Filmkritik Spider-Man: A New Universe
Filmwertung: |
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| 9/10 |
Wir leben in einer Zeit wo Superheldenfilme zur Tagesordnung gehören und wo es schwer ist an ihnen vorbei zu kommen. Sie dominieren das Kino, ganz egal ob man das gut oder schlecht findet und auch wenn es so viele gibt und es mal andere Helden, mal andere FSK Einstufungen oder auch mal von verschiedenen Studios kommt, muss man ganz ehrlich gestehen, ist ein Großteil von ihnen ziemlich gleich. Natürlich gibt es ein paar Ausnahmen und Filme wie "LOGAN", "Deadpool", "Guardians of the Galaxy", der Snyder Cut von "Justice League" oder auch "Watchman" sind ein paar Beispiele die dazu gehören und klar zeigen, dass es doch anders geht. Aber das hat keiner so gut gezeigt, wie "Spiderman - A New Universe", der bei den nächsten Oscars wirklich gute Chancen hätte den Goldjungen als bester animierter Spielfilm zu bekommen. Auch PIXAR geht bestimmt mit ihrem neusten Film ins Rennen und auch wenn ich mit diesem Film auch meinen Spaß hatte und er eine gelungene Fortsetzung der "Unglaublichen" ist, fehlt bei ihm das gewisse Etwas, was eben ein Oscar wert ist.
Das war nicht immer so, PIXAR hat viele Filme die ihren Oscar verdient haben, daher könnte das eigentlich ein Rivale sein, doch ich denke da dieses Jahr tatsächlich nicht so recht dran. Das neuste Abenteuer des Spinnenjungen hat dieses Etwas aber viel eher und so kann man ihm nur die Daumen drücken, dass er es schafft und ihn sich holt. Doch der Spinnenjunge, fällt hier etwas anders aus als sonst. Die Welt weiß nämlich, dass Peter Parker Spiderman ist. Kennt seine Geschichte, seine Finde, sein Merch. Doch wer ist denn eigentlich Miles Morales? Das weiß niemand so recht. Der Junge hat sich weder in seiner fiktiven Stadt, noch in unserer realen Welt einen Namen gemacht. Das wird sich aber sehr bald ändern.
Szene aus Spider-Man: A New Universe © Sony Pictures Animation / Marvel
In diesem Film geht es um den gerade genannten Teenager Miles Morales, der seitdem er denken kann, ein großer Fan von Spiderman ist und über ihn wirklich alles weiß. Jedoch hätte er sich wohl nicht träumen lassen, dass er durch eine radioaktive Spinne selber zu einem Spiderman werden würde. Doch eines Tages kommt es tatsächlich dazu und nun liegt es an ihm, mit dieser Veränderung umgehen zu lernen und ein Held zu werden. Vielleicht jedoch nicht der, der immer sein wollte. Vielleicht wäre es besser ein Held zu werden, so wie er einfach ist. Wird es ihm gelingen zu der zweiten freundlichen Spinne der Nachbarschaft zu werden?
Die erste Stärke des Films ist sein Look. Dieser sieht aus wie direkt aus einem Comic-Heft und so, als würde man sich den gesamten Film durch die Blätter eines solchen Heftes blättern. So etwas sieht man nicht oft und ist auch in diesem Genre noch eine angenehme, frische Idee, die vollkommen aufgeht. Es macht Spaß Miles durch dieses Abenteuer zu begleiten und zu merken, dass in diesem Film wirklich alles möglich ist. Das funktioniert aber auch darum so gut, da er selbst total sympathisch ist und man ihn gut nachvollziehen kann. Der Film schenkt diesem Helden eine wirklich tolle Originalgeschichte und man kann sich nur drauf freuen, dass er auch eines Tages im MCU auf die etablierten Helden als Live Action Charakter treffen wird. Bis dahin wird es aber vermutlich noch ein paar Jahre dauern und ich denke mal, mindestens fünf bis sechs Jahre (2023 - 2024) müssen wir schon noch warten. "A New Universe" macht aber schnell klar, dass er zwar einen Spiderman im Mittelpunkt hat, dies aber nicht der Einzige sein muss, der auftritt. Dies hätte man jedoch nicht schon im Trailer verraten müssen.
Szene aus Spider-Man: A New Universe © Sony Pictures Animation / Marvel
Wäre das erst im fertigen Film gekommen, wäre die Überraschung sehr viel größer gewesen. Einer dieser Männer ist aber auch Spiderpig. Ein Schwein in einem Spiderman Anzug?! Das klingt bescheuert und doch inszeniert der Film diese Figur so, dass man nicht einen Moment an ihr zögert und sie nicht nur zum stumpfen Side Kick wird. Der Name macht aber auch klar, dass es neue Universen geben wird und das ist tatsächlich ebenfalls sehr gut gelöst. Das MCU (Marvel) und das DCU (DC) versuchen nach und nach das Multiversum aufzubauen. Marvel beginnt damit, nachdem sie nächstes Jahr im April mit "Avengers - Endgame" den wohl größten Blockbuster seit langem ins Kino bringen und man darf jetzt schon davon ausgehen, dass es ihnen nicht gelingt diese Veränderung in nur einem Film zu verarbeiten. Sie brauchen bestimmt länger und "Spiderman - Far from Home" im Juli 2019 wird das mit Sicherheit nicht alleine bewerkstelligen. Der heutige Spiderman Miles kann das aber und macht es wunderbar. Alleine dafür sollte man sich diesen Film nicht entgehen lassen.
Der einzige Kritikpunkt ist, dass der Film wirklich hektisch und sehr bildgewaltig inszeniert wurde. So krass, dass es dem ein oder anderen zu viel sein könnte und vorallem Kinder (Der Film ist schließlich ab 6) dürften diese ganzen Eindrücke überfordern. Für Viele sind nämlich Animationsfilme automatisch Kinderfilme und es ist wichtig darauf hier besonders zu achten.
Fazit: Spiderman - A New Universe ist ein Fest für jeden Comicfan, der seinen Helden mal sowohl als Mentor, als auch in einem neuen Look sehen möchte. Peter Parker kommt zwar vor, doch er ist nicht so wie man ihn kennt. Dafür ist Miles perfekt und absofort sehr gern gesehen als Held der zukünftigen Avengers.
by Peter Brauer