Filmwertung: |
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| 6/10 |
In den letzten Jahren wurden immer mehr (als weltberühmt gekennzeichnete) Trilogien à la die „Verblendung“-Reihe von Stieg Larsson sowie Fantasy-Jugendbücher wie „Twilight“-Bücher verfilmt. „Rubinrot“ (Deutschland, 2013) vereint beides in seiner Verfilmung. Es handelt sich hierbei um den ersten Teil einer Trilogie von der Autorin Kerstin Gier.
Die 16-jährige Gwendolyn Shepherd (Maria Ehrich) ist das schwarze Schaf in ihrer geheimnisumwitterten Familie. Ihre Cousine Charlotte (Laura Berlin) steht im Mittelpunkt aller Geschehnisse, weil sie das Zeitreise-Gen der Familie geerbt haben soll. Schlagartig ändert sich Gwendolyns Leben, als sich herausstellt, dass sie die Trägerin dieses Gens ist. Sie muss für eine Geheimloge gemeinsam mit dem arroganten Freund Charlottes, Gideon de Villiers (Janis Niewöhner), Aufträge erledigen und kommt nach und nach auf die Spur ihrer Familiengeheimnisse.
Der Film basiert auf den ersten Teil „Rubinrot“ (2009) (nachfolgend: „Saphirblau“ (2010) und „Smaragdgrün“ (2010)) der Romantrilogie von Kerstin Gier. Das Drehbuch wurde in enger Zusammenarbeit mit der Autorin entwickelt. Die Drehbuchautorin Katharina Schöde musste zwar einige Veränderungen, vor allem bei der Anzahl der Personen und beim Schluss, vornehmen, doch trotzdem entstand, laut Schöde, eine recht nahe Adaption. Der Film spricht vor allem ein (weibliches) jugendliches Publikum an, welches auch schon die Trilogie, die über eine Million mal verkauft wurde, gelesen hat. Doch auch für Zuschauer, welche die Bücher nicht kennen, ist die Geschichte verständlich und spannend. Der deutsche Film entstand unter der Regie von Felix Fuchssteiner, der mit „Draußen am See“ 2009 sein Kinodebüt feierte. Er war von den Möglichkeiten fasziniert, die ihm das Genre bot. So war er nicht an einen „allgegenwärtigen Realismus gebunden“, sondern konnte sich in einer Fantasiewelt ausleben. Unter dieser Prämisse ist ein action- und temporeicher Film entstanden, der in verschiedenen Zeitebenen und an verschiedenen Orten in London spielt. Der Film wurde komplett in on locations gedreht. Obwohl nur vier Tage wirklich in London gefilmt wurde, ist es den Produktionsdesignern gelungen, einen homogenen Eindruck zu erzeugen. Die Dialoge wurden von Schöde in einer direkten Sprache geschrieben, welche besonders für die eigentliche Zielgruppe ansprechend sind, aber den geschulten Kinogänger zu viele wiederholende Erklärungen liefern und dadurch die Spannung mindert. Auch die Liebesgeschichte wirkt nicht nachvollziehbar und bildet so den uninteressanteren Teil des ganzen Films.
Der Film lebt von seiner sehr sympathischen Hauptdarstellerin Gwendolyn, die von dem Jungstar Maria Ehrlich passend verkörpert wird. Sie gab 2004 ihr Filmdebüt und war seitdem in einigen TV-Produktionen zu sehen. Sie könnte mit diesem Film einen größeren Bekanntheitsgrad erlangen, vor allem da auch die nachfolgenden Romane verfilmt werden sollen. Die Nebenrollen wurde teils mit recht bekannten deutschen Schauspielern wie Veronica Ferres, Katharina Thalbach und Uwe Kockisch und talentierten Jungschauspielern wie Jennifer Lotsi (in der Rolle der besten Freundin Leslie) besetzt.
Fazit: „Rubinrot“ eignet sich am besten für ein weibliches Jugendpublikum oder für Fans der Buchreihe. Aber auch Erwachsene und Nichtkenner können durch die interessante Geschichte und der detaillierten Schilderung in schönen Bildern unterhalten werden.
by Doreen Matthei
Bilder © Concorde Filmverleih GmbH