Filmwertung: |
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| 5/10 |
Ach ja, das DCU hat es echt nicht leicht. Zwar ziehen ihre Superhelden Massen ins Kino und stimmen so manchen Kinogänger glücklich, doch sie wissen schon seit längerem nicht was sie eigentlich machen wollen. Möchten sie ihre Filme ernst oder doch eher lustig machen und in welchem Universum spielen diese eigentlich? So viele Möglichkeiten und so ein großes Chaos. 2013 kam dann zu “Man of Steel” Zack Snyder an Bord und päsentierte die Helden so wie sie auch in den Comics des öfteren gezeigt wurden. Erst waren viele damit zufrieden, doch dann kamen die beiden Filme “BATMAN vs. Superman” und “Justice League” und es fing an, dass die Fans doch jemanden anderes auf dem Regisseurposten haben wollten. Dann folgten Patty Jenkins mit “Wonderwoman”; James Wan mit “Aquaman” und eben David F. Sandberg mit “Shazam!” und es wurde bunter, farbenfroher und lustiger als zuvor. Mehrere Regisseure konnten auch mehr erbringen als nur der eine. Jetzt ist es aber so, dass die Filme nicht mehr von einander abhängen und quasi nichts miteinander zutun haben und ich denke auch, dass sich DC langsam dagegen entscheidet noch irgendwie ein Universum aufzubauen, dafür ist es einfach zu spät. Denn auch wenn sie sich anstrengen würden, würde es lange dauern bis ihre Filme so stimmig sind wie beim Konkurrenten MARVEL, bei denen einfach alles funktioniert und jeder Film ein wahrer Kassenschlager ist. Selbst unbekanntere Helden wie “Doctor Strange”,, “ANT-MAN”, “Black Panther” oder die “Guardiens of the Galaxy” - die vor ihren Solofilmen fast keiner so wirklich kannte - schaffen dies mit vollem Erfolg und nun macht DC dies nach und geht weg von den bekannten Justice League Teilnehmern “BATMAN”,”Superman”, “Aquaman” oder “
Wonder Woman”, hin zum Helden “Shazam!”.
Asher Angel und Jack Dylan Grazer in Shazam! © Warner Bros.
Dieser Film hat zwar spürbare Schwachstellen, doch wird wohl dennoch so manchen Kinogänger glücklich machen und das aus guten Gründen. In “Shazam” geht es um den 14 Jährigen Weisenjungen Billy Batsons, der von einer Pflegefamilie zur nächsten geht und wirklich nirgends lange bleibt. Auch bei der neuen Familie wirkt es so, als würde er nicht dazugehören und als wäre er kein Teil der Familie. Er geht gemeinsam mit seinen Geschwistern auf eine Schule, hat nicht viele Freunde und bekommt mit wie seine Geschwister von so manchem anderen Schüler aufgezogen werden. Als das wieder passiert, schreitet Billy ein, macht sich dabei aber auch nicht sehr beliebt. Nun sind nämlich die Täter auch hinter ihm her. Das geht soweit, dass Billy flüchten muss und sich kurz darauf mitten in einem Abenteuer wiederfindet, das seine Nerdvorstellungen bei weitem übertrifft. Immer wenn er das Zauberwort “Shazam!” sagt bekommt er nämlich ungeahnte Kräfte und wird zum Erwachsenen Helden (Zachary Levi (Thor 3)). Erst wirkt alles in bester Ordnung und Billy liebt seine neuen Fähigkeiten. Doch dann bemerkt er, dass er nicht der Einzige ist, sondern dass es auch einen Schurken namens Doctor Sivana (Mark Strong (Kingsman)) gibt, der ebenfalls die Fähigkeiten seit Kindheitstagen haben wollte und jetzt Rache schwört.
Zachary Levi und Jack Dylan Grazer in Shazam! © Warner Bros.
Das wohl Beste an diesem neuen DC Film ist sein Humor, der wirklich großartig funktioniert, für eine sehr gute Zeit im Kino sorgen kann und der dem DCU gut tut. Es ist der perfekte Film für zwischendurch, der sich nicht so ernst nimmt wie andere DC Werke und mit Zachary Levi einen sehr guten Hauptdarsteller gefunden hat, dem mit diesen Film der Durchbruch gelingen könnte. Levi ist ein echter Sympathieträger und sorgt neben Gal Gadot (Wonderwoman) und Jason Momoa (Aquaman) wirklich für einen neuen Look der DC Filme. Mal sehen wie es durch diese drei Helden in Zukunft weitergehen wird.
Zachary Levi und Jack Dylan Grazer in Shazam! © Warner Bros.
Doch neben dem Humor hat “Shazam!” viele Schwachstellen. Er bleibt zu oberflächlich, der Bösewicht ist trotz gutem Schauspieler zu austauschbar und ihm fehlt es einfach an einer nötigen Originalität. Der Film ist viel zu lang und alles rund um den Hintergrund des “Shazams” haben für mich nicht funktioniert. Es wirkt so, als hätte man hier nicht aufs Feine geachtet, sondern einfach nach dem großen Erfolg von “Aquaman” irgendwas zusammengemixt und grob ins Kino gebracht. Das sieht man auch an vielen animierten Stellen, z.B. sehen die Animation der Gehilfen des Bösen wirklich schrecklich aus. Außerdem kommt der Film nicht über die Unterhaltung für zwischendurch hinweg und man hat ihn schnell wieder vergessen.
Fazit: Wer sich den Film wegen Zachary Levi anschaut, da man ihn aus dem Trailer mochte, bekommt hier echt einiges zu lachen, doch jeder der mehr möchte und mehr Tiefgang als solide Unterhaltung erwartet ist hier falsch.
by Peter Brauer