Filmkritik Resident Evil: Afterlife 3D
Filmwertung: |
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| 4/10 |
Paul W.S. Anderson führt, nach dem ersten “Resident Evil“-Film, erneut die Regie und lässt Milla Jovovich in Zeitlupe und hübschen Posen, wieder zahlreiche Zombies killen! Ja und was ist mit der Story, die Filmgeschichte passt auf eine blattlose Rolle Klopapier.
Bekanntlich hat Alice (Milla Jovovich) 3 Teile des beliebten Konsolen-Spiels „Resident Evil“ überlebt und will sich, ohne tiefgründige Erklärung, weiterhin an der Umbrella Cooperation rächen. Diese trägt ja die Schuld an der Zombie Verwandlung der gesamten Menschheit, jedoch warum gerade Alice sich auserkoren sieht, die wenigen nicht verwandelten Menschen zu retten und alle Mitarbeiter der Umbrella Firma zu killen, bleibt irgendwie immer noch ein Rätsel?!
Also die Story in Kurform:
Alice sucht Überlebende, tötet auf ihrem Weg nach diesen, Zombies und Umbrella-Mitarbeiter (die ja witzigerweise fast alle Menschen sind, nur rettet sie diese nicht ;)) und versucht mit den gefundenen Überlebenden Weitere zu finden. Auf dem Weg werden halt noch mehr Zombies und Umbrella Mitarbeiter gekillt! Das zur „Story“! ;)
Paul W.S. Anderson nicht zu verwechseln mit Paul Thomas Anderson „Magnolia“, der unter Cineasten als der talentiertere und anspruchsvollere Filmemacher der Beiden gilt, wird hin und wieder zu Unrecht kritisiert, meistens aber nicht.
Paul W.S. ist eindeutig eher im Genre-Kino Zuhause und hat schon so manche Film-Fan-Perle geschaffen, wie „Event Horizon“, der zu einem meiner Sci-Fi „Horror“ Faves gehört. Auch den ersten „Resident Evil“-Film zähle ich bis dato immer noch zum Besten der Reihe!
Lebte der erste Teil noch von Atmosphäre und dem Versuch Spannung zu erzeugen, so verkamen die weiteren Teile zu reinen, handlungslosen „Ballerorgien“, so auch der 4.Teil.
Mr. Anderson ist es einfach nicht gelungen eine Bindung zwischen Action, „Story“, und „Schauspiel“ zu schaffen.
Der gesamte Film wirkte wie Stückwerke, die man zusammengeschustert hat und man sah es vielen Szenen an, dass diese nur zum Zweck des 3D-Effektes geschaffen wurden. So entsteht einfach keine Spannung, geschweige denn eine Handlung und letztendlich ein guter Film.
Viele Szenen wirkten auch klinisch durchgestylt, die nur existierten um Milla Jovovich cool aussehen zu lassen, was auch gelang aber diese Momente dienten nicht dem Zweck eine Geschichte oder die Spannung voranzutreiben.
Ich persönlich finde, dass „Event Horizon“ bisher der beste Film ist, den Anderson abgeliefert hat, der liegt aber 13 Jahre zurück, jedoch einige Jahre später, kam sein wahres Meisterstück. Trotz der Realisierung vieler Gurken-Filme wie „Alien vs. Predator“ oder „Death Race“ hat er es wirklich geschafft, eine meiner Traum-Ladies für sich zu gewinnen und zu heiraten, Milla Jovovich. So was nenne ich mal talentiert, leider nicht mehr im künstlerischen Bereich, am Ende wenn ich mit Milla Jovovich ein Kind in die Welt gesetzt hätte, wäre mir der Rest auch egal. Die Hauptsache wäre, ich würde abends Nachhause kommen und Milla würde mich im engen „Resident Evil“ Outfit anlächeln! ;)
Zum Schauspiel, bei aller Liebe zu Milla, sie ist einfach keine Begnadete dieses Faches! Wirklich, ich schau sie gerne an, man kann sich in diesen Augen verlieren aber richtig talentiert ist sie nicht. Ein Ex-Model das sich halbwegs erfolgreich durch die Gegend und Filmwelt ballert. Ali Larter bekannt durch die Serie „Heroes“ ergeht es nicht besser als Milla, auch nett anzusehen aber das war es. Warum Wentworth Miller, der durch „Prison Break“ bekannt wurde hier mitgemacht hat ist mir unbekannt? Er taucht irgendwann in der Hälfte des Filmes auf, schießt ein paar Mal rum, guckt finster und nachdenklich zugleich, wie schon in „Prison Break“ und das war es! Warum dieser Shawn Roberts als „Bösewicht“ gecastet wurde, entbehrt jeglicher Logik, weder wirkt sein Spiel gefährlich oder bedrohlich noch sein Charisma, dieser Mensch ist einfach frei von Beidem, Talent und Ausstrahlung!
Außerdem wurde nie erklärt, wer dieser Charakter überhaupt ist und warum er im 3. Teil so was wie den Mastermind im Neo/Matrix Outfit gibt, weiß kein Schwein.
Nun zu „Matrix“, natürlich meine ich wenn ich „Matrix“ schreibe nur den genialen 1.Teil!
Paul W.S. Anderson hat hier so ziemlich jede „Bullettime“ Variante, jeden möglichen Schuss und Salto, jede Sprung-Zeitlupen-Aktion abgekupfert, die es in Matrix gab. Zusätzlich gab es zu viele Goofs, z.B. gerade war Ali Larter noch völlig schmutzig, ungeschminkt und ungekämmt. Etwas später im Flugzeug hat sie Make up drauf und sieht voll zurecht gemacht aus und das, obwohl sie gerade Monate in Alaska war, ohne einen Supermarkt in der Nähe, wie bitte kommt sie über Nacht an Schminke und Shampoo???
Die Liste der Goofs ist endlos...
Zur Action, die war gut, es gab viel davon, weil es ja bekanntlich wenig Geschichte gab, nun die muss es ja auch nicht zwangsweise geben in einem „Zombie“ Film! ;)
Mir persönlich hatte der Kampf in der Dusche gegen diesen Axt/Hammer Koloss am besten gefallen, wenn auch der stark kopiert war, von dem Sichel-Schwinger in „Silent Hill“.
Langsam fällt mir auf wie wenig Originalität dieser 4. Teil besaß.
Ein weiteres großes Manko, die Synchron-Stimme von Milla, diese kratzige, eher jugendlich angehauchte Stimme passt einfach nicht mehr zu einer Frau, die mittlerweile auf die 40 zugeht. Zusätzlich klang die Stimme oft zu schlecht ausgesteuert, so wie in billigen direkt to DVD Filmen, die nie im Kino laufen.
Nun zum Wichtigen was ist mit „3D“?
Ja heutzutage steht überall 3D drauf und es ist selten viel 3D drin.
So auch in diesem Werk, es gab viele unscharfe Szenen, mein Eindruck war, das mindestens 50-60 % des Filmes gar nicht in 3D war, es gab vereinzelte Szenen, die sehr toll in 3D rüberkamen aber das waren vielleicht gute 20 Filmmomente, mehr nicht. Der Rest war ok, aber umgehauen hat mich der Film in 3D nicht.
Bisher war ich in vier 3D Filmen und der Einzige, der mich überzeugte war bisher immer noch „Avatar“ was die 3D Technik anbelangt.
Das die Lichtspielhäuser dafür 3 € mehr verlangen grenzt schon fast an einer Frechheit, in Zukunft werde ich persönlich nicht mehr jeden 3D-Mist supporten, dass steht fest. Man erhält viel zu wenig Qualität für sein Geld!
Mein Fazit, null Spannung, viel Geballer, wenig Zombie-Bisse, keine Story, viel von Matrix abgekupfert, nette Ladies in coolen Posen und das 3D ist nur halb D. Man kann sich das Geld sparen. Tipp für Fans der Serie, bleibt bis zum Abspann, es kommt noch was und an alle Anderen, bleibt lieber Zuhause und legt euch einen guten Film in den DVD Player! ;)
by Marc Engel