Predator

Predator (1987), USA
Laufzeit: - FSK: 16 - Genre: Action / Science-Fiction
Kinostart Deutschland: - Verleih: 20th Century Fox

Predator Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Eine Routinemission wird zum Horrortrip. Das Spezialkommando unter Major Dutch Schaefer (Arnold Schwarzenegger) soll im mittelamerikanischen Dschungel Geiseln aus den Händen von Guerilleros befreien. Doch die Männer bekommen es nicht nur mit einer Handvoll Rebellen zu tun. In der grünen Hölle lauert ihnen ein Gegner auf, der nicht von dieser Welt ist. Eine Kreatur, die das Töten als reine Lust betrachtet – und Elitesoldaten als willkommene Jagdtrophäen.

Arnold Schwarzenegger, Carl Weathers und Elpidia Carrillo | mehr Cast & Crew


DVD und Blu-ray | Predator

Blu-ray
Predator Hunter Edition Predator Hunter Edition
Blu-ray Start:
25.06.2010
FSK: 16 - Laufzeit: 107 min.
Predator (3D Blu-ray) Predator (3D Blu-ray)
Blu-ray Start:
12.12.2013
FSK: 16 - Laufzeit: 107 min.

zur Blu-ray Kritik
Predator 3D - Ultimate Hunting Trophy Predator 3D - Ultimate Hunting Trophy
Blu-ray Start:
12.12.2013
FSK: 16 - Laufzeit: 107 min.
Predator (4K Ultra HD) Predator (4K Ultra HD)
Blu-ray Start:
07.09.2018
FSK: 16 - Laufzeit: 107 min.

Filmkritik Predator

Filmwertung: | 9/10


Der Film an sich ist, wie jede Kunstform, stets ein Spiegelbild der Zeit. So antwortete das U.S.-Kino auf die traumatischen Erlebnisse des Vietnam-Krieges mit dem sogenannten New Hollywood. Eine gesellschaftskritische Bewegung von Filmschaffenden, die fortan klassische Genre modernisierten oder dekonstruierten. Die Filme waren ernsthaft, düster und brutal. Als sich später in den 1980er Jahren der Kalte Krieg erneut zuspitzte, war die Reaktion jedoch eine vollkommen Andere. Diesmal antwortete Hollywood in Form Patriotismus, was sich gerade auf das Action-Kino in vielerlei Hinsicht auswirkte. Statt den Anti-Helden des New Hollywoods servierte man dem Publikum auf einmal übermenschliche, unverwundbare Kampfmaschinen, die keine Figuren mehr im klassischen Sinne waren, sondern vielmehr Archetypen repräsentierten. So wundert es keinen, dass sich viele dieser Filme sehr ähneln, auch da es als Drehbuchautor viel wichtiger war coole One-Liner zu schreiben, sowie die eben stets gleichen testosterongetriebenen Machos als Protagonisten. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen. An Klassiker wie „Stirb Langsam“ oder „Lethal Weapon“, die aus diesem Trend vollkommen ausbrachen, erinnert man sich auch noch heute, während die meisten dieser Filme so an ihre Zeit gebunden waren, dass sie diese nicht überdauerten. Unterhaltsam sind manche aber bis heute, was jedoch auch schon das größte Kompliment ist, das man in moderneren Zeiten an diese aussprechen kann. Einer der wenigen Vertreter des Macho-Kinos, der diesem Einheitsbrei allerdings entstieg, ist „Predator“. Doch warum wurde gerade dieser zu einem zeitlosen Klassiker, während so viele andere seiner Art in der Versenkung verschwanden? Schließlich beginnt die Geschichte erst einmal recht konventionell.

Arnold Schwarzenegger in Predator
Arnold Schwarzenegger in Predator © 20th Century Fox
Eine Gruppe Soldaten unter dem Kommando von Dutch Schaefer (Arnold Schwarzenegger) wird vom CIA-Agenten Dillon (Carl Weatchers) angeheuert eine Gruppe Geiseln im südamerikanischen Regenwald von Guerillaeinheiten zu befreien. Zunächst scheint die Mission problemfrei zu verlaufen. Doch als sich die einheimischen Kämpfer nicht als die eigentliche Bedrohung entpuppen, werden Dutch und seine Truppe schnell vom Jäger zum Gejagten, denn im Dickicht des Dschungels verbirgt sich ein außerirdischer Predator, welcher mit überlegener Technologie fortan einen nach dem anderen zu töten versucht…

Kevin Peter Hall in Predator
Kevin Peter Hall in Predator © 20th Century Fox
Wie bereits gesagt, ist „Predator“ anfangs ein typischer 80er-Jahre Actionfilm in allen Belangen. Die machohaften Hauptfiguren, die One-Liner („Stick around“), die testosterongefüllte Atmosphäre unterhalten wie die wuchtige, mitreißende Action. Zwar lässt sich aufgrund von John McTiernans grandioser Inszenierung und Don McAlpines überlegter Kameraarbeit erahnen, dass einen mehr erwartet als ein 0518-Film, wirklich überraschen kann man hier allerdings zu diesem Zeitpunkt nicht. Was den Zuschauer jedoch wirklich mehr erhoffen lässt, sind die vorsichtig eingestreuten Einstellungen aus der Perspektive des Predators. Dadurch wird sorgfältig das Suspense erhöht und baut um diesen Jäger ein Mysterium auf. Darüber hinaus wird das Interesse der Zuschauer stets auf das eigentlich relevante gelenkt, wodurch der Film einen stimmigen roten Faden erhält. Auch dadurch fühlt sich das Werk stets wie aus einem Guss an, obwohl die zweite Hälfte eine vollkommen andere Richtung einschlägt. Hier wird der vermeintliche Actionstreifen zu einem angsteinflößenden und intensiven Horrorfilm, bei dem nach und nach immer mehr von diesem grässlichen Monster gezeigt wird. Schließlich wurde hier eines der berühmtesten Ungeheuer der Filmgeschichte geschaffen, dessen endgültige Enthüllung sich der Film bis zu seinem adrenalingeladenen Finale aufhebt, eine mutige Entscheidung. Auch werden durch die Handlungen des Predators geschickt Hinweise auf die Kultur und das Verhalten seiner Spezies gestreut, wodurch die Neugierde des Zuschauers stets geweckt, aber nie vollends befriedigt wurde. Eine Ikone war geboren.

Arnold Schwarzenegger, Carl Weathers, Elpidia Carrillo und Bill Duke in Predator
Arnold Schwarzenegger, Carl Weathers, Elpidia Carrillo und Bill Duke in Predator © 20th Century Fox
Durch eine interessante Mischung an Close-Ups und Wide-Shots wird hier eine selten erreichte klaustrophobische Atmosphäre geschaffen, welche den Zuschauer förmlich in seinen Bann zieht. Um diese zu kreieren, mussten die Drehbuchautoren Jim und John Thomas allerdings zunächst Figuren schaffen, die es Wert sind, um sie zu bangen. So sind diese zwar alle testosterongetriebene Soldaten, haben aber einen eigenen Ehrenkodex und verhalten sich zu jeder Zeit nachvollziehbar und menschlich. Gerade weil diese Profis in eine Situation geschmissen werden, in der sie stets herausgefordert werden und letztlich genauso hilflos sind wie der Zuschauer selbst, ebenso wie die ständigen Späße, die sie sich erlauben, aber auch der gegenseitige Respekt der Figuren, erschafft ein Band zwischen Publikum und Protagonisten, dem man sich kaum entziehen kann. Doch auch die ständig größer werdende psychische und körperliche Verletzlichkeit der Figuren, wenngleich untypisch für die damalige Zeit, lässt stets mitfiebern.

Fazit:
Statt eines für die 80er Jahre typischen Actionfilms wurde hier vielmehr eine Dekonstruktion dessen in Form von brutalem und adrenalingeladenem Horror konstruiert. Gepaart mit einer der besseren Schauspielleistungen von Arnold Schwarzenegger und McTiernans gnadenloser Inszenierung entstand hier eine wahre Ikone.
by Sebastian Stegbauer

Bilder © 20th Century Fox