Filmwertung: |
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| 4/10 |
Gerade noch standen Elyas M' Barek und Frederik Lau für Bora Dagtekin vor der Kamera und lernten in "
Das perfekte Geheimnis" so manches über sich selbst und das Handyverhalten ihrer Freunde. Da dieser Film so erfolgreich war, ist es natürlich kein Wunder, dass sie knapp 4 Monate später schon den nächsten Film herausbringen. Sie sind einfach Publikumsmagnete und ihre Fans gehen rein, egal bei welchen Zeitabständen und verzeihen auch so manche Schwäche dieser Filme. Leider muss ich aber sagen, dass mir bei beiden Filmen ("Das perfekte Geheimnis", als auch "Nightlife") so mancher Fehler aufgefallen ist.
Elyas M' Barek und Frederik Lau in Nightlife © Warner Bros.
In Nightlife geht's um Milo (M' Barek) und Renzo (Lau), zwei sehr gefragte Barkeeper, die sich im "Nightlife" auskennen. Sie sind sehr gefreut, kommen gut an und könnten eigentlich das Leben genießen, jedoch sind sie im "Daylife" totale Nieten, die es nicht schaffen ein normales Leben aufzubauen und das ist für die beiden erstmal okay, doch irgendwann reicht es Milo. Er möchte raus und auch einfach gerne Mal tagsüber Zeit mit anderen Menschen verbringen, vielleicht eine Fahrradtour machen oder auch einfach Mal auf ein Spielnachmittag oder ein normales Date gehen. Vorallem als Milo seine Traumfrau Sunny (Rojinski) trifft, merkt er, dass es ihm wirklich ernst ist. Er möchte eine eigene Bar aufmachen, Mitarbeiter einstellen und endlich Mal zu Hause bleiben und vielleicht auch seine Kinder zur Schule bringen und für sie da sein. Das sieht auch sein Kumpel Renzo ein, leider weiß der aber einen ganz schlechten Weg um an Geld zu gelangen und schon sehr bald sind die drei auf der Flucht.
Elyas M' Barek und Palina Rojinski in Nightlife © Warner Bros.
Der erste Punkt der hier auffällt ist, dass jeder der drei Schauspieler genauso spielt, wie man es von ihm gewohnt ist. Kein Einziger hat eine Veränderung in seiner normalen
Spielweise und so können sich Fans sicher sein, dass sie auch die Rollen, die sie immer sehen können, auch hier zu sehen bekommen. Das ist zwar nicht besonders neu oder frisch, dennoch etwas, über das sich bestimmt der ein oder andere freuen wird. Ebenso spürt man an vielen Stellen, dass die Schauspieler sich kannten und sich sympathisch waren. Man spürte die Chemie zwischen Elyas und Palina und auch Frederik und Elyas haben ein gutes Duo abgegeben. Das ist besonders gut für diesen Film, denn dieser Zusammenhalt der drei und ab und zu Mal witzige Momente, sorgen dafür, dass der Film keine Vollkatastrophe geworden ist. Von einem "guten Film" zu sprechen, wäre aber auch falsch.
Elyas M' Barek und Frederik Lau in Nightlife © Warner Bros.
Bei dem Film sieht man nämlich, dass zwischen "Das perfekte Geheimnis" (Wobei der noch schlechter war) und ihm keine Zeit dazwischen war. Der Film fühlt sich einfach "hingerotzt" an und nicht so, als hätte man sich mit ihm wirklich viel auseinandergesetzt. Er ist an allen Stellen zu gewollt, zu drüber und zu anstrengend und der Trailer hat hierbei wirklich schon alles gezeigt. Am Anfang habe ich mich zwar gefreut (Ich hatte keine hohen Erwartungen und habe mir schon gedacht, dass der Film nicht so dolle werden würde), da er überraschend gut anfängt und die ersten 10-15 Minuten auch interessant bleibt, jedoch kippt der Film danach, ab dem Zeitpunkt wo Frederik diese eine Sache macht und sie flüchten müssen. Der Film hat viele Figuren, bei denen echt Fremdscharm entsteht, wenn man sie sieht und auch viele Momente, wo man sich wirklich fragt, ob keinem aufgefallen ist, dass sie schlecht sind. Im Mittelteil gibt es einige Hänger und man geht aus dem Film genauso raus, wie man hereingegangen ist, der Film macht nichts mit einem. Das liegt auch an einer großen Schwäche, es entwickelt sich keiner weiter und wenn, dann so platt, dass man es nicht glaubt. Ich glaube nicht, dass durch so eine Nacht plötzlich das komplette Leben ein anderes ist, das war auch sehr unglaubwürdig.
Fazit: Der Film hat viele Schwächen. Er ist sehr vorhersehbar, zu gewollt, zu anstrengend und keiner der Figuren handelt wirklich glaubhaft. Dennoch ist es ein Film für Fans der drei. Wenn man sie nämlich mag, seine Erwartungen runterschrauben kann und sich drauf einlässt, dass das kein Meisterwerk ist, dann kann man mit dem Film Spaß haben. Für jeden anderen ist das allerdings nichts, da der Film wirklich nicht besonders gut geworden ist. Er hat zwar hier und da Mal einen schönen Witz und auch die Hauptdarsteller sind sehenswert, doch reicht das wirklich?
by Peter Brauer