Filmwertung: |
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| 7/10 |
Endlich hat die Wartezeit ein Ende: Dreizehn Jahre nach dem düsteren “Pitch Black – Planet der Finsternis” und der wenig erfolgreichen Fortsetzung “Riddick – Chroniken eines Kriegers” (2004), kehrt Vin Diesel als gejagter Schwerverbrecher Riddick zurück auf die Kinoleinwand. Nach Budget- und Drehzeitkürzungen von Seiten des Studios und erheblicher Reduzierung der Gagen, wurde das Projekt doch in die Tat umgesetzt. Zu verdanken ist dies vor allem dem privaten Engagement von Hauptdarsteller und Mitproduzent Vin Diesel, der für sein Herzensprojekt sogar sein eigenes Haus belieh. David Twohy, der einst zusammen mit den Autoren Ken und Jim Wheat die beeindruckende Science Fiction-Welt entwarf und bereits die Vorfilme inszenierte, nimmt erneut auf dem Regiestuhl Platz. Vin Diesel bleibt nach dem letzten Erfolg von „Fast & Furious 6“ seinem Charakter treu und kämpft erneut ums Überleben. Karl Urban („Dredd“) als Vaako ist ebenfalls keine unbekannte Figur im Riddick-Universum und verkörperte dies weiterhin stark und souverän. Mit Jordi Mollà („Knight and Day“) als Santana, sowie Katee Sackhoff („Battlestar Galactica“) als gegnerische Söldnerin Dahl, werden Riddicks-Gegner komplettiert.
Die technischen Effekte können sich sehen lassen. Die eigens geschaffene Welt, in der sich Riddick mit anfänglichen Mühen fortbewegt, um wieder zu dem Antihelden zu werden, den er in den zwei vorangegangenen Filmen etablierte, ist optisch ein wahres Highlight. Der wasserarme Wüstenplanet offenbart eine fast greifbar sandige Trockenheit, die selbst den und die Zuschauer dürsten lässt. Wenn Riddick und seine Gegner sich eine rasante Flugnummer auf den Hovercraft-Motorrädern liefern, fühlt man sich hingegen an ein Videospiel erinnert, während die anfänglichen Saurierwesen für einen nicht zu leugnenden Steinzeit-Charakter sorgen. Riddick selbst, in seiner futuristischen Kluft mit den leuchtenden Augen, und die zahlreich animierten Wesen, erwecken die fiktive Welt zu einem funktionierenden Gesamtbild. Riddicks persönliches Schoßhündchen sorgt für einen gewissen Niedlichkeitsfaktor, während die monströsen Kreaturen der Nacht, den Kopfgeldjägern zusätzlich Parole bieten.
Die Verbindung der grandiosen Bilder von Kameramann David Eggby („
Pitch Black - Planet der Finsternis“) und den CGI-Effekten dürften auch hartgesottene Genrefans ansprechen.
Auch die Kämpfe präsentieren sich im gewohnten Actionlevel. Die Zuschauer erleben dadurch 119 Minuten lang ein reines Effekte-Spektakel, bei dem die Geschichte und die Spannung leider auf der Strecke bleiben. Die selbst verabreichten Giftinfusionen zur Sensibilisierung gegen das tödliche Gift der skorpionähnlichen Kreaturen und die Aufzucht eines nicht weniger gefährlichen Dingos sorgen für nette Handlungsfäden am Rande. Da sich die gesamte Handlung aber fast ausschließlich auf einem Felsen abspielt, besitzt der Film nur wenig Raum für Entwicklung. Auch die vielen Rückblenden tragen nicht gerade zur Eigendynamik der Geschichte bei, sondern lässt die Figuren mehr oder weniger auf der Stelle treten. Dass es die gegnerischen Kopfgeldjäger-Banden einzig und allein auf Riddicks Kopf abgesehen haben und dafür extra einen Behälter parat haben, ist in manchen Sequenzen komischer als gedacht. Doch auch diese Idee verläuft schnell im Sande, auch wenn es am Ende noch zu einer verdammt coolen Enthauptung kommt. Die Tatsache, dass die monströsen Wesen nur in Zusammenarbeit vernichtet werden können, ist durchaus legitim gestaltet, wenn auch für die vorhandenen Figuren alles andere als annehmbar. Und so fokussiert die Geschichte über weite Flächen die Bloßstellung der vermeidlichen Feinde und deren untergrabenden Machtposition, die natürlich Riddick stets für sich beanspruchen kann. Riddicks Taten sind immer mit einem passenden Spruch auf den Lippen versehen, was dem Science Fiction- Film letzten Endes noch eine Prise Komik verleiht.
Fazit: Optisch stimmige Franchise-Fortsetzung, die mit visuellen Effekten, einem guten Hauptdarsteller und rasanter Action punkten kann. Abzüge gibt es leider bei der Handlung, die größtenteils auf der Stelle tritt.
by Sandy Kolbuch