Filmwertung: |
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| 7/10 |
Wie krank kann ein Film eigentlich sein? Diese Frage solltet ihr euch ganz bewusst stellen, bevor ihr euch "Movie 43" anschaut. Denn so etwas hat die Welt noch nicht erlebt. Dass dabei die Crème de la Crème der Hollywood-Stars involviert ist, kann man fast nicht glauben und genau deshalb ist dieser Film umso genialer.
Die Produzenten Peter Farrelly (Nach 7 Tagen -ausgeflittert), der auch gleichzeitig als Regisseur fungierte, und Charlie Wessler (Nach 7 Tagen -ausgeflittert, Dumm und Dümmer) haben dieses Projekt in die Welt gerufen, inspiriert durch den Film " Kentucky Fried Movie" aus dem Jahr 1977. Denn auch hier wurden viele verschiedene Sketche ohne jeglichen Zusammenhang ineinander verschachtelt, um die damalige Fernsehwelt mal ordentlich ins Lächerliche zu ziehen.
"Movie 43" besteht aus 11 Sketchen eingeschlossen in eine Rahmenhandlung um drei etwas merkwürdige, pubertäre Jungs, die den Film aus einem Spaß heraus im Netz suchen, weil er krasser sein soll als alles, was sie bisher je gesehen haben.
Storytechnisch gibt es hier weder roten Faden noch einen tieferen Sinn, aber es ist einfach so unglaublich absurd und teilweise zum Todlachen, dass man auch nicht wegschauen kann, obwohl man eigentlich nur 134 Minuten lang den Kopf schütteln muss.
Ein Hugh Jackman (Real Steel, X-Men) mit Hoden am Hals, die scheinbar nur sein Blind Date Beth alias Kate Winslet (Der Gott des Gemetzels, Der Vorleser) sehen kann. Gerard Butler (Der Kautions-Cop, Gesetz der Rache) als fluchender Kobold, der wahrlich Beschimpfungen an den Tag legt, die so abstrus sind, dass man sicherlich lange darüber gegrübelt haben muss. Eine Halle Berry (Cloud Atlas, X-Men) die sich innerhalb eines Blind Dates beim Schönheitschirurgen landet, weil ihr Date ihr dies als Aufgabe beim "Wahrheit oder Pflicht" spielen aufgebrummt hat. Oder auch eine Uma Thurman (Zufällig verheiratet, Kill Bill) als Lois Lane, die beim Speed Dating auf Robin trifft und ihm erzählt, dass Superman sie seit ihrer Trennung vor sechs Monaten ununterbrochen stalkt.
Man muss es einfach gesehen haben!
Farrelly und Wessler haben tonnenweise Drehbuchideen für die einzelnen Sketche bekommen, von denen sich 17 Drehbuchautoren durchsetzen konnten, während letztlich 12 Regisseure die Umsetzung des Ganzen übernahmen. Und eben weil auch so unglaublich viele großartige Schauspieler das Gesamtwerk zieren, dauerte die Produktion von "Movie 43" vier Jahre, da alles abhängig von der Zeitplanung der entsprechenden Schauspieler und Schauspielerinnen war. Dabei hat aber die Vorbereitung selbst für Farrelly und Wessler bereits vor 12 Jahren begonnen.
Fakt ist, dass es extrem schwierig ist, diesen Film fair zu bewerten. Es ist einfach Geschmackssache. Entweder man liebt ihn oder man kann rein gar nichts damit anfangen. Somit ist die angesprochene Zielgruppe eben auch eher auf ein sehr junges Publikum begrenzt.
Trotzdem ist "Movie 43" verrückt, strange, bizarr und gleichzeitig irgendwie faszinierend. Probiert es einfach selber aus.
by Aline Nickel