Filmwertung: |
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| 3/10 |
Red Dawn, das Remake des Filmes „Die rote Flut“ wurde bereits 2010 abgedreht. Durch den Bankrott des Studios MGM wurde die Veröffentlichung des mittlerweile fertiggestellten Films jedoch verzögert und hält nun Einzug in die Lichtspielhäuser.
Wenn man „Die rote Flut“ kennt, sollte die Story der Neuverfilmung kaum Neuerungen bereithalten. Eine Gruppe unerfahrener Jugendlicher unter der Führung von Jed Eckert (Chris Hemsworth) kann während eines Blitzangriffs der Nordkoreaner auf die USA in die umliegenden Berge flüchten. Dort trainieren und formieren sie sich zu einer Partisanengruppe namens „Wolverines“, um ihre Heimat gegen die feindlichen Truppen zu verteidigen.
Schon das Original aus dem Jahre 1984 war politisch fragwürdig und wie sich beim Lesen der Inhaltsangabe andeutet schafft es Regiedebütant Dan Bradley sein Remake nicht gerade plausibler zu inszenieren. Da sich der Film selbst viel zu ernst nimmt kann man leider nicht über die zahlreichen Logiklücken und die propagandistische Message hinwegsehen. Wie zum Beispiel kann Nordkorea eine solch große Streitmacht aufstellen, die alle militärisch relevanten Stellungen Amerikas angreift und besetzt? Welchen Zeitraum deckt der Film ab? Eine Woche oder gar mehrere Monate? Wenn die Zeit im Film eine Woche beträgt, wie können die Jugendlichen dann so schnell den Umgang mit der Waffe erlernen, um ausgebildeten Soldaten die Stirn zu bieten?
Der Film wirft viele Fragen auf und beantwortet leider nur wenige. Die zahlreichen Lücken im Film schmälern leider den Spaß an den recht gelungenen Actionszenen.
Des Weiteren hinterlässt die teils sehr penetrante Propaganda einen faden Beigeschmack. „Wenn wir (die U.S. Army, Anm. d. A.) andere Länder besetzen sind wir die Guten, denn wir sorgen für Ordnung“, sagt Jed an einer Stelle des Films ohne einen Hauch von Ironie. Diese Aussage unterstreicht den enormen, beinahe schon krankhaft wirkenden Patriotismus Amerikas.
Ein positiver Aspekt des Films sind die zahlreichen Actionszenen, welche für eine gewisse Kurzweiligkeit sorgen. Zwar manchmal etwas zu wirr geschnitten, sind sie durchaus gut choreographiert und nett anzusehen.
Da die Actionsequenzen den meisten Raum im Film einnehmen bleibt wenig Platz für eine ausgefallene und konsequente Charakterzeichnung. Bei dieser Art von Film ist es normalerweise auch nicht tragisch Figuren nur mit dem Nötigsten auszustatten und doch störte es mich ein wenig, dass man krampfhaft versucht um die Brüder Jed und Matt eine völlig belanglose Story zu weben. Außerdem erschwerte die vollkommene Farblosigkeit der Nebenfiguren es, einen anderen Sympathieträger als Jed zu finden.
Genauso wie die Figuren, bleiben auch die Schauspielleistungen unbeeindruckend. Einzig Chris Hemsworth schafft es solide zu spielen. Was Jeffrey Dean Morgan getrieben hat in diesem Film eine Nebenrolle anzunehmen, bleibt eine weitere unbeantwortete Frage.
Fazit: Es ist ein politisch fragwürdiger Film mit vielen Storylücken und mauen Schauspielleistungen, der einzig aufgrund seiner guten Actionszenen nicht in der völligen Bedeutungslosigkeit verschwindet.
by Daniel Kotowski
Bilder © Concorde Filmverleih GmbH