde - gehört heutzutage zu einer der bekanntesten und beliebtesten Kinderbuchfiguren und das seit mehreren Generationen. Einst gab es die Kassetten, dann die Livekonzerte und seit dem 06.12. die neueste Version… Ein Spielfilm; perfekt um in der Vorweihnachtszeit ins Kino zu gehen. Dabei bringt der Film nicht nur eine neue Generation zum Lächeln, auch die alten Fans kommen hier auf ihre Kosten. Ein Grund dafür könnte wohl auch der sehr bekannte und beliebte Cast sein, der hier seine Stimme verleiht. Egal ob die beiden jungen Sänger Wincent Weiss und Yvonne Catterfeld, die beiden Althasen und Freunde seit ewig, Michael "Bully" Herbig und Rick Kavanian oder auch gestandene Schauspieler und Sychronsprecher Rufus Beck, Katharina Thalbach oder auch Heinz Hoenig. Der Film hat einfach einen guten Cast, wo es Spaß macht zuzuhören.
Tabaluga (WINCENT WEISS) und Bully (MICHAEL BULLY HERBIG) © Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH
Der kleine Drache Tabaluga (Weiss) lebt gemeinsam mit seinem besten Freund, dem Marienkäfer Bully (Bully Herbig) und seinem Ziehvater (Beck) im wunderschönen und idillischen Grünland, direkt gegenüber des kalten und tristen Eisland, von dem er bisher nur schlechtes gehört hat und von dem er sich fernhält. Zu düster und gefährlich sollen die Figuren sein die dort leben und vorallem vor Arktos (Hoenig) sollte er sich fürchten. Doch es fehlt Tabaluga an einer Sache… Er kann kein Feuer spucken. Die anderen Kinder ziehen ihn damit die ganze Zeit auf und auch er selbst glaubt nicht daran, dass er es irgendwann kann und möchte darauf nicht warten. Als er aber auf eine - im Stein eingeritzte - Nachricht stößt, erkennt er, dass er sich seiner Angst stellen und ins düstere Eisland zu Arktos reisen muss, um sein Feuer zu erhalten. Erst hat er ein wenig Angst ins Eisland zu gehen, doch sein Drang endlich feuerspucken zu können und von den anderen als echter Drache erkannt zu werden ist ihm wichtiger als auf seine Angst zu hören. So macht er sich auf den Weg. Da Bully aber seinen Freund nicht alleine ziehen lassen möchte, entscheidet er sich dazu ihn zu begleiten und so stürzen beide geradewegs in ein Abenteuer, das die zwei (besonders Tabaluga) für immer verändern wird. Schnell lernen die zwei dabei die Eisprinzessin Lili (Catterdeld) und den Eisbär Limbo (Kavanien) kennen, die sich ihnen anschließen. Als Tabaluga aber in Arktos Eispalast ankommt, ahnt er nicht, dass Arktos ihn bereits erwartet und ein grauenvolles Ziel hat…
Bully (MICHAEL BULLY HERBIG) © Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH
Man sieht diesem deutschen Kinder-Animations-Film seine vier Jahre harte Arbeit und die große Überzeugung aller Beteiligten deutlich an. Es ist kein Film, der mit seiner Animation überzeugen kann - denn die bleibt deutlich hinter der anderer Studios zurück - doch mit einer Geschichte die besonders Kindern sehr zusagen wird. Es geht um viele wichtige Werte und aktuelle gesellschaftliche Dinge, die ihnen hier auf eine sehr kindgerechte und schöne Art vermittelt wird. Die Geschichte um diese Figur wurde immer wieder ein wenig verändert und angepasst und ist so jetzt zur richtigen Zeit am richtigen Ort und genau das auf das Fans schon lange gewartet haben.
Tabaluga (WINCENT WEISS) und Lilli (YVONNE CATTERFELD) © Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH
Doch der Film hat auch spürbare Veränderungen, die das angestrebte Publikum und die neuen Fans aber bestimmt leicht verzeihen können. Es gibt hier einen vollkommen neuen Look, an den man sich erstmal gewöhnen muss und eine neue Vertonung der bekannten Musik. Bisher waren Tabaluga und seine Freunde nämlich stehts gezeichnete Figuren, die hier zum ersten Mal aber animiert werden. Auch die eigentliche Musik - sonst gesungen von Peter Maffay - wird hier auf einer anderen Art und Weise dargestellt. Dies muss nichts schlechtes sein und ist es hier auch nicht zwingend, doch etwas an das sich besonders das alte Publikum, dass ihn anders kennt, gewöhnen muss. Doch auch so hat der Film seine Schwachstellen: Er bleibt die gesamte Zeit zu oberflächlich und geht nicht genug auf die Nebenfiguren ein. Es wirkt hier alles sehr hektisch erzählt und wie eine Abarbeitung bestimmter Punkte und Figuren. Es fehlt hier an Zeit wo man als Zuschauer nochmal durchatmen kann, bevor die Hektig weitergeht.
Fazit: Bedeutet, der Film dieser ikonischen Figur ist etwas anderes als er es früher gewesen wäre, doch was nicht zwingend schlecht sein muss. Er bleibt, in meinen Augen, nicht sehr lange haften, doch ist ein sehr solide Unterhaltung und ein perfekter Film um mit den Kleinen zu Weihnachten ins Kino zu gehen.
by Peter Brauer