Filmkritik Olympus Has Fallen
Filmwertung: |
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| 1/10 |
Es ist der amerikanische Albtraum. Eine nicht identifizierte Gruppe erobert ausgerechnet das Weiße Haus, das seit nunmehr 200 Jahren allen Bedrohungen trotzte. Die Actionszenen der feindlichen Übernahme zeigen deutlich: Hier haben es die Amerikaner mit ihnen sowohl waffentechnisch als auch technologisch ebenbürtigen Gegnern zu tun – einer paramilitärischen Terroristengruppe der Nordkoreaner. Nichts scheint diesen heilig zu sein, nicht die unschuldig niedergemetzelten Zivilisten am Rasen vor dem Weißen Haus noch die zerschossene Flagge am Dach des selbigen.
Im Nu haben die Terroristen den Präsidenten und einige seiner wichtigsten Berater als Geiseln genommen und versuchen die drei Codes für ein geheimes Nuklear-Abwehrsystem aus ihnen heraus zu pressen, das – leider hatte keiner an die Möglichkeit gedacht – auf amerikanischem Boden detonierend eine nukleare Katstrophe für das Land der unbegrenzten Möglichkeiten darstellt.
Das Leben des Präsidenten (Aaron Eckhart), seines Sohnes, der Berater und der nationalen Sicherheit liegt nunmehr in den souveränen Händen eines einzelnen Mannes, Mike Banning (Gerard Butler), der im Einsatz aber auch als Stratege mehr drauf hat als das gesamte Pentagon zusammen. Und das ist auch gut so, denn weil er seine Kabinettsmitglieder nicht leiden sehen kann, befiehlt der Präsident diesen ihre geheimen Codes preiszugeben und setzt so die Sicherheit aller Amerikaner aufs Spiel während der Interims-Präsident (Morgan Freeman) die Wir-verhandeln-nicht-mit-Terroristen-Schiene fahren muss.
Zum Glück lässt sich Mike Banning in seinem Alleingang nicht so einfach austricksen und kommt auch dem Verräter aus den eigenen Reihen prompt auf die Schliche. Ist aber auch gar nicht so schwer, denn wie es sich für den Bösewicht gehört raucht er ja auch. Warum er sein eigenes Land verraten konnte? Weil es schon längst verraten war; wegen der Banken und der Globalisierung und so. Alles klar? Der Film ist also nicht nur ein Action-Film mit mittelmäßigen bis schlechten Spezialeffekten, sondern auch politisch fundiert.
Der Regisseur Antoine Fuqua inszeniert immer actionlastige Geschichten – mal schlechter (King Arthur) mal besser (Training Day) – und Gerard Butler gibt oft den Actionhelden – for better or worse. Warum allerdings Schauspieler wie Morgan Freeman, Aaron Eckhart oder auch Angela Bassett für diesen Film gewonnen werden konnten, der einem allenfalls ein über die Dummheit der Story amüsiertes Kichern entlockt, bleibt mir ein Rätsel.
Aber zumindest habe ich gelernt, dass das Leben des Präsidenten der USA mehr wert ist als das aller Koreaner (aus Norden und Süden zusammen), dass das White House gleichzusetzen ist mit dem griechischen Götterhimmel und die amerikanische Überheblichkeit Blockbuster-tauglich ist. Was bleibt einem da am Ende des Filmes noch zu sagen, außer: ‚God bless America!‘
by Jana Havlik