Filmkritik Pitch Perfect 2
Filmwertung: |
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| 9/10 |
Die Fortsetzung ist das erste große Regieprojekt der bekannten Schauspielerin Elizabeth Banks und kann auf die Besetzung des Originals und einige Verstärkungen zurückgreifen. Die mittlerweile 41-jährige Banks übernimmt hier nicht nur den Job als Regisseurin, sie ist auch als Schauspielerin wieder mit von der Partie und hat den Film mitproduziert.

Die Barden Bellas treten bei einem Wettbewerb auf, bei dem sogar US-Präsident Barack Obama und First Lady Michelle Obama zuschauen. Wie immer kommentieren Gail (Elizabeth Banks) und John (John Michael Higgins) die Auftritte der A-Cappella-Bands mit bissigen Kommentaren für das US-amerikanische Fernsehen. Der Auftritt der Bellas läuft ausgesprochen gut, bis Fat Amy (Rebel Wilson) die Hose aufreißt und alle Zuschauer einen Blick auf ihren Intimbereich werfen müssen. Dieser Moment dauert länger, als nötig, da keiner Amy von der Schaukel, auf der sie sitzt, herunterbekommt. Die öffentliche Empörung ist groß, es ist ein handfester Skandal. Die Bellas um Beca (Anna Kendrick), Chloe (Brittany Snow), Stacie (Alexis Knapp), Aubrey (Anna Camp) und Lilly (Hana Mae Lee) müssen danach wieder zu sich selbst finden, um durchzustarten.
Die Geschichte ist sehr witzig und immer mit einem Augenzwinkern umgesetzt. Der Beginn ist dabei brüllend komisch. Hier kommt man aus dem Lachen nicht mehr heraus. Dieses ganz hohe Anfangsniveau kann der Film allerdings nicht über die gesamte Laufzeit halten. Doch selbst in seinen schwächeren Szenen ist „Pitch Perfect 2“ kurzweilig und sorgt durchgehend für beste Unterhaltung. Der zweite Teil hat dabei mindestens das Format von Teil eins. Denn die vielen Anspielungen auf die Musikwelt, erheiternde Gastauftritte und die vielen Klischees, mit denen hier gekonnt gespielt wird, sorgen für ein angenehmes Filmerlebnis. Es ist beeindruckend, wie geschliffen die Dialoge daherkommen und wie gut das Drehbuch geschrieben und vor allem umgesetzt ist. Hier gilt es, Elizabeth Banks ein großes Kompliment zu machen. Dass ihr erstes Werk eine Fortsetzung eines Kultfilmes ist, stellte ein Risiko dar. Dieses einzugehen hat sich für alle Beteiligten bezahlt gemacht.

Unterstützt wird die witzige Stimmung von den sehr aufwendigen Bühnenshows, den herrlich ausgesuchten Locations, der dynamischen Kameraführung, der einfallsreichen, coolen Kostüme, aufwendigen Effekte und vor allem der viel zur Atmosphäre beitragenden, fetzigen Musikuntermalung, die auch einen großen humoristischen Wert hat.
Der Cast hat sichtlich Spaß an diesem Film. Anna Kendrick (Jessica Stanley in „Twilight“, End of Watch, The Company You Keep - Die Akte Grant) überzeugt erneut als Beca, die einfach nicht dissen kann, Hailee Steinfeld (True Grit, Can A Song Save Your Life?, Ender's Game - Das große Spiel) zeigt als Neuzugang ein gute Leistung als überdrehte Emily und auch der Rest der Bellas kann mit witzigen Performances punkten. Dabei ist die Verschiedenartigkeit der Charaktere zu beachten. Dank der in jeder Hinsicht starken Besetzung bleiben selbst die Nebendarsteller nachhaltig in Erinnerung. Elizabeth Banks (Effie Trinket in „Die Tribute von Panem“, 72 Stunden - The Next Three Days, Our Idiot Brother) sorgt im Zusammenspiel mit John Michael Higgins (Der Ruf der Wale, Der Ja-Sager, Bad Teacher) für viele Lacher und amüsante Szenen. Der heimliche Star des Filmes ist aber erneut Rebel Wilson (Brautalarm, Pain & Gain, Nachts im Museum 3: Das geheimnisvolle Grabmal) als selbstironische „Fat Amy“, die die meisten Lacher generieren kann und den Zuschauer bestens unterhält.
Fazit: Herrlich selbstironische, witzige, amüsante Komödie, eine starke und würdige Fortsetzung des Überraschungshits mit Rebel „Fat Amy“ Wilson in Hochform!
by Stefan Bröhl
Bilder © Universal Pictures Intl.