| Filmwertung: |
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| 8/10 |
Dass James McAvoy ein begnadeter Darsteller ist, wird niemanden überraschen. Er hat dafür schon in zu vielen tollen Projekten mitgespielt, die meistens durch seine Mithilfe erst so fantastisch geworden sind. Trotzdem ist sein neuestes Werk "Split" etwas Besonderes und auch eins der ersten größeren Projekte von Anja Taylor-Joy. Diese junge Frau zeigt eindeutig, dass man von ihr in Zukunft noch viel erwarten kann und zusammen sind die beiden ein tolles Casting. Auch abgesehen davon gibt es eine feine Besetzung. Im Film geht es um drei Freundinnen, die an nichts Schlimmes denken und zufrieden im Auto sitzen. Doch dann steigt nicht einer ihrer Väter ein, der sie fahren soll, sondern ein fremder Mann. Dieser kidnappt die drei und versteckt sie. Sie wissen nicht, wie ihnen geschieht, erkennen aber schnell, dass sie Hilfe bekommen werden und vielleicht nicht für ewig eingeschlossen sein werden. Es gibt einige Helfer, aber auch einige, die es nicht wollen und so müssen sie herausfinden, wem sie trauen können und wem nicht. Das Besondere ist nur, dass es diese Persönlichkeiten nicht in verschiedenen Menschen gibt, sondern alles in einem und das in ihrem Entführer... Das wird die Sache definitiv erschweren.
Die erste Stärke ist der besagte McAvoy. Er übernimmt hier mehrere Persönlichkeiten und zeigt damit, wie es sein muss, Schizophrenie zu haben und besonders wenn andere Menschen darunter leiden müssen, was das mit dem Auslösern und den Opfern macht. Kann ein Mensch dafür bestraft werden, wenn es eine Persönlichkeit in ihm ist, die etwas Böses anstellt, der Mensch aber bei klarem Verstand niemals machen würde? Er spielt dabei alle Persönlichkeiten mit einer solchen Hingebung und Liebe, dass es interessant ist, ihm dabei zuzuschauen.
In einigen bekommt man wirklich Angst vor ihm, in anderen muss er über seinen "Schatten springen" und vielleicht Dinge machen, die er in seiner Karriere noch nicht gespielt hat. Das hält er bis zum Schluss konstant gut ein und es ist auch bis zum Ende hin spannend, welche Persönlichkeiten noch alles in ihm lauern. Am Ende macht man dann auch eine Möglichkeit auf, wie diese Idee weitergehen könnte und das dürfte einige Konsumenten wirklich erfreuen, wieso genau muss man sich selbst anschauen, aber die Möglichkeit die Geschichte weiterzuspinnen ist gut. Auch sonst ist es schön mit anzusehen, dass es hier einige Überraschungen gibt und der Trailer noch nicht alles verraten hat. Die Grundidee ist klar, doch die Art, wie man mit ihr umgeht, ist frisch und darf überraschen. Es ist ein Thriller der Extraklasse, der seine FSK-Einstufung gut ausnutzt und wo man anschließend gerne mehr sehen würde. Die einzige Schwäche ist nur die Tatsache, dass man am Ende bei einer Persönlichkeit nicht die besten Animationen hat und die jungen Darsteller und anderen Figuren, die auftauchen, sehr eindimensional bleiben. So entsteht kein Interesse oder Mitgefühl mit ihnen.
Fazit: Aber der Film wirbt mit McAvoy und spannenden Momenten, wo man ihn nicht einschätzen kann, gespannt drauf ist, wie weit er gehen wird und was man sich sonst alles hat einfallen lassen bei diesem Thema. All das funktioniert und so schafft das Projekt das einzuhalten, was man von ihm sehen will und die Tatsache, dass die Damen nicht zu 100% überzeugen, liegt daran, dass sie noch nicht viel Erfahrung haben und der Rest wurde als Nebenfigur gecastet, darüber kann man also hinwegsehen. Daneben ist das Projekt fantastisch!
by Peter Brauer
Bilder © Universal Pictures Intl.
